Was meine Wenigkeit betrifft halte ich mich da offen, finde es aber wahrscheinlicher dass es Wiedergeburt gibt und fühle mich pudelwohl dabei.
Ja das ist ja eben das, was du glaubst...das kann ja jeder mit sich ausmachen.
Ebenso rigoros ließe sich auch umgekehrt urteilen: wer meint dass es keine Wiedergeburt gibt hat den Buddhismus nicht verstanden.
Mir ging es bei meinem Post um folgendes: zu Ende denken.
Mir ist vollkommen bewusst, dass Wiedergeburt ein Teil der buddh. Lehre ist und möchte sie nicht wegleugnen oder einen abwertenden Standpunkt annehmen. Doch, und das ist mir wichtig, ist es nun mal so, wenn man den Buddhismus zu Ende denkt, dann wird eine Wiedergeburt überflüssig bzw. obsolet. Denn die Gretchenfrage: "WER wird denn wiedergeboren?" lässt sich aus einem buddh. Standpunkt gar nicht beantworten, denn die "Seele" fehlt, ein festumrissener Kern ist nicht vorhanden. Doch wenn ich sage, dass es für den Menschen/das Wesen eine Wiedergeburt gibt, dann meine ich eben genau dieses Wesen. Dieses geht aber verloren, spätestens mit dem Tod und da findet man dann kein Wesen mehr. Wenn man dahingegen sagt, dass sich Karma einfach weiterentwickelt, dann würde ich dem zustimmen, allerdings hat dies dann nichts mehr mit "mir" oder "dir" zu tun.
Dann noch ein ganz simpler Gedanke, der für die Praxis wichtig ist (oder sein könnte):
Stärkt der Gedanke an eine Wiedergeburt ("Ich werde wiedergeboren") den Glauben an ein Selbst oder schwächt er ihn?
Ich für meinen Teil fand heraus, dass die Theorie der Wiedergeburt die Anhaftungen stärkt, denn jeder Jenseitsglaube (Reinkarnation zähle ich genauso dazu, wie Paradies, Hölle, Himmel, Asgard usw.) bezieht sich auf einen Kern, welcher diese Welt überlebt/transformiert.
Darum sehe ich die Theorie der Wiedergeburt sehr sinnvoll im Hinblick auf Ethik, Moral und Anfängerpraxis (etwa Metta erlernen oder erkennen, dass Tiere auch leiden können). Doch irgendwann wird sie zu einer Blockade, spätestens wenn man sich mit dem "Mein Dünkel" auseinandersetzen muss und erkennt, dass einem in diesem Leben überhaupt nichts gehört, noch nicht einmal der Atem.