Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Meine Fragen über die erste edle Wahrheit und auch zum "Dukkha"(Begriff).“

    Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.


    Ja, Problem. Aber da ist ja "keiner" der ein Problem hat und es gibt ja auch keinen Weg und kein falsch und richtig, also kannst du auch mit den Quietisten abhängen. Denn alles ist ja eins, ein leerer Spiegel, kein Staub und der Quietist bist ja eigentlich du, weil keine Trennung, und die Worte sind ohne Bedeutung, da ist nur Bewusstsein und sonst nichts und Buddha hat nie gelebt, seine Lehre ist totale Leere und wenn er dann mal auftaucht, dann muss man ihn sofort töten, auch wenn es ihn gar nicht gibt.

    Unsere ursprüngliche Natur ist doch Buddha-Natur.

    Was dann sollte man erreichen?

    Nichts.


    Mein lieber Freund,


    du missverstehst da einige Dinge. Überleg dir mal, was Buddha damit gemeint hat, dass man nicht dem Extrem des Nihilismus verfallen sollte? Und ja ich weiß, mit Zen ist das nicht so ganz einfach, da klingt alles immer locker leicht - ist es das auch tatsächlich für dich? Wenn ja, dann gibt es keine Probleme und ich schreibe nicht mehr.




    Das letzte deckt sich für mich mit den Erklärungen Buddhas über das bedingte Zustandekommen von Gefühl, Wahrnehmung, Bewusstsein und Wollen. ✌️


    Ja das ist so. Ich schreibe hier viel über den Körper, da er gerne übergangen wird. Er gehört aber zwingend in die Gleichung, denn ich kann nicht handeln ohne den Körper. Auch wenn er nicht "ich" und "mein" darstellt, so ist er dennoch da, kann aktiv benutzt werden - zum Guten oder zum Schlechten.

    Und weil er der Mensch war, er hatte bestimmt das Leid erfahrren.

    Ansonsten er wäre doch kein Mensch, sondern Gott....


    Ja aber genau darum geht es doch im ganzen Buddhismus - der Mensch Siddharta erfuhr Leid und hatte sich überlegt, bzw. erfahren, wie sich das überhaupt mit dem Leid verhält - und darauf hin hat er auf den Ausstieg gewiesen - Nirvana.



    "Ich und die Große Erde (das gesamte Universum) und alle Lebewesen erlangen gemeinsam Erleuchtung.".


    So kann ein Buddha die Welt sehen, ja. Das bedeutet aber nicht, weil es einen Buddha gab, wäre die ganze Menschheit erleuchtet.




    Und interesaanterweise sagt er "erlangen" und nicht "haben erlangt", weil dies nicht etwas ist, das sich in der Vergangenheit ereignet hat, sondern weil es sich immer noch ereignet, eben jetzt, und die ganze Zeit und jenseits der Zeit im ewigen Jetzt.


    Fakt ist, dass Buddha weder meine Erleuchtung noch deine Erleuchtung herbeiführen kann - kein anderer kann in meinen Bewusstseinsraum eintreten, so, dass er "mich erleuchtet" - das bedeutet aber auch, dass keiner mir das verwehren kann.

    Buddhalehre kann aber genau da ne Radikalkur sein.


    Vor allem hat sie den Vorteil, dass sie "Illusion" (maya) anders definiert als etwa Vedanta. Bei Vedanta wird man oftmals ein wenig kopflos, im Buddhismus hat man trotz aller Leerheit usw. immer den Bezug zur Realität. Erweitern kann man das noch durch die westlichen Erkenntnisse, dass Emotionen in Organen gespeichert werden, also physischen Datenträgern vergleichbar - auch diese Datenträger wollen gereinigt werden.

    Tja, mein Lieber, aber wir sind schon erleuchtet


    Achso, und warum leidest du dann?




    Du weiss besser, was konkret Buddha sagte, als er "erlleuchtet" wurde.


    Ich weiß absolut nicht, was Buddha konkret gesagt hat, aber eines weiß ich: Er hat nie gesagt, dass jeder schon erleuchtet sei. Das ergibt sich alleine schon durch die individuelle Leiderfahrung. Somit sollte man das Potential nie mit einer verwirklichten Eigenschaft verwechseln.

    Mit den einfachen Wortern ausgedrückt, wenn ich schon die Blume anschaue, ich "hafte" an die


    Du vielleicht, ja.



    Ich denke, sogar schon in dem Prozess der Wahr-nehmung diese Gier, Klaben, Anhfrung sind schon drin enthalten.


    Das kannst du ja so sehen, aber da werden dir die "spirituellen Größen" alle widersprechen. Wenn reine Wahrnehmung sich so verhalten würde, wie du es schilderst, dann gäbe es keine Befreiung, keine Erleuchtung, kein sat-cit-ananda.

    Sogar im sehr einfachen Akt der Wahrnehmung ist schon diese Gier, diese Begierde wie so....sehr subtil anwesend . Und ich kann nichts dafür.


    In reiner Wahrnehmung ist keine Gier enthalten, also auch kein Leid. Dukkha entsteht erst durch Anhaften, welches Begierden hervorruft. Und dafür kann man was. Ich kann eine Blume einfach sehen - da ist keine Gier. Ich kann mir aber vorstellen, wie schön diese Blume bei mir zu Hause in der Vase aussehen würde - und die Begierde beginnt subtil. Man muss also aktiv in diese Geistesprozesse eingreifen - das erfordert Übung, Praxis.