Ich habe mal meinen ersten Lehrer (Ajahn tippakorn) imitiert. Er hatte viel Gleichmut entwickelt. Ich fand das damals so toll.
Im Kloster hat das relativ gut funktioniert.
Nach ein paar Monaten musste ich nach Kambodscha um mein Visum zu erneuern.
Der Lehrer hat mir angeboten, mit ihm nach Bangkok zu fahren, von da aus könnte ich mit dem Bus nach Kambodscha fahren.
Das war wie ein Lottogewinn für mich, weil ich 3 Stunden alleine mit dem Lehrer sein durfte. Normalerweise ist so ein Lehrer immer umringt von vielen Menschen.
Wenn du 3 Monate im Wald lebst, wirst du ohne der nötigen Achtsamkeit, von den Gerüchen, Lärm, Bildern überflutet.
Da ich nur 48 Stunden hatte, habe ich mir einen Plan gemacht, was ich alles machen möchte.
Westliches Essen, eine heiße Badewanne, und eine Massage standen ganz oben auf meiner Liste.
Während der Fahrt hat mein Lehrer nicht viel gesprochen, und er hat "nur" meditiert.
Ich dachte mir : Wie kann er jetzt nur meditieren, wenn da draußen eine ganze Welt zu entdecken war.
Da wir im Kloster 8,10,227 Gebote hatten, mussten wir spätestens mittags unser letztes Mahl einnehmen.
Ich wollte den Lehrer, und den Fahrer auf eine Pizza einladen.
Aber er hat dankend abgelehnt.
Wir sind dann zu einem normalen Imbiss gefahren, und er hat im Grunde das gleiche gegessen, wie immer.
"Warum mag er nicht mal was anderes Essen, und warum können wir nicht in ein nobles Restaurant mit Klimaanlage gehen?"
Ich habe es nicht verstanden, weil ich nur ein schlechter Schauspieler war.
In Bangkok trennten sich unsere Wege und schon an der Grenze zu Kambodscha war mein ganzer Frieden weg.
Ich konnte dieses Schauspiel nicht aufrecht erhalten.
Es hat fast 2 Wochen gedauert, bis ich wieder Frieden gefunden hatte.
Meine ganze Aufmerksamkeit und Energie habe ich in diese vergänglichen Dinge gesteckt, während mein Lehrer, seine Praxis aufrecht erhalten hat, egal welche Verlockungen es gab.
Was hat das mit deinem Beitrag zu tun?
Im Westen können wir viele Bücher lesen, und viele Dhammatalks hören. Wir glauben das wir diese Dinge verstehen. Aber wenn dieses Wissen nicht aus einer gelebten Praxis kommt, sind wir nur Gläubige, oder Ungläubige.
Du hast zwar eine tolle Antwort gegeben (Weder gut, noch schlecht)
Aber da hat meiner Meinung nach, nicht dein Herz gesprochen, sondern dein Hirn, wo du viel buddhistisches Wissen angehäuft hast.
Ein Herz, das durch Einsicht, Liebende Güte, Sila, Samadhi, gereinigt, befreit und veredelt wurde, wird immer die richtigen Worte finden, oder gegebenenfalls schweigen.
Finde den Buddha in dir, und alle "Probleme" der Welt, werden dich nicht mehr leiden lassen.
Ich wünsche Dir Frieden!