Die Fragen die ich dir gestellt hatte, dienten dazu dir etwas zu verdeutlichen. Es waren keine Fragen mit denen ich dich festlegen wollte.
Hatte ich auch nicht so verstanden, no worries!
'Dies ist nicht mein, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst!'
Genau, der Begriff "Nicht-Ich" ist die Abkürzung für 'Dies ist nicht mein, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst!'.
Nicht mein Selbst, kein Selbst und nicht-Ich - das ist ein Daseinsmerkmal, was selbst (!) nicht erfahren werden kann. Es bezieht sich in der von dir vorgestellten Lehrrede konkret auf etwas. Also hier Körperlichkeit, Wahrnehmung, Bewusstsein, Gefühl, Gestaltungen.
"Es bezieht sich in der von dir vorgestellten Lehrrede konkret auf etwas."
Das ist doch genau die Leistung des Buddha: Die Frage nach dem Ich auf etwas konkret überprüfbares herunterzubrechen. Man erfährt nicht Nicht-Ich, man überprüft, ob die Khandhas die entscheidende Eigenschaft haben: Sind sie unvergänglich, stabil, und unterliegen sie der Kontrolle meines angenommenen Ichs.
Ich = ein unveränderlicher, überdauernder Wesenskern, Atta. evt. auch nicht Abhängigkeit entstanden, ich bin mir aber gar nicht sicher, ob man das braucht.
"Alle Lebewesen bestehen (ausschließlich) aus Körperlichkeit, Wahrnehmung, Bewusstsein, Gefühl, Gestaltungen."
"In Körperlichkeit, Wahrnehmung, Bewusstsein, Gefühl, Gestaltungen ist kein Ich zu finden, weil sie unbeständig sind."
Daraus folgt: Die Vorstellung von einem unveränderlichen Wesenskern ist eine Illusion.
In Deiner Kritik des Spruchs "Da ist bloss die Tat, es findet sich kein Täter." verwendest Du "Täter" in seiner konventionellen Bedeutung, so wie ich Dich Vedana nenne, nämlich in Bezug auf diese Interaktion.
Ursprünglich wollte ich eigentlich nur auf eine andere, nicht so abwegige Lesart hinweisen: Sobald man den Begriff in seiner budhhistischen Bedeutung verwendet: "Da ist kein Mensch, der einen unveränderlichen Wesenskern als Täter hat", ist die Aussage recht naheliegend und entzaubert.
Dieser Täter verschwindet spätestens dann, wenn die Tat vorbei ist. Und auch während der Tat war er kein Ausdruck von einem beständigen Ich, das die Eigenschaft "Täter" hätte. sondern von Wirkungen der nicht-beständigen Khandhas. Mehr lese ich da nicht.
Es könnte sein, dass hier plötzlich in mitten des Visuddhimagga von einer buddhistischen Bedeutung der Worte abgewichen wird, halte das aber für unwahrscheinlich. Ist aber nur meine Meinung.
Das Du das anders liest, ist halt so. Aber klar ist, das es da keine Übereinstimmung unserer Sichtweisen geben kann, weil wir über völlig verschiedene Begriffsbedeutungen reden.
Zitat Die vorgebrachte Reihenfolge der Daseinsmerkmale ist in den Lehrreden aber die Folgende:
1. Vergänglichkeit
2. Leidhaftigkeit,
3. Nicht-Selbst
Das finde ich einleuchtender das so zu machen. Man erkennt/antizipiert: "nicht gut" und dann steht man ab.
Genau. Nicht-Selbst tauchst ja auch erst "nach" den Vier Edlen Wahrheiten auf.
Liebe Grüße,
Aravind.