Für mich ist ein Unterschied, ob man einen Pfad geht, oder einem Ziel folgt.
Als Wanderer sage ich mir oft: der Weg ist das Ziel. Da kann man auch einfach eine Rundwanderung durch einen Wald machen.
Aber wenn es das Ziel Nirvana nicht gäbe, gäbe es auch Weg, den Achfachen Pfad nicht. Der ist kein Rundweg
Denn der Buddha hat nicht rein zufällig die Reihenfolge der Vier Wahrheiten so gewählt: 1) da ist das Leiden (was es zu erkennen gilt), 2) dieses Leiden hat bestimmte Ursachen, 3) es gibt aber auch Frieden=Nirvana, 4) und dann hat er den Weg zu diesem Frieden erklärt.
Also für mich ist dieser Weg dann zielgerichtet. Wie kann das anders sein?
Wie ich schon sagte, wollen die meisten Buddhisten, die ich kenne, aktuell ja gar nicht Nirvana erreichen, sondern erstmal nur eine gute Wiedergeburt, oder auch das nicht, wenn ich so die "säkularen" Buddhisten höre, oder diejenigen, die es so toll finden "nur in der Gegenwart zu leben", ohne Konzepte (die eine ganz furchtbare Sache sein sollen). So sehe ich das.
Daher ist es für die meisten sicher ok, wenn sie nur einen Pfad gehen "ohne Ziel". Obwohl eine gute Wiedergeburt ist doch auch ein Ziel, oder nicht? Allerdings habe ich bei manchen, wenn ich sie so höre und lese, den Eindruck, das sei unter ihrer Würde, das sei primitiv, einfachste Volksreligion, oder nur egoistisch, eine gute Wiedergeburt anzustreben. Dazu sind sie viel zu cool 
Lustigerweise habe ich heute einen Text von Ajahn Chah gelesen, in dem genau das angesprochen wurde:
................."Solange Du erleuchtet sein willst, wirst Du niemals erleuchtet werden. Verlange gar nichts."
Da habe ich etwas anderes in Erinnerung. In einem Sutta kritisiert jemand den Buddha, nachdem er das willentliche Streben nach Nirvana geschildert hat: "Den Willen mit dem Willen besiegen: das geht nicht."
Darauf der Buddha: "Hattest du nicht vorhin den Willen, in den Hirschpark zu gehen, um meine Rede zu hören?" - "Ja." - "Und hast du diesen Willen jetzt immer noch?" - Nein, denn ich bin ja jetzt da." usw.
Also: wenn man Nirvana erreicht hat (oder wenn es dir lieber ist: Samsara abgeschüttelt hat) , dann kann man da bleiben. Oder vermutest du noch etwas jenseits von Samsara und Nirvana, was man dann anstreben könnte?
Motivation aus äußeren Dingenn ist nicht schlecht, aber die eigentliche Arbeit muss man selber machen, da gibt es kein Entrinnen.
Ich habe nicht so sehr an äußere Dinge gedacht, sonderen an andere Menschen, an Vorbilder, an Lehrer.