Beiträge von xxx im Thema „Ist der Buddhismus zu lieb?“


    Du gehst nun bereits einen Schritt weiter indem Du den Weg, der zum nicht böse sein (oder besser: zum weder böse noch gut sein wollen) führt, erwähnst_()_.

    Um nochmal zum Thema zu kommen:


    Ist der Buddhismus zu lieb ?


    Buddhismus ist nicht lieb. Einige Buddhisten meinen jedoch lieb sein zu müssen, dabei reicht es völlig aus nicht böse zu sein.


    Oder frei nach Goethe:

    Zitat

    "Wenn wir nach Innen das unsrige getan haben, wird sich das Nachaußen von selbst ergeben."

    Ich will niemand zu seinem/ihren Glück zwingen, erlaube mir jedoch anzumerken, was im Palikanon steht. Was der Mahayana darüber hinaus lehrt ist nicht meine Sache, genauso wie mich die Mahayana Sutten nicht interessieren.


    Ich zeige hier lediglich öffentlich mit dem Finger auf die aus meiner Sicht offensichtlichen Schwächen und Ungereimtheiten, das hat nichts mit Bashing zu tun und ich lehne Mahayana auch nicht grundsätzlich ab:


    Ich bin weder Bodhisattva noch ein glühender Anhänger des Mahayana, welcher zugegebenermassen durchaus auch seine guten Seiten hat.



    Auch im PK wird Mitgefühl erwähnt indem Buddha beweisst, dass er den Pfad in die Gesellschaft von Brahma kennt:


    Zitat

    MN 99


    "Jene fünf Dinge, Student, die die Brahmanen für das Ausüben verdienstvoller Taten, für die Verwirklichung des Heilsamen vorschreiben, nenne ich Hilfsmittel des Geistes, das heißt, für die Entfaltung eines Geistes, der ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen ist:


    Student, da ist ein Bhikkhu einer, der die Wahrheit spricht. Indem er denkt: 'Ich bin einer, der die Wahrheit spricht', erlangt er Inspiration in der Bedeutung, er erlangt Inspiration im Dhamma, er erlangt Freude in Verbindung mit dem Dhamma. Jene Freude in Verbindung mit dem Heilsamen ist es, die ich ein Hilfsmittel des Geistes nenne.


    Student, da ist ein Bhikkhu ein Asket. Indem er denkt: 'Ich bin ein Asket', erlangt er Inspiration in der Bedeutung, er erlangt Inspiration im Dhamma, er erlangt Freude in Verbindung mit dem Dhamma.


    Jene Freude in Verbindung mit dem Heilsamen ist es, die ich ein Hilfsmittel des Geistes nenne. Student, da ist ein Bhikkhu einer, der sich in sexueller Enthaltsamkeit übt. Indem er denkt: 'Ich bin einer, der sich in sexueller Enthaltsamkeit übt', erlangt er Inspiration in der Bedeutung, er erlangt Inspiration im Dhamma, er erlangt Freude in Verbindung mit dem Dhamma.


    Jene Freude in Verbindung mit dem Heilsamen ist es, die ich ein Hilfsmittel des Geistes nenne. Student, da ist ein Bhikkhu einer, der sich mit dem Studium beschäftigt. Indem er denkt: 'Ich bin einer, der sich mit dem Studium beschäftigt', erlangt er Inspiration in der Bedeutung, er erlangt Inspiration im Dhamma, er erlangt Freude in Verbindung mit dem Dhamma.


    Jene Freude in Verbindung mit dem Heilsamen ist es, die ich ein Hilfsmittel des Geistes nenne. Student, da ist ein Bhikkhu einer, der sich in Großzügigkeit übt. Indem er denkt: 'Ich bin einer, der sich in Großzügigkeit übt', erlangt er Inspiration in der Bedeutung, er erlangt Inspiration im Dhamma, er erlangt Freude in Verbindung mit dem Dhamma. Jene Freude in Verbindung mit dem Heilsamen ist es, die ich ein Hilfsmittel des Geistes nenne.


    Jene fünf Dinge, die die Brahmanen für das Ausüben verdienstvoller Taten, für die Verwirklichung des Heilsamen vorschreiben, nenne ich Hilfsmittel des Geistes, das heißt, für die Entfaltung eines Geistes, der ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen ist."



