Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Was wird wiedergeboren?“

    Wenn mir mein körperlicher Tod nicht besonders viel ausmacht, ich aber trotzdem wissen will, wie es danach mit dieser Version des Universums weitergeht, sagt der Buddhismus/Hinduismus irgendetwas über diese Option aus?


    Diese Version des Universums wird nach hinduistischer Vorstellung ausgelöscht, wir leben bereits in der Endzeit.


    Die Version "Ich", also das was du "Ich" nennst, wird beim Tode ausgelöscht, nach buddh. Vorstellung. Im Zen sagt man aber, du sollst bereits in diesem Leben "sterben", das bedeutet Anhaftungen verlieren und Nirvana erreichen.


    Da ich kein Fan vom Dalai Lama bin, kann ich dazu nichts sagen.

    Ah ok, das habe ich vollkommen überlesen.


    Im Grunde genommen ist dies ja fast schon ein magischer/alchemistischer Ansatz, in dem man innerlich seine eigenen Kinder zu Welt bringt, die man selbst ist und gebährt in seine eigene Existenz, als "Ich selbst" - nur wahrscheinlich ohne "Ich selbst" :grinsen::grinsen::grinsen:

    @IkkyuSan


    Wenn du eine Sache genannt brauchst, die den Schmerz erfährt, dann lass es logischerweise das Neugeborene vorrangig sein und vernachlässige dabei alle anderen (nicht nur die Gebärende) die einer Geburt beiwohnen können, und denen dabei schmerzhaftes aufsteigen kann.


    So herum betrachtet kommst du aber wohl in das Dilemma der Frage "wer wird wiedergeboren"/"wer erfährt den Schmerz und das Glück", und alles weitere.


    Genau, darum fragte ich dich ja auch. Ich weiß von meiner Geburt nichts, weder dass sie schmerzvoll war, noch angenehm. Die Mutter weiß dies aber in jedem Fall. Aber darum geht es hier glaube ich gar nicht.


    Wie ein Atomphysiker, der weiß, dass sein Körper und sein Mittagessen nur aus Atomen besteht, und es auf atomarer Ebene keinen Sinn macht etwas zu essen (da alles die gleiche Substanz hat), hat das ganze mit seinem ganz alltäglichen Hunger nichts zu tun


    Das Beispiel gefällt mir sehr! Aber es ist doch gleich, ob es ein Atomphysiker mit Durchblick oder ein einfacher Bauer ist - Hunger haben/bekommen beide. Oder nicht?

    Der Begriff "Wiedergeburt" ist insofern passend, weil anhängig von Nichterkennen eine solche Erfahrung erneut stattfindet.


    Was bedeutet in dem Zusammenhang "erneut stattfindet"?


    Von Moment zu Moment oder von Leben zu Leben?

    Mangels Beweisen muss die Sache wohl dahingestellt bleiben.


    Gut, also besitzt du kein sicheres Wissen über Reinkarnation, noch glaubst du an Reinkarnation. Welche Möglichkeit gibt es denn da noch? Entweder weißt du etwas, oder eben nicht. Wenn du es nicht weißt, dann glaubst du daran, denn eine andere Möglichkeit bleibt dir ja überhaupt nicht übrig. Warum streitest du das ab?

    (Ps solte jemand wissen das ich mich iree freu ich mich immer wen ich was neues lernen kann, also bitte korrigiert mih wen ich mich iree)


    Hi, du bist schon auf der richtigen Fährte...mach einfach weiter Praxis, meditiere und denke über das Thema nach.


    Du wirst unter "Buddhisten" immer gegenteilige Meinungen finden, das hat zahlreiche Gründe, kommt auch immer darauf an, aus welcher Richtung jemand kommt. Aber über dieses Thema kannst du wirklich sehr gut meditieren/komplementieren.


    Eine Hilfe aus dem Zen:


    "Wie sah dein Gesicht aus, bevor deine Mutter und dein Vater überhaupt geboren waren?"


    Hat mir persönlich sehr geholfen.


    Viel Glück :grinsen:

    Was meine Wenigkeit betrifft halte ich mich da offen, finde es aber wahrscheinlicher dass es Wiedergeburt gibt und fühle mich pudelwohl dabei.


    Ja das ist ja eben das, was du glaubst...das kann ja jeder mit sich ausmachen.



    Ebenso rigoros ließe sich auch umgekehrt urteilen: wer meint dass es keine Wiedergeburt gibt hat den Buddhismus nicht verstanden.


    Mir ging es bei meinem Post um folgendes: zu Ende denken.


    Mir ist vollkommen bewusst, dass Wiedergeburt ein Teil der buddh. Lehre ist und möchte sie nicht wegleugnen oder einen abwertenden Standpunkt annehmen. Doch, und das ist mir wichtig, ist es nun mal so, wenn man den Buddhismus zu Ende denkt, dann wird eine Wiedergeburt überflüssig bzw. obsolet. Denn die Gretchenfrage: "WER wird denn wiedergeboren?" lässt sich aus einem buddh. Standpunkt gar nicht beantworten, denn die "Seele" fehlt, ein festumrissener Kern ist nicht vorhanden. Doch wenn ich sage, dass es für den Menschen/das Wesen eine Wiedergeburt gibt, dann meine ich eben genau dieses Wesen. Dieses geht aber verloren, spätestens mit dem Tod und da findet man dann kein Wesen mehr. Wenn man dahingegen sagt, dass sich Karma einfach weiterentwickelt, dann würde ich dem zustimmen, allerdings hat dies dann nichts mehr mit "mir" oder "dir" zu tun.


    Dann noch ein ganz simpler Gedanke, der für die Praxis wichtig ist (oder sein könnte):


    Stärkt der Gedanke an eine Wiedergeburt ("Ich werde wiedergeboren") den Glauben an ein Selbst oder schwächt er ihn?


    Ich für meinen Teil fand heraus, dass die Theorie der Wiedergeburt die Anhaftungen stärkt, denn jeder Jenseitsglaube (Reinkarnation zähle ich genauso dazu, wie Paradies, Hölle, Himmel, Asgard usw.) bezieht sich auf einen Kern, welcher diese Welt überlebt/transformiert.


    Darum sehe ich die Theorie der Wiedergeburt sehr sinnvoll im Hinblick auf Ethik, Moral und Anfängerpraxis (etwa Metta erlernen oder erkennen, dass Tiere auch leiden können). Doch irgendwann wird sie zu einer Blockade, spätestens wenn man sich mit dem "Mein Dünkel" auseinandersetzen muss und erkennt, dass einem in diesem Leben überhaupt nichts gehört, noch nicht einmal der Atem.

    Meine Meinung:


    Wiedergeburt wurde nur gelehrt, um den Schülern etwas an die Hand zu geben, um sich zu verbessern und ethisches Verhalten anzustreben.


    In Wirklichkeit gibt es keine Wiedergeburt. Ohne "mein" und "Ich" macht das auch keinen Sinn.


    Wer doch meint, dass es Reinkarnation gibt, der denkt den Buddhismus nicht zu Ende. Reinkarnation innerhalb eines Lebens ist schlüssig, einmal ein Mensch, einmal ein Tier. Nach ein paar Bier werden die meisten Menschen Tiere. Menschen gibt es nicht so viele auf dem Planeten.