Beiträge von Noreply im Thema „Vermischung / Hauptpfeiler des Buddhismus“

    sondern nenne mal ein paar Worte des Buddha, die die Menschen "sehr anders" verstanden haben als wir heute.

    Na, nehmen wir das Wort "Erlöschen": In der deutschen Rezeption des Begriffs, bekam er bis in die jüngste Zeit eine sehr pessimistische und nihilistische Bedeutung im Sinne von Selbstvernichtung.

    Dann hat sich auch die Vorstellung der Zeit sehr verändert von damals bis heute. Wir leben heute in einem viel stärker linearen Zeitverständnis als zur Zeit des Buddha. Dort war das Verständnis wesentlich zirkularer. Die Wandlungsgeschichte des Begriffes Karma und Wiedergeburt in Indien ist in folgendem Buch sehr genau dargestellt: Karma und Wiedergeburt im indischen Denken.

    Kosmologische Vorstellungen haben sich grundlegend geändert. Während Karma zur Zeiten des Buddha mehr oder weniger selbstverständlich war, ist der Begriff heute eher exotisch geworden. Wir müssen heute wesentich mehr "Glaubensarbeit" aufwenden, um diesen Begriff in unser Denken zu integrieren, als es damals der Fall war. Und natürlich gibt es viele Beispiel mehr. Der Text von Buddhadāsa Bhikkhu ist auch ein gutes Beispiel für einen allmählichen Bedeutungswandel.

    Lese und Verstehe es doch mal buddhistisch: Selbst Vernichtung, Das Selbst verlöschen lassen.

    Ich komm einfach nicht darauf klar das, das Geistige, Spirituelle von Außerhalb kommen soll oder besser an meinem Organischen andockten soll.


    Wenn man das Organische weglässt, dann ist dies vom Verständnis besser, also für mich funktioniert das, ich kann mit Vedanta gut arbeiten, ohne dass ich das mit dem Buddhismus vermischen will. Aber soweit mir bekannt ist, redet der Buddha auch nicht vom Gehirn und von Synapsen.

    Wenn ich das Organische weglasse hab ich auch keine Probleme.

    Das Problem ist aber, dass ich das real nicht weglassen kann. Schon wegen dem Satipatthana Sutra. Das zwingt mich geradezu den Körper "in dem" ich bin, bewusst, durch meine Sinne wahrzunehmen.

    Also ergibt sich das Glaubensproblem an dieser Stelle.

    Ist ICH ein "Objekt" das von außen andockt oder ist ICH ein Objekt, das durch die Konstruktion des Körpers erscheint?


    Wenn ICH durch Körper erscheint, wird es unwiederbringlich mit dem Körper verschwinden. Verstand, Folgerichtig, Wissenschaftlich, Materiell.

    Wenn ICH von Außen andockt, bei der Zeugung, weiß ich nicht woher ICH kommt. Glaube, Religion, Metaphysik, Nicht-wissen-bares.


    Bin ich in Versenkung, ist da Körper und ICH ohne die Bindung. Das was in Versenkung ist, ist betrachtend, aber kann weder ICH noch Körper als Etwas wahrnehmen, das zu dem Betrachtenden gehört. Das Betrachtende ist Shunyata.


    Taucht das Betrachtende wieder auf, nimmt es ICH und Körper wieder wahr und wird zum Beobachter, der ich bin Körper als Kleidung überwirft und die Kleidung wird Ich bin dies. Die Person Ellvirall weiss nichts mehr vom Betrachter Shunyata der ohne ICH ohne Körper, ohne Ort ohne Zeit, weil die Kleidung "Ich bin dies" das verblendet, verschleiert. Ich bin dies kann also nie sicher sein, das Shunyata ein echtes Ziel ist, weil es keine Daten haben kann bleibt es Glauben.


    Genau dahin führt mich Buddha durch sein Zeigen. Das macht es mich, als fühlendes menschliches Wesen, unmöglich eine echte Position einzunehmen. Denn eine Position vertreten wollen, verhindert das Wissen, Unwissen von Shunyata. Denn da gibt es keinen Standpunkt. Alles hat seine, keine Wertigkeit. Mein Problem ist eigentlich ganz einfach. Ich habe Shunyata als dauerhaftes Zentrum und das verhindert festhalten wollen von irgendwas.

    Aber genau das sagt Buddha auch. Es gibt keinen wirklichen Fest-HALT mehr, weder in der Hausgemeinschaft noch in einem Ordenshaus oder in Gedankengebäuden. Man ist wirklich Hauslos geworden und es gibt keinen Weg zurück. Ich bin Hauslos, mehr ist eigentlich nicht.

    Und es wird so allmählich vom Ego hingenommen, das es wohl da ist, aber nur noch Augenblick-Macht hat, die nicht von Augenblick zu Augenblick getragen werden kann, Shunyata lässt es nicht zu. Das Innerste von mir macht immer wieder deutlich, dass es nur Erleben gibt. Entstehen ist siehe meine Signatur.