    Nach diesen Worten sagte der brahmanische Student Subha, der Sohn von Todeyya, zum Erhabenen: "Meister Gotama, ich habe gehört, daß der Mönch Gotama den Pfad in die Gesellschaft von Brahmā kennt."


    "Was meinst du, Student? Ist das Dorf Naḷakāra in der Nähe, nicht weit von hier?"

    "Ja, Herr, das Dorf Naḷakāra ist in der Nähe, nicht weit von hier."


    "Was meinst du, Student? Angenommen, ein Mann wurde im Dorf Naḷakāra geboren wuchs dort auf, und sofort, nachdem er Naḷakāra verlassen hatte, fragten sie ihn nach dem Weg zum Dorf. Wäre jener Mann langsam oder zögerlich beim Antworten?"


    "Nein, Meister Gotama. Warum ist das so? Weil jener Mann im Dorf Naḷakāra geboren wurde und dort aufwuchs, und er ist mit all den Wegen zum Dorf wohl vertraut."


    "Dennoch könnte ein Mann, der im Dorf Naḷakāra geboren wurde und dort aufwuchs, langsam oder zögerlich beim Antworten sein, wenn er über den Weg zum Dorf befragt würde, aber ein Tathāgata würde, wenn er über die Brahmawelt oder den Weg in die Brahmawelt befragt wird, niemals langsam oder zögerlich beim Antworten sein.


    Ich verstehe Brahmā, Student, und ich verstehe die Brahmawelt, und ich verstehe den Weg, der zur Brahmawelt führt, und ich verstehe, wie man üben sollte, um in der Brahmawelt wiederzuerscheinen "


    23. "Meister Gotama, ich habe gehört, daß der Mönch Gotama den Pfad in die Gesellschaft von Brahmā lehrt. Es wäre gut, wenn Meister Gotama mich den Pfad in die Gesellschaft von Brahmā lehren würde."


    "Dann, Student, höre zu und verfolge aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, Herr", erwiderte er. Der Erhabene sagte dieses:


    24. "Was, Student, ist der Weg in die Gesellschaft von Brahmā? Da verweilt ein Bhikkhu, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen, erfüllt von Liebender Güte, durchdringt, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Liebender Güte erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen. Wenn die Herzensbefreiung durch Liebende Güte auf diese Weise entfaltet ist, bleibt da keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert [6]. So wie sich ein kräftiger Trompeter ohne Schwierigkeiten in den vier Himmelsrichtungen Gehör verschaffen könnte; genau so bleibt da, wenn die Herzensbefreiung durch Liebende Güte auf diese Weise entfaltet ist, keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. Dies ist der Weg in die Gesellschaft von Brahmā."


    25. "Wiederum, verweilt ein Bhikkhu, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Mitgefühl; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Mitgefühl erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen. Wenn die Herzensbefreiung durch Mitgefühl auf diese Weise entfaltet ist, bleibt da keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. So wie sich ein kräftiger Trompeter ohne Schwierigkeiten in den vier Himmelsrichtungen Gehör verschaffen könnte; genau so bleibt da, wenn die Herzensbefreiung durch Mitgefühl auf diese Weise entfaltet ist, keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. Auch dies ist der Weg in die Gesellschaft von Brahmā."


    26. "Wiederum verweilt ein Bhikkhu, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Mitfreude; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Mitfreude erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen. Wenn die Herzensbefreiung durch Mitfreude auf diese Weise entfaltet ist, bleibt da keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. So wie sich ein kräftiger Trompeter ohne Schwierigkeiten in den vier Himmelsrichtungen Gehör verschaffen könnte; genau so bleibt da, wenn die Herzensbefreiung durch Mitfreude auf diese Weise entfaltet ist, keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. Auch dies ist der Weg in die Gesellschaft von Brahmā."


    27. "Wiederum verweilt ein Bhikkhu, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Gleichmut; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Gleichmut erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen. Wenn die Herzensbefreiung durch Gleichmut auf diese Weise entfaltet ist, bleibt da keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. So wie sich ein kräftiger Trompeter ohne Schwierigkeiten in den vier Himmelsrichtungen Gehör verschaffen könnte; genau so bleibt da, wenn die Herzensbefreiung durch Gleichmut auf diese Weise entfaltet ist, keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert.Auch dies ist der Weg in die Gesellschaft von Brahmā."


    Das ist aber nicht der Pfad den er lehrt, er geht einen Schritt weiter indem er den Pfad zu Nibbana lehrt.

