Beiträge von Martin_1980 im Thema „Indoktrination im Vipassana“

    Dhamma soll meiner Meinung nach für alle zugänglich sein.

    Viele junge Menschen machen vor dem Studium eine längere (Welt) reise.

    Und weil man viel zu viele Reiseziele einplant, und nicht immer die nötigen finanziellen Mittel hat, kommt so ein gratis Retreat sehr gelegen.

    Und man hat dann auch was zum erzählen.

    Ich mache diesen Menschen gar keinen Vorwurf, schließlich war ich vor einer halben Ewigkeit auch Jung.



    Und Dana sagt einem Westler am Anfang auch nichts.


    Nur sollte man nicht sofort aufgeben.

    Das ist meine Botschaft.


    Zum Rest werde ich später einen Beitrag in meiner Chronik verfassen.


    LG Martin

    Was aus den Leuten damals wurde, weiß ich nicht.

    Ich persönlich hätte wohl keinen Kontakt mehr zur buddhistischen Lehre. Mein Plan b war nämlich Urlaub am Strand 😂



    Mein Einstieg in diese Retreats in Thailand war sehr schwierig für mich, aber ich hatte Lehrer die ich irgendwie bewundert und sehr gern hatte, weil sie mich besser kannten als ich mich selbst.

    Und ich konnte ihr Mitgefühl spüren.

    Wir nennen diese Lehrer (einfach übersetzt) Vater-Mutter-Lehrer


    Das hat mir sehr geholfen.


    Ich persönlich würde zum Beispiel meine Mutter nicht mit so einem Retreat anfangen lassen.

    Ich möchte hier übrigens keine Werbung für solche Retreats machen, sondern nur klarstellen, dass man gehen kann, aber nicht innerhalb von ein paar Minuten.

    Und warum man nicht sofort aufgeben sollte.


    Niemand wird dort gefangen gehalten.

    Ich habe mindestens 20 solcher Retreats/ Kurse in Thailand, Nepal, Deutschland mitgemacht.

    Und ich habe nie so etwas gesehen, erlebt oder gehört.


    Ich freue mich für dich, dass Du eine Alternative gefunden hast.


    Metta und Mudita!


    Martin

    Ich kann noch nicht nachvollziehen, warum Du das als Entmündigung ansiehst. Wenn Dir der Lehrer auf dem Retreat sagt: Sitze eine Stunde, gehe eine Stunde, und dann von vorn, würdest Du das auch als Entmündigung ansehen? (echte Frage, kein Sarkasmus).



    Besonders stört es mich, dass abreisewillige Personen anscheinend gegen ihren Willen festgehalten werden. Auch hier ist es wieder etwas völlig anderes, ob der Kursleiter die Gründe hinterfragt und der betreffenden Person empfiehlt, den Entschluss nochmal zu überdenken, oder ob er sagt: "Die nächsten 24 Stunden bleibst du mindestens noch hier, ob du willst oder nicht!" Denn das wäre ein eklatanter Verstoß gegen das Recht auf Selbstbestimmung und durch nichts zu rechtfertigen.

    Ich habe mehrere solcher Kurse mitgemacht.

    Und ich wollte damals auch abhauen. Ich war in Retreats wo 50 % der Leute abgehaut sind.

    Niemand stoppt dich im Endeffekt, aber diese Flucht ist meistens ein Akt der Hilflosigkeit.

    Man vermisst sein Handy, Bett, "Freiheit".


    Hätte man mich nicht gestoppt, dann hätte ich heute nichts mehr zu tun mit der buddhistischen Lehre.


    Was wir in Thailand anders gemacht haben, war den Zugang zu den Retreats erheblich zu erschweren.


    In Nordthailand gibt es ein Kloster, das diese Retreats anbietet.

    Und weil es auch Gratis ist, wollen viele Westler mitmachen.

    Aber inzwischen erwartet dich dort niemand mehr mit offenen Armen.


    Man lässt dich stundenlang im Büro sitzen und sagt dir durch die Blume, dass es eigentlich keinen Platz für dich gibt.


    Wer nach 2 bis 6 Stunden noch im Büro sitzt, bekommt dann meistens einen Platz.

    Gleichzeitig nimmt man niemanden auf, der weniger als 9 Tage bleiben kann oder möchte.


    Aber niemand wird im Endeffekt gegen seinen Willen festgehalten.


    Wenn man dort dann nämlich einen Weg findet, die Umstände zu akzeptieren und das geistige Leiden zu überwinden, dann kann einem nicht mehr so viel passieren im Leben.


    Das was wir als Freiheit und Selbstbestimmung ansehen, ist meistens nur eine Täuschung die uns in den brenzligen Situationen nicht helfen kann.


    Freiheit ist eine Herzensangelegenheit.



    Mögen wir alle Frieden finden!


    Martin