Soweit mir bekannt, wurde in der Wissenschaft der freie Wille beinahe schon ad acta gelegt, erlebt aber ein Revivial. Zumindest als Möglichkeit. Seit man bemerkt hat, dass auf subatomarer Ebene der deterministische Ansatz nicht funktioniert. Quanteneffekte sind - soweit mein SEHR rudimentäres Verständnis - zwar mittels Wahrscheinlichkeiten extrem gut vorhersagbar und nutzbar, aber im konkreten Quantum absolut zufällig und eben nicht vorhersagbar. Was den absoluten Determinismus aushebelt. Man korrigiere mich gern
Praktisch und auf mich bezogen, halte ich mich an das, was der Buddha über eine Belohnung/Bestrafung nach dem Tod gesagt hat, frei ausgedrückt von mir, die Sutra weiß ich nicht auswendig: Wenn Du nicht daran glaubst, ist es ok. Es ist aber hilfreich für die Praxis, Dich so zu verhalten, als gäbe es das. Weil man dann eher bereit ist, das zu tun, was weise Menschen edles Verhalten nennen, also auf deutsch die Sila einzuhalten.
In meinen zögerlichen Versuchen, den Weg Buddhas zu gehen, erkenne ich im Kleinen andauernd, wie heilsam das ist. Und wie unheilsam jede Abweichung. Das stärkt dann doch mein Vertrauen, dass - sollte es mir gelingen, ich in diesen komplexen Fragen klarer sehe.
Wobei mir ein Gedicht aus dem 19. Jhdt einfällt, wo der Verbrecher sagt, er kann nix dafür, er hat ja keinen freien Willen und deshalb stehelen müssen, woraufhin die Justiz zustimmt und sagt, sie könne auch nix dafür, habe keinen freien Willen und müsse ihn daher in den Knast schicken