Beiträge von Aravind im Thema „Reichtum“

    Dieser Faden ist zwar extrem unterhaltsam, aber es ist doch schon alles mehrmals gesagt; sogar von jedem/r. :)


    Diese Freude hier, dass ich das unterhaltsam finde, ist jedenfalls definitiv mit Anhaftung und dem Wunsch nach Entertainment verbunden. Ich wende mich mal anderen Dingen zu.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    "als ob es ein großes Vergehen wäre, eine große Schuld ..." Das wäre meine "natürliche" Verhaltensweise, so als Kontrolletti. :)


    Das man das anders sehen kann, habe ich erst durch meinen Lehrer gelernt. "Es ist nichts verkehrt an Anhaftung. Ihr seid nicht kaputt, es gibt nichts zu reparieren. Die Anhaftung erzeugt Leiden. Wenn das kein Problem ist, gibt es auch nichts zu tun."


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    sexuelle Freude ohne Anhaftung zu haben. Wie geht das?

    Da hätte ich auch meine Zweifel. Aber was hat das damit zu tun, dass es Momente der Freude ohne Anhaftung gibt? Soll dieses Gegenbeispiel das verneinen?


    Witzig finde ich Deine "Strategie", andere Erfahrungen auf ein Podest zu stellen, und sie damit praktisch abzuwerten ("göttlich", "übermenschlich"); ich wiederhole mich: Für die meisten Menschen ist diese Freude nichts unbekanntes. Ich konnte das Jahrzehnte erleben, bevor ich überhaupt wusste, wer Buddha ist. Aber es ist kein Dauerzustand, sondern eben ein Moment.


    In Bezug auf Freude mit Anhaftung gebe ich Dir recht. Das einzige Problem daran ist das Dukkha, das erzeugt wird. Wenn einen das nicht stört, ist alles paletti.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Solche Momente der Freude kennen die meisten Menschen auch ohne formell. buddhistische Praxis. Aber offensichlich nicht alle.


    Oder man erkennt solche Momente nicht, ist ja auch möglich.

    Eine kleine Ergänzung (kursiv), die ich gestern gelöscht hatte, weil es mir zu kompliziert vorkam.

    Wenn ich ohne Gier, ohne Haß, und besonders "frei von Allem" wäre, dann würde ich mich wohl auch freuen - dem Buddha glaube ich das.


    Ich vermute allerdings, dass diese göttergleiche Freude mit unseren Freuden als gewöhnliche Menschen nicht so viel zu tun hat.

    Oh, dass Du das so empfindest, wie Du beschreibst, das hat, glaube ich, niemand in Zweifel gezogen. Du solltest nur nicht davon ausgehen, dass es allen anderen auch so geht.


    Den Schlüssel hast Du selbst ja weiter oben schon erwähnt: Es reicht völlig aus, im augenblicklichen Moment frei von Gier und Hass zu sein, um Freude ohne Anhaftung zu empfinden, das hat mit "göttergleich" nichts zu tun. Diese Freude ist vergänglich, aber nichts-destro-trotz in diesem Augenblick da.


    Solche Momente der Freude kennen die meisten Menschen auch ohne formell. buddhistische Praxis. Aber offensichlich nicht alle. "Flow" im Sinne von Mihaly Csik ist so ein Zustand.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    "Anhaftung" ist ein weiter Begriff. den müssten wir wohl mal etwas genauer definieren, oder?

    Ich finde die grundlegenden Ideen über Dukkha immer sehr hilfreich:

    Gier: Wenn ich das Schöne jetzt nicht erleben kann, dann kann/will ich nicht glücklich sein.

    Hass: Wenn dieses Schlechte jetzt nicht weg geht, dann kann/will ich nicht glücklich sein.


    In Thorstens Beschreibung ist das IMHO schön ausgedrückt:


    Ich jedenfalls kann durchaus etwas Schönes erleben, ohne es gleich wieder und wieder haben zu müssen, ohne jemanden zu beneiden, der es erlebt, ohne wütend zu werden, wenn ich daran gehindert werde, es zu erleben, ohne zu leiden, wenn es vorbei ist.


    Wie meistens würde ich mich persönlich nicht lange mit Definitionen von Anhaftung befassen. Durch Beobachtung und Praxis merkt man mit der Zeit schon, woraus man Dukkha erzeugt. Auch wenn man manchmal länger ausgiebig graben und beobachten muss, wenn der Grund für das momentane Leiden gerade nicht offensichtlich ist.


    Wir haben ja Zeit, das Leiden verschwindet eh nicht von alleine. :)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Immer wieder hört man die gleichen Sprüche, die zwar leicht

    gesagt sind, aber an deren Verinnerlichung ich zweifle.

    Dann frag doch nach; dann haben beide etwas davon.