    Ich komm einfach nicht darauf klar das, das Geistige, Spirituelle von Außerhalb kommen soll oder besser an meinem Organischen andockten soll. Von wo kommt es? Natürlich kann ich mit einiges denken und sogar logisch mit möglichen Tatsachen verbinden. Aber da hören sich meine Gedanken an wie: "Die Anhänger der Präastonautik glauben...." Da ist sofort das Männchen, ganz aus der Tiefe das sagt: hör auf zu spinnen sonst erstickst du noch an deinen eigenen Gedanken Gewebe.

    Mein Problem ist: Wie kann ich erkennen das Brahma wirklich nicht vom Physischen abhängt ohne Brahman als Ewig und aus sich selbst heraus anzunehmen? Durch was ist Brahma be"dingt" das nicht physisch ist? Wenn das so ist das es zwei "Welten " gibt und das Das Gehirn nicht nötig ist um Brahma zu erhalten was erhält, bedingt denn dann Brahma?

    Ich kann ja nicht einfach über die Feststellung von Buddha hinausgehen, ohne ernsthaft alles buddhistischen weg zu schmeißen, das alles bedingt entsteht sich dauert, wandelt und vergehen wird. Was ist die Ursache der Götter? Was ist die Ursachen von ICH, wenn das Physische als Bedingung wegfällt?

    Als ich mein tote Mutter sah fragt ich mich angesichts ihrer Leiche: wo ist sie denn geblieben. Dein oder Buddhas Gerede hat mir nicht geholfen, Hilfe fand ich nur bei mir meinem Ich das ich nicht bin.


    Ich bin bestimmt nicht dafür verantwortlich, dass du nicht an die Wiedergeburt deiner Mutter glaubst.

    Woraus erkennst Du das?

    ……. fragte ich mich, wo ist es nun hin,

    dieses vermeintlich so wichtige "Ich" - dieses "Ich", dem ich täglich so Vieles auf dem Altar der Banalitäten opfere?


    Ich habe doch zitiert, dass selbst der Buddha noch dieses "ich" hatte. Du fragst dich wo es ist? Und meinst es ist nicht da? Das ist Unfug. (Der Buddha würde es netter ausdrücken.) Das kann auch nur Buddhisten passieren, an so ein "Nicht-ich" zu denken.

    Denke lieber daran, dass das "ich" nicht unabhängig existiert. Anstatt daran, dass es gar nicht existiert.

    Als ich mein tote Mutter sah fragt ich mich angesichts ihrer Leiche: wo ist sie denn geblieben. Dein oder Buddhas Gerede hat mir nicht geholfen, Hilfe fand ich nur bei mir meinem Ich das ich nicht bin.

    Der Buddha spricht sehr wohl von seinem Ich in den Zeiten. Er hat ja erst in diesem Leben erreicht, dass es nicht sein Ich ist. Nicht sein: Mein, nicht sein: Selbstsein, ist. Auch in der Gegenwart spricht der Buddha von seinem Ich, da muss der Hörer aber wissen, das Buddha ganz klar weiß, dass er nicht sein Ich ist. Der Buddha ist Buddha, weil er weiß und muss das nicht mehr beweisen.

    Es ist ganz einfach nur die Erfahrung, dass es mein Ich, mein Ding, meine Person nur dann gibt, wenn ich das denke oder spreche oder schreibe, Besitz anzeige. Ansonsten gibt es das nicht, diese Erfahrung hat Buddha gemacht. Alles ist erleben, es gibt nichts das irgendwie Ich sein kann, mein sein kann, Person sein kann, aber es gibt das alles. Ein Buddha muss nur wissen, dass alles erleben ist und erkennt das alles andere Kleidung ist die andere sehen müssen, die das nicht wissen. Buddha zieht sich das Kleid des Buddha über und weiß das er nicht Buddha, dieses Kleid"Buddha", ist .

    Und wenn man die Unwissenheit in diesem Leben nicht beseitigt, dann geht es halt weiter im Daseinskreislauf. Wie kann man daher die Wiedergeburt aus Buddhas Lehre weglassen?

    Unwissenheit ist das erste Glied der Kette, keiner kann die besiegen. Tod ist das letzte Glied der Kette.

    Wenn Unwissenheit nicht besiegt werden kann, weil eben der Anfang der Kette, gibt es auch keinen Daseinskreislauf. Weil Tod das letzte Glied der Kette ist kann es keinen Kreislauf geben.

    Vor den ersten Glied ist die unergründliche Quelle aus der die Unwissenheit als erstes Glied hervortritt.

    Nach dem Tod erscheint die unergründliche Weite Leere.

