Karma bedeutet: Tat und deren Folgen.
Der Buddha hat in Sutten wiederholt gesagt: Der Wille ist die Tat.
Im tibetischen Buddhismus ist die Tradition, dass die Motivation bei der Tat dabei sehr wichtig ist.
Und im Dhammapada heisst es:
Zitat 1
Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Kommt aus getrübtem Geist dein Wort und dein Betragen.
So folgt dir Unheil, wie dem Zugtier folgt der Wagen.
2
Den Dingen geht der Geist voran; der Geist entscheidet:
Entspringen reinem Geist dein Wort und deine Taten,
folgt das Glück dir nach, unfehlbar wie dein Schatten.
Dhammapada
Das bedeutet: wenn bei einem Tier eine (für uns) ziemlich offenbare Motivation zu erkennen ist: ein Tiger hat Hunger und sucht mit seinem Bewusstsein sich ein Opfer, dann ist das wohl Karma. Was genau für den Tiger daraus folgt ... das ist Spekulation. Das sollen wir bleiben lassen.
Bei einem Regenwurm oder einer Ameise ist es schwieriger zu erkennen, ob diese Tierchen eine bewusste Motivation haben. Vielleicht ist es zu 99% dumpfer unbewusster Trieb.
Ich denke: hauptsächlich erleiden die Tiere nur Karma, sie leiden an den Wirkungen früheren bewussten Tuns. Solange bis die Kraft, die Energie ihrer unheilvollen Taten aufgebraucht ist, abgearbeitet ist. So wie ein Verbrecher - bei menschlicher Rechtsprechung - ein Zeit lang im Gefängnis sitzt. Danach hat er die Strafe abgebüßt und ist wieder "frei".
Und so können auch die Tiere wieder als Mensch geboren werden, wenn sie das negative Karma erlitten haben und in ihrem Geisteskontinuum (oder wie auch immer das funktioniert) noch positive karmische Anlagen vorhanden sind.
Zitat "Hat da nun, Anando, ein Asket oder ein Priester gesagt: 'Es gibt ja wahrlich günstige Taten, es gibt eine Ernte guter Handlungen', so gesteh' ich ihm das zu. Wenn er dann weiter sagt: 'Hab' ich doch jenen Menschen erblickt, der also wohl gewandelt war, wie er, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte geraten ist, in himmlische Welt', so gesteh' ich ihm auch das zu. Wenn er aber dann sagt: 'Wer da also wohl gewandelt ist, ein jeder solche gelangt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, da hinauf', so gesteh' ich ihm das nicht zu.
Majjhima Nikaya 136
........so gesteh ich ihm das nicht zu.
Das bedeutet, es können auch erst die Wirkungen von Taten aus früheren Leben eintreten.