Beiträge von Frank82 im Thema „Mitgefühl im Buddhismus“


    Zen-Buddhismus und Metta

    Ha ha, das war mein alter Account, Irmin82. Die Frage hab ich gestellt. xD

    Phoenix, ich halte es nicht für einen Umweg. Sondern über das Mitgefühl kann man sich der Leerheit bewusst werden. Über das Mitgefühl entwickelt man Weisheit und erkennt, dass alle Dinge leer sind. Von mir aus erkennt man auch Leerheit und erlangt dadurch Weisheit. Aber Mitgefühl ist nicht das Resultat aus dem Ganzen, sondern kann dazu führen.

    "Ist Zazen eine Übung zum Verwirklichen von Leerheit?" Nein, warum sollte die "verwirklicht" werden? O.o


    Tonglen (tib. གཏོང་ལེན, Wylie: gtong len; „aussenden und aufnehmen“) ist eine Form der Meditation im tibetischen Buddhismus. Tonglen entstammt dem Lojong (tib. བློ་སྦྱོང་, Wylie: blo sbyong; „Geistesschulung“) – einer Methode zur Entwicklung von relativem und absolutem Bodhichitta, was "Herz des Erwachens" oder auch "erleuchtende Geisteshaltung" bedeutet. Bei Tonglen wird vor allem das relative Bodhichitta trainiert, also befreiendes Mitgefühl, wobei sich der Übende vorstellt, das eigene Leid oder das Leid anderer Personen aufzunehmen und daraufhin Liebe (Pali: Metta, Sanskrit: Maitri) und Mitgefühl (Pali/Sanskrit: Karuna) auszusenden.


    Tonglen ist ein Weg zur Erleuchtung, indem man sich mit allen Wesen identifiziert.


    Tonglen – Wikipedia

    "Nur wenn man Leerheit nicht verstanden hat. Die volle Erkenntnis von Leerheit bedeutet automatisch die Verwirklichung von Weisheit. Und volle Weisheit erzeugt automatisch Mitgefühl. Hat man nicht alles drei in Einheit als Erfahrung, fehlt einem etwas im Verständnis bzw. in der Erfahrung."


    Dann sollten wir wohl alle Zazen praktizieren, weil wer braucht dann noch Metta-Meditation oder Tonglen? Ist ja dann nur ein Umweg, beim Mitgefühl anzusetzen.

    Ja, ich finde diese Technik (Tonglen) auch gut, auch Metta-Meditation. Es hat nur nichts mit Zazen zu tun. Vielleicht über viele Umwege.


    "Wie gesagt, aus meiner Sicht sind das zwei Seiten der gleichen Medaille.... Leerheit = Weisheit und Mitgefühl und Weisheit sind Eins... :)"


    Leerheit = Weisheit und Mitgefühl und Weisheit sind Eins..., sehe ich nicht so einfach.

    Nur weil die Dinge von sich aus leer sind, heißt das ja noch nicht, dass ich Mitgefühl empfinden muss. Ist sogar eher gefährlich in Richtung Nihilismus. :)

    "Da man aber zum Beispiel als Schwertkämpfer nicht gerade mit seinem Mitgefühl hausieren gegangen ist ,ist dieser Aspekt im Zen vielleicht manchmal etwas versteckt."


    "Im tibetischen Buddhismus liegt da die Sache etwas anders. Vajarana war in vielen Bereichen sowieso ein geheime Praxis."


    Gut möglich. Ich kenn jetzt auch keine schwertkämpfenden tibetischen Mönche. Kann gut sein, dass er im Zen Buddhismus versteckt und abstrakt gegeben ist. Wie gesagt, es gibt ja eben sehr wohl auch diese Bücher wo Mitgefühl auch im Zen-Buddhismus thematisiert wird.

    Aber wenn man sich z. b. die Ochsenbilder anschaut. Da spielt Mitgefühl eigentlich keine Rolle. Sondern es geht um die Leerheit der Dinge. Wenn ich mir Texte vom Dalai Lama durchlese, findest du eigentlich fast auf jeder Seite dieses Thema.


    Ich hab den Eindruck, dass im Zen eher das Erkennen der Leerheit zur Überwindung des Egos führen soll. Während im Vajrayana dies durch das Mitgefühl mit allem was lebt erreicht werden soll.

    kilaya:


    Ich bin in der Zeit als ich mich mit dem Zen-Buddhismus auseinandergesetzt habe, nie auf den Begriff Metta gestoßen. Es wird ja auch keine Metta-Meditation praktiziert. Wäre mir echt völlig neu, dass im Zen Metta eine große Rolle spielt.


    Phoenix: Ja, der Bodhisattva des Mitgefühls. Sein Mantra ist, soweit ich weiß, das bekannte Mantra Om mani peme hung. Der Dalai Lama soll, glaube ich, eine Verkörperung von ihm sein.

    Hallo,

    ich wollte einmal fragen, ob das Praktizieren und Erlernen von Mitgefühl im Vajrayana Buddhismus eine besondere Bedeutung hat, im Unterschied zu den anderen Traditionen. Wenn man die Bücher vom Dalai Lama liest, dreht sich da eigentlich alles um das Thema Mitgefühl - so mein Eindruck - im Zen Buddhismus habe ich das Gefühl, ist das weniger der Fall. Im Buch von Suzuki "Zen-Geist, Anfänger-Geist" ist mir das Thema überhaupt nicht aufgefallen. Ich hab den Eindruck da geht es ehr um die Leerheit der Dinge.

    Was hat es damit auf sich? Wird im tibetischen Buddhismus größeren Wert auf das Erlangen von Mitgefühl gelegt?