Ich finde also beide Standpunkte richtig. Ich würde es aber kritisch finden, wenn beide Standpunkte verabsolutiert werden. Das würde dann dazu führen, dass es keine Diskussion zwischen Mehr- und Minderheit gibt, bzw. die Minderheit der Mehrheit kategorisch abspricht, sich zu ihr zu äußern. Umgekehrt sollte man immer vorsichtig sein, eine Minderheit zu bewerten, sich Zeit lassen und sich viele Stimmen anhören, die lauten aber auch die leisen, die man oft überhört.
Wie bereits ja schon klar geworden ist - oder zumindest habe ich es so verstanden - geht es ja nicht darum einen Raum zu schaffen in dem eine Minderheit in ihrer eigenen Suppe sitzen kann. Sondern es scheint darum zu gehen, dass es einen Raum gibt in dem jeder der Interesse hat (unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Identität, Ethnie, Staatsangehörigkeit, etc) sich austauschen kann über das Dharma. Dabei soll der Fokus darauf liegen, dass ein Weg miteinander gefunden wird. Also darum die Unterscheidung Minderheit vs Mehrheit zu überwinden hin zu einem Wir und das geht nur, wenn wirgemeinsam in einen Dialog treten.
Für die Teilnahme an dem Dialog sollte doch vielmehr die Intention als die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zählen, oder nicht? Ich kann nicht Transsexuell sein, aber mich dennoch für diese Gruppe mit einsetzen. Würde ich mich am Dialog beteiligen und wäre komplett destruktiv, würde versuchen den Dialog zu manipulieren und Leute gegeneinander ausspielen, dann wäre ein Ausschluss gerechtfertigt. Der Minderheitenschutz sollte nicht zu einer Abkapselung führen. Hier das Gleichgewicht zwischen Schutz und Offenheit zu finden ist nicht leicht - wenn es überhaupt möglich ist.