    Wenn man das Daodejing ernsthaft liest wird Klar, schon in den ersten Sätzen, das Laozi auf den gleichen Trichter gekommen ist wie Buddha.

    Achso, die ersten Sätze werden als eine Erklärung des Laozi angesehen die man nicht mit übersetzen muss.

    Wie die erste Rede des Buddha als überschwängliche Freude des Buddha gesehen wird, die man, weil emotional, unausgegoren, wird das nicht beachte.

    Beide sind Buddhas.

    Bei Laozi beginnt es mit dem Dao/Nirvana, bei Buddha endet es mit Nirvana/Dao.

    1. Nicht durch Geistesgifte (Gier, Hass, Verblendung /Glaubenwollen) festhalten oder die Seite des Glücklichsein wollen oder Unglücklichsein wollen anstreben.

    2. Das ist Leiden, mithilfe der Lehre zur 2. Wahrheit erkennen und vor allem auch wirklich sehen wollen.

    3. Wie entsteht Leiden, welche Mechanismen bringt Leiden zum Erscheinen, geben dem Leiden Macht.

    4. Der achtfache Weg. Es ist ein Weg der kreuz und quer geht, hilft die anderen drei Wahrheiten so zu leben das es zu Mitgefühl, mit vor allen seinen eigenen Handlungen und dadurch auch zu den Handlungen anderer fühlender Wesen führt.

    SuttaCentral

    Das Gleichnis vom Floß

    „Ihr Bhikkhus, ich werde euch zeigen, wie das Dhamma einem Floß ähnlich ist, indem es zur Überfahrt da ist, nicht zum Festhalten. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde.“—„Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:

    „Ihr Bhikkhus, angenommen ein Mann sähe im Verlauf einer Reise eine große Wasserfläche, deren hiesiges Ufer gefährlich und voller furchterregender Dinge war und deren jenseitiges Ufer sicher und frei von furchterregenden Dingen war, aber es gab keine Fähre oder Brücke, um zum anderen Ufer zu gelangen. Dann dachte er: ,Da ist diese große Wasserfläche, deren hiesiges Ufer gefährlich und voller furchterregender Dinge ist und deren jenseitiges Ufer sicher und frei von furchterregenden Dingen ist, aber es gibt keine Fähre oder Brücke, um zum anderen Ufer zu gelangen. Angenommen, ich sammle Gras, Zweige, Äste und Blätter und binde sie zu einem Floß zusammen, und mit Hilfe des Floßes, und indem ich mich mit Händen und Füßen abmühe, gelange ich sicher ans andere Ufer.‘ Und der Mann sammelte Gras, Zweige, Äste und Blätter und band sie zu einem Floß zusammen, und mit Hilfe des Floßes, und indem er sich mit Händen und Füßen abmühte, gelangte er sicher ans andere Ufer. Dann, nachdem er übergesetzt hatte und auf der anderen Seite angelangt war, dachte er möglicherweise: ,Dieses Floß war mir sehr nützlich, da ich mit seiner Hilfe, und indem ich mich mit Händen und Füßen abmühte, sicher ans andere Ufer gelangte. Angenommen, ich würde es mir auf den Kopf hieven oder auf die Schulter laden und dann gehen, wohin ich wollte.‘ Nun, ihr Bhikkhus, was meint ihr? Würde jener Mann bei solcher Vorgehensweise das tun, was er mit jenem Floß tun sollte?“

    „Nein, ehrwürdiger Herr.“

    „Mit welcher Vorgehensweise würde jener Mann das tun, was er mit jenem Floß tun sollte? Ihr Bhikkhus, nachdem jener Mann übergesetzt hatte und auf der anderen Seite angelangt war, dachte er möglicherweise: ,Dieses Floß war mir sehr nützlich, da ich mit seiner Hilfe, und indem ich mich mit Händen und Füßen abmühte, sicher ans andere Ufer gelangte. Angenommen, ich würde es ans trockene Land ziehen oder es auf dem Wasser treiben lassen und dann gehen, wohin ich wollte.‘ Nun, ihr Bhikkhus, mit solcher Vorgehensweise würde jener Mann das tun, was er mit jenem Floß tun sollte. Also, ihr Bhikkhus, habe ich euch gezeigt, wie das Dhamma einem Floß ähnlich ist, indem es der Überfahrt dient, nicht dem Festhalten.“

    „Ihr Bhikkhus, wenn ihr das Gleichnis vom Floß versteht, solltet ihr sogar gute Zustände aufgeben, um wieviel mehr schlechte Zustände.“




    Wenn jemand auch nur einen Hauch von Zweifel hat sollte er dieses noch einmal lesen, und nochmal und nochmal. Bis er in der Lage ist Dhamma nicht mehr zu erkennen, sondern zu sein, aber auf gar keinen Fall irgendein Floß, Gott, Buddha oder gar Mensch.