    Das ist nicht bloss metaphysische Phantasie sondern ein Ziel das man im Leben zu erreichen suchen soll. Der eigentlich Sinn und Ziel des achtfachen Pfads. [modmoved]

    Verschiebung nach hier: OT: Ist Buddhismus zu lieb?[/modmoved]

    p.S:

    Auch im Mahayana gibt es eine entsprechende Analogie in Form der 10 Ochsenbilder:


    Der Sucher befreit sich selbst ohne Gelübte und anderem Firlefanz. Als Befreiter bewirkt er schliesslich ohne es zu wollen und ohne es wegen eines Gelübtes tun zu müssen aus sich heraus automatisch heilsames.

    ..... in dem Moment, in dem ein Bodhisattva zum Buddha wird, erkennt er, dass alle Wesen schon Buddhas und Bodhisattvas sind, und niemand gerettet werden muss. Es steht einem Bodhisattva also jederzeit frei, volle Buddhaschaft oder sogar Parinirvana anzustreben und zu erlangen, ohne das Gelübde zu brechen, da das Gelübde in dem Augenblick gleichzeitig erfüllt ist.

    ... das sagt alles über die verqueren Ansichten des Mahayana aus. Da entlarvt er sich ja selber.

    Hallo Sudhana


    Ich habe nicht die Absicht hier eine grosse Diskussion zu starten. Nur eine kurze Entgegnung.


    Über „anatta und den Weg„ reden wir lieber nicht. Ich fürchte, da quellen nur Vorstellungen aus den Mündern.

    Was den Weg betrifft halte ich Dich weder für kompetent genug zu entscheiden was ein ernstes Hindernis auf “dem“ Weg sein soll, noch in welche Richtung er führt soll.


    Falls Du damit allerdings Deinen eigenen Weg meinst habe ich natürlich nichts dagegen. Allerdings fürchte ich, dass für Dich gar kein eigener Weg existiert, sondern dass Du als Mahayani an einem vermeintlich gemeinsamen Weg anhaftest.


    Ich bin weder Bodhisattva noch ein glühender Anhänger des Mahayana, welcher zugegebenermassen durchaus auch seine guten Seiten hat.


    Allerdings wirst Du zugeben müssen, dass Mahayanin der Gemeinschaft anhaften. Dies verunmöglicht die Verwirklichung von Nibbana.


    Wahrscheinlich haben die Mahayanin deshalb Boddhicitta erfunden. Mit diesem Trick muss der Mahayanin nicht mehr frustran nach Nibbana streben sondern kann sich “Gut“ fühlen indem unverwirklicht der Gemeinschaft hilft. ( Wozu hilft er eigentlich ?)


    Das erinnert mich einerseits stark an die christliche Lehre und andererseits an die Fabel vom Fuchs und den Trauben. Als der Fuchs einsieht die Trauben nicht erreichen zu können (warum wohl ?) behauptet er schlicht, er wollte sie eigentlich gar nie haben.


    Zitat

    . Wobei ich noch nicht weiss, ob ich mich weiter dazu äußern möchte. Wohl eher nicht.


    Soso.


    P.s Du solltest hier nicht schreiben „ Buddhismus ist das nicht“. Wenn das jemand meldet gibts Ärger mit der Moderation (aus eigener Erfahrung).

    Um auf die Eingangsfrage zu antworten:


    „Buddhismus“ ist überhaupt nicht lieb. Im Grunde ist er vollkommen egoistisch, es geht dabei nur um die Vernichtung des Leids und zwar primär des eigenen, die Anderen sind dabei unwichtig.
    Wer das eigene Leid vernichtet hat, fügt auch keinem Anderen mehr Leid zu, insofern tut er Anderen auch etwas gutes aber nur indirekt.

    Da werden Widersprüche bewusst, die entstehen, wenn man meint, man könne einen westlich angepassten „Buddhismus light“ praktizieren und so an ein Ziel gelangen.


    Buddha hat nicht ohne Grund strenge Ordensregeln erlassen und Haus- und Besitzlosigkeit gelehrt.


    Anhaften(pali: tanha)zB. an Besitz, an ein Haus, an einen Aussenspiegel sind Wurzeln von Dukkha.


    Man kann tanha möglicherweise auch ohne Hauslosigkeit und ohne Besitzlosigkeit zum Versiegen bringen, das ist aber einiges schwieriger.