Meine Fragen über die erste edle Wahrheit und auch zum "Dukkha"(Begriff).

  • Helmut


    Ich wollte das besonders hervorheben:


    So lange wir noch keine unmittelbare Einsicht in die Selbstlosigkeit verwirklicht haben, besitzen wir kein Mittel, diese Täuschungen zu überwinden. Hat man aber eine unmittelbare Einsicht in die Selbstlosigkeit verwirklicht, dann verfügt man über das Gegenmittel mit dem man die Täuschungen der eigenen Wahrnehmung schrittweise überwinden kann.



    Also, ich stimme dem absolut zu. Aber was es doch real bedeutet? Dann , nur so allgorisch ausgedrückt, keine Trennung zwischen mir und der Blume wahr-nehme. Ich bin diese Blume dann.

    Wenn man so wirklich die Welt in der totalen Selbstlosigkeit wahr-nimmt, es würde wie es etwa Mystiker geschildert hatten. Für 2021 es würde wie die akute ( wahn-religiöse) Psychose "diagnostiziert".

    Und das sei doch nicht allles. Mit solcher Art der Wahr-nehmung der normale Mensch wäre doch nicht imstande die alltägliche Dinge erledigen, er würde sich in dieser so wie "Leerheit" absolut innerlich verloren fühlen.

    Das könnte doch absolut real passieren.


    Das heissst, die unsere Wahrnehmnung würde so wie der Filter-Funktion beraubt. So wie LSD -Trip. Dieser Trip könnte auch übel enden, obwohl wir bekommen dann meistens den unmittelbaren Zugang zur Unseren Buddha-Natur und zur "unmittelbarer Einsicht in die Selbstlosigekeit".

    Aber mit welchem Preis? Wir demontieren die Art der Wahrnehmung, die uns ermöglicht "normal" zu leben, zu arbeiten, also , das normale "Abwasch" könnte dann als unlösbar werden.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Tja, mein Lieber, aber wir sind schon erleuchtet.... das war und ist und wird so.... Jetzt....

    Alles andere ist die "relative" Sicht auf das , was in genau diesem Augenblick passiert.

    Die Zeit läuft linear doch nur durch oder dank unserer Wahr-nehmung.

    Du weiss besser, was konkret Buddha sagte, als er "erlleuchtet" wurde. Wenn ich es richtig erinnere , das war dort keine "Vergangenheit-Form".

    Zeit und raum sind nur die Konstrukte.

    Klar, Buddha sollte mit den normalen "" Leuten sprechen.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Tja, mein Lieber, aber wir sind schon erleuchtet


    Achso, und warum leidest du dann?




    Du weiss besser, was konkret Buddha sagte, als er "erlleuchtet" wurde.


    Ich weiß absolut nicht, was Buddha konkret gesagt hat, aber eines weiß ich: Er hat nie gesagt, dass jeder schon erleuchtet sei. Das ergibt sich alleine schon durch die individuelle Leiderfahrung. Somit sollte man das Potential nie mit einer verwirklichten Eigenschaft verwechseln.

  • Tja, mein Lieber, aber wir sind schon erleuchtet.... das war und ist und wird so.... Jetzt....


    Es geht ja im Leben auch darum, die Realität ein wenig mehr zur Kenntnis zu nehmen, und sich nicht in wilden Vorstellungen, also blossen Fantasien zu verstricken.


    'Buddhismus' zieht halt auch grosse Träumer an. Buddhalehre kann aber genau da ne Radikalkur sein.

  • Buddhalehre kann aber genau da ne Radikalkur sein.


    Vor allem hat sie den Vorteil, dass sie "Illusion" (maya) anders definiert als etwa Vedanta. Bei Vedanta wird man oftmals ein wenig kopflos, im Buddhismus hat man trotz aller Leerheit usw. immer den Bezug zur Realität. Erweitern kann man das noch durch die westlichen Erkenntnisse, dass Emotionen in Organen gespeichert werden, also physischen Datenträgern vergleichbar - auch diese Datenträger wollen gereinigt werden.

  • ARYA DHARMA


    Ok, mein Lieber .


    Achso, und warum leidest du dann?---Zitat.


    Diese Argumentation ist hier absolut unangebracht. Und warum? Alle menschliche Wesen leiden und sterben. Buddha war doch keine Ausnahme.

    Es bedeutet doch konkret, dass er bestimmt den Schmerz oder das Leid erfahren habe. Erlebt, durchgelebt. Er hatte nur dazu die andere Einstellung. Er konnte mit dem nicht so wie identifizieren. Das war, gleichsam, nicht sein Schmerz, denn er hatte kein "ICH", egal wie man den Begriff auslegt. Aber er hatte den bestimmten Körper, er hatte doch das Gehirn und er sprach nicht deutsch oder englisch. Also, er war doch der Mensch. Und weil er der Mensch war, er hatte bestimmt das Leid erfahrren.

    Ansonsten er wäre doch kein Mensch, sondern Gott.... Und nur dann wir können es alles absolut buchsräblich interpretieren. Das würde der spiritueller Materialismus nach Ch. Trungpa. Mit dem Buddhismus das hätte absolut nichts zu tun... Mit dem Magie, wie Voodoo-Kult, bestimmt. Nur meine eigene Meinung, nimm es , bitte, mir nicht übel.



    Ich weiß absolut nicht, was Buddha konkret gesagt hat, aber eines weiß ich: Er hat nie gesagt, dass jeder schon erleuchtet sei. Das ergibt sich alleine schon durch die individuelle Leiderfahrung. Somit sollte man das Potential nie mit einer verwirklichten Eigenschaft verwechseln.---Zitat.


    Ich schreibe es für dich ab.


    "Ich und die Große Erde (das gesamte Universum) und alle Lebewesen erlangen gemeinsam Erleuchtung.".


    Und interesaanterweise sagt er "erlangen" und nicht "haben erlangt", weil dies nicht etwas ist, das sich in der Vergangenheit ereignet hat, sondern weil es sich immer noch ereignet, eben jetzt, und die ganze Zeit und jenseits der Zeit im ewigen Jetzt.


    Die Quelle: "Zen. Die Unlehrbare Lehre." St. Schumacher, Kösel, 2015, S.30.


    Und wenn ausgerechnet diese Quelle passt dir nicht, ich finde doch viele andere. Keinen Zweifel dran.


    LG.


    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Und weil er der Mensch war, er hatte bestimmt das Leid erfahrren.

    Ansonsten er wäre doch kein Mensch, sondern Gott....


    Ja aber genau darum geht es doch im ganzen Buddhismus - der Mensch Siddharta erfuhr Leid und hatte sich überlegt, bzw. erfahren, wie sich das überhaupt mit dem Leid verhält - und darauf hin hat er auf den Ausstieg gewiesen - Nirvana.



    "Ich und die Große Erde (das gesamte Universum) und alle Lebewesen erlangen gemeinsam Erleuchtung.".


    So kann ein Buddha die Welt sehen, ja. Das bedeutet aber nicht, weil es einen Buddha gab, wäre die ganze Menschheit erleuchtet.




    Und interesaanterweise sagt er "erlangen" und nicht "haben erlangt", weil dies nicht etwas ist, das sich in der Vergangenheit ereignet hat, sondern weil es sich immer noch ereignet, eben jetzt, und die ganze Zeit und jenseits der Zeit im ewigen Jetzt.


    Fakt ist, dass Buddha weder meine Erleuchtung noch deine Erleuchtung herbeiführen kann - kein anderer kann in meinen Bewusstseinsraum eintreten, so, dass er "mich erleuchtet" - das bedeutet aber auch, dass keiner mir das verwehren kann.

  • Buddha Erleuchtung: Ich weiß jetzt das Dukkha, Ungenügen, Unvollkommen zu, an der Welt leiden führt.

    Buddha Entscheidung: Ich werde jetzt so lange sitzen bis ich erfahre was Dukkha ist.

    Buddha Befreiung: Buddha steht, nachdem er aller Folgen seiner Geistesgifte erkannt und ausgerissen hat auf und geht in die Welt, badet, pflegt seinen Körper und isst. Der Weg des Dukkha ist beendet, befreit von Geistesgiften gibt es nur noch leiden das immer in der Welt ist.

    Was immer auch, wie immer es auch erscheint, alles was entsteht muss vergehen.


    Selbst seine fünf Begleiter können in ihm keine Geistesgifte wecken. Im Gegenteil einer davon wird sofort genauso befreit von Dukkha wie er.

    Jetzt beginnt der Buddha als Lehrer bleibt von Dukkha befreit, weil er Dukkha erkannt hat ist seine Lehre das Zeigen, auf das was wirklich mit Substanz da ist, um andere zu bewegen auch bei sich Dukkha herauszureißen. Nur wem gezeigt wird, wo sein Dukkha ist, kann in der Lage sein sich zu befreien. Aber auch, nur wenn er das auch sehen, kennen will.

  • Das ist sehr einfach, alles ist gut, wie es ist....

    Im Zen es gibt doch genug Ausdrücke, dass man absolut nichts zu tun braucht.

    Es sei so wie mit dem Spiegel. Er ist von Anfang an blank und rein. Wir sollten ihn nicht von den Schmutz bereinigen. Gibt es doch keinen.

    Unsere ursprüngliche Natur ist doch Buddha-Natur.

    Was dann sollte man erreichen?

    Nichts.

    Siehe doch die geschichte von dem 6 Patriarch Zen Huineng.


    Und sein Vers:


    Im Grunde gibt es keinen Bodhi-Baum,

    Noch gibt es Spiegel und Gestell.

    Da ist ursprünglich kein (einziges) Ding-

    Wo heftete sich Staub denn hin?


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Im Zen es gibt doch genug Ausdrücke, dass man absolut nichts zu tun braucht.

    Es sei so wie mit dem Spiegel. Er ist von Anfang an blank und rein. Wir sollten ihn nicht von den Schmutz bereinigen. Gibt es doch keinen.

    Unsere ursprüngliche Natur ist doch Buddha-Natur.


    Ich lese grade "Geschichte des buddhistischen Philosophie" von Volker Zotz und nehme diesen Post mal als Aufhänger um ein wenig Zen- bzw. Ch'an-Geschichte einfließen zu lassen.


    Aus dem 7. Kapitel über Buddhistisches Denken in China, Seite 195 ff:


    Es gibt eine Klassifikation von Tsung-mi (780-840) in drei unterschiedlichen Richtungen des Ch'an-Buddhismus:


    1. Die nördliche Ch'an Schule, als deren Gründer Shen-hsui (606-706) gilt, ging im Sinne der Tathagatagarbha-Lehre von der Buddhanatur jedes Lebewesens aus. Wegen der anfanglosen Verblendung ist man dieser jedoch nicht gewahr und darum Tod und Wiedergeburt ausgeliefert. Es gilt, durch Meditation falsche Ansichten vom Spiegel des Bewusstseins zu wischen, um dessen ursprüngliche Natur zum Vorschein zu bringen. Auf einem Weg des graduellen Fortschreitens kommt es endlich zur Befreiung.


    2. Die Niu-t'ou-Lehre des Fa-jung (594-657), welche zentrale Motive des Madhyamaka radikal interpretierte: Jedes Dharma in der Welt und auf dem befreienden Weg gleicht wegen seiner Freiheit von Eigensein dem Trugbild eines Traums. Sogar die Leerheit erkennende Weisheit (prajna) existiert letztlich nicht. Auf Ebene des Dharmas mag zwar kein Unterschied zwischen Buddha und Mensch sein. Doch ist dies nur eine leere Aussage. Da es letzlich kein Bewusstsein gibt, kann niemand die Dharma-Ebene wahrnehmen. Existiert nichts und niemand, besteht keine Notwendigkeit, Nichtwissen und Leid zu überwinden. Man vollzieht Erlösung unmittelbar, indem man wie ein Buddha still sitzt und leeren Bewusstseins erlebt, wie alle Dharmas nicht existieren.


    3. Die beiden Zweige der dritten Richtung gehen auf Shen-huis Lehrer Hui-neng (638-713) zurück und behaupten im Gegensatz zum graduellen Weg der ersten Richtung die unmittelbare Befreiung. Ihre Theorie gründet im Vijnanavada, das im Denken den entscheidenden Faktor der Subjekt-Werdung sah. Weil der Mensch durch Bewusstseinstätigkeit, zu der das Denken gehört, die Welt und damit die unerlöste Befindlichkeit gestaltet, liegt im Ende mentaler Aktivität die Befreiung. Den Leerheitsbegriff des Madhyamaka interpretierte man in diesem Sinn als Leersein von Bewusstseinsinhalten.


    Der erste Zweig Hung-Chou lehrt, alles sei unmittelbare Offenbarung gestaltloser und unbedingter Buddha- oder Dharma-Natur (dharmata). Gier und Hass gelten wie die Bodhisattva-Tugenden des Mitleids und der Geduld als Ausdruck dieser letzten Wirklichkeit. Freiheit ist jetzt und immer in allen Gedanken, Worten und Taten.


    Drückt so für den Hung-chou-Zweig auch jeder alltäglichste Akt die Buddhanatur aus, unterscheidet der Ho-tse-Zweig des Shen-hui (668 - 760) das Bewusstsein als Buddhanatur vom subjektiven Denken, das diese verschleiert. Im Meditieren bemerkt man aufsteigende Gedanken und lässt sie versiegen, indem man sich nicht mit ihnen identifiziert und sie nicht fortspinnt. Nimmt Hung-chou alles als Ausdruck der Buddha-Natur, lässt Ho-tse alles gedanklich los.

  • Buddhalehre kann aber genau da ne Radikalkur sein.


    Vor allem hat sie den Vorteil, dass sie "Illusion" (maya) anders definiert als etwa Vedanta. Bei Vedanta wird man oftmals ein wenig kopflos, im Buddhismus hat man trotz aller Leerheit usw. immer den Bezug zur Realität. Erweitern kann man das noch durch die westlichen Erkenntnisse, dass Emotionen in Organen gespeichert werden, also physischen Datenträgern vergleichbar - auch diese Datenträger wollen gereinigt werden.


    Das letzte deckt sich für mich mit den Erklärungen Buddhas über das bedingte Zustandekommen von Gefühl, Wahrnehmung, Bewusstsein und Wollen. ✌️

  • Unsere ursprüngliche Natur ist doch Buddha-Natur.

    Was dann sollte man erreichen?

    Nichts.


    Mein lieber Freund,


    du missverstehst da einige Dinge. Überleg dir mal, was Buddha damit gemeint hat, dass man nicht dem Extrem des Nihilismus verfallen sollte? Und ja ich weiß, mit Zen ist das nicht so ganz einfach, da klingt alles immer locker leicht - ist es das auch tatsächlich für dich? Wenn ja, dann gibt es keine Probleme und ich schreibe nicht mehr.




    Das letzte deckt sich für mich mit den Erklärungen Buddhas über das bedingte Zustandekommen von Gefühl, Wahrnehmung, Bewusstsein und Wollen. ✌️


    Ja das ist so. Ich schreibe hier viel über den Körper, da er gerne übergangen wird. Er gehört aber zwingend in die Gleichung, denn ich kann nicht handeln ohne den Körper. Auch wenn er nicht "ich" und "mein" darstellt, so ist er dennoch da, kann aktiv benutzt werden - zum Guten oder zum Schlechten.

  • Katrin.


    Inwiefern ich es alles verstehe, sogar die Meditation sei nicht notwendig. Eher es geht hier um die unmittelbare innere Erkenntnis im Sinne von actus purus.


    Actus purus – Wikipedia


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Inwiefern ich es alles verstehe, sogar die Meditation sei nicht notwendig. Eher es geht hier um die unmittelbare innere Erkenntnis im Sinne von actus purus.


    Du würdest dich wahrscheinlich bei den Quietisten wohl fühlen.

  • Inwiefern ich es alles verstehe, sogar die Meditation sei nicht notwendig. Eher es geht hier um die unmittelbare innere Erkenntnis im Sinne von actus purus.


    Du würdest dich wahrscheinlich bei den Quietisten wohl fühlen.

    Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Inwiefern ich es alles verstehe, sogar die Meditation sei nicht notwendig. Eher es geht hier um die unmittelbare innere Erkenntnis im Sinne von actus purus.


    Du würdest dich wahrscheinlich bei den Quietisten wohl fühlen.

    Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.

    Dann wäre es für dich wahrscheinlich sinnvoll erst einmal herauszufinden wo du eigentlich hin willst und was dir hilft, dort hinzukommen.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Du würdest dich wahrscheinlich bei den Quietisten wohl fühlen.

    Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.

    Dann wäre es für dich wahrscheinlich sinnvoll erst einmal herauszufinden wo du eigentlich hin willst und was dir hilft, dort hinzukommen.

    Helmut


    Ich wäre dir doch sehr dankbar, wenn du auf meinen Beitrag 28 antwortest.


    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • So wie ich es verstanden habe, gibt es da je nach Schule verschiedene Sichtweisen.


    Bist du der Meinung, dass Erkenntnis notwendig ist, oder würdest du eher sagen, dass alle Menschen gleichermaßen "befreit" egal, ob sie davon wissen oder nicht?


    Und würdest du sagen, dass wenn Erkenntnis notwendig ist, hat man dann einen Einfluss darauf (etwa durch Meditation, oder theoretische Schulung) oder kommt Erkenntnis von selbst, ohne dass man einen Einfluss darauf hätte?

  • Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.


    Ja, Problem. Aber da ist ja "keiner" der ein Problem hat und es gibt ja auch keinen Weg und kein falsch und richtig, also kannst du auch mit den Quietisten abhängen. Denn alles ist ja eins, ein leerer Spiegel, kein Staub und der Quietist bist ja eigentlich du, weil keine Trennung, und die Worte sind ohne Bedeutung, da ist nur Bewusstsein und sonst nichts und Buddha hat nie gelebt, seine Lehre ist totale Leere und wenn er dann mal auftaucht, dann muss man ihn sofort töten, auch wenn es ihn gar nicht gibt.

  • Katrin.


    Zuerst danke sehr für dein feedback.


    Ehrlich gesagt, das weiss ich nicht, Katrin.


    Ich habe das


    Die Vielfalt religiöser Erfahrung. Buch von William James (Verlag der Weltreligionen)


    sehr ausführlich gelesen.


    Ich würde niemals als die konkrete Peson behaupten, dass alle Wesen schon "befreit" sind.

    Aber ich kann diese Sichtweise doch sehr gut nacvollziehen.

    Ca. 1995, ich erinnere es nicht genau, das war mir so absolut dreckig, dann hatte mit mir eine Heilerin gearbeitet. Sie hatte mich sogar angerufen, und ich hatte fast sofort die Visionen, meistens mit der ortodoxen Kirche verbunden, aber so absolut real und lebendig, als ich dort anwesend wäre. So wie die Prozessionen, mit den Fahnen, ...hatte dann wie die Gänsehaut bekommmen, und die Frau spürte es sofort.

    Als ich bei ihr das Letze mal war, die hatte mich wie mit dem "Kreuz" wie besiegelt, ohne mich zu berühren. Sie wusste viel mehr, was mich doch erwartet, das spürte ich, sie hatte es nur mir nichts gesagt.

    Und dann...das war für mich auch ...sehr überraschend, ich hatte es entschieden, zu taufen.

    Und so wie am nächsten Tag ich war bei der Arbeit, ich hatte auf sehr großer Fabrik gearbeitet, mit dem Hammer, sehr schmutzige und aufwendige körperliche Arbeit.... Ich war total schweissgebadet, schmutzig, und ich fühlte mich doch am Ende. Und dann ich schaute auf den Himmel, und es war so überwältigend.... Als ob alles wurde von dem Innerem Licht wie durchgetränkt. Alles war absolut lebendig und frisch, und das war im allem.... die absolute Ruhe, der Frieden, wie die innere Kraft und so wie die Liebe.... im allem...absolut....

    Von kurzem ich habe bei D.T. Suzuki das gelesen.



    Kono-mama bezeichnet die Ist-heit von etwas, Gott ist-in seiner Art von Ist-heit, die Blumen blühen-in ihrer Art von Ist-heit, die Vögel fliegen-in ihrer Art von Ist-heit. All dies ist in seiner Ist-heit vollkommen. Die Christen schreiben allerdings all diese Arten von Ist-heit Gott zu und begnügen sich selbst damit, inmitten von Widersprüchen zu leben. John Donne hat gesagt:"Gott ist so allgegenwärtig, dass Gott ein Engel ist in einem Engel und ein Stein in einem Stein und ein Strohhalm in einem Strohhalm." Eckhart drückt dasselbe auf seine Art aus: " Nimm man eine Fliege in Gott, so ist sie edler in Gott, als der höchste Engel in sich selbst ist. Nun sind alle Dinge in Gott gleich und sind Gott selbst."


    So genau spürte ich damals. Das war doch alles auf mich wie von heiterem Himmel zugekommen. Keinen Einfluss.

    Bis zu meiner Auswanderung ich hatte es manchmal kurz erfahren.

    So wie die himmliche innere Stadt, wo man die Ewigkeit spürt auf den eigenen Haut, wie der Schlagen des Herzes in der eigenen Brust. Und dein eigenes Atmen ist wie der Atmen des Gottes. ("").


    So kann ich doch auf deine Fragen , Katrin, antworten.


    LG.


    Igor.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07


    Danke für deine Antwort :)


    Das Buch über die Vielfalt religiöser Erfahrungen klingt interessant, danke für den Tipp. Von William James wollte ich eh mal was lesen...

  • hier

    Das ist ein kurzer Überblick über James und sein Religionsverständnis.

    William James sollte man generell mal lesen, damit man nicht die vielen Mißverständnisse weiter gibt, die sich um dieses Religionsthema ranken. Letztlich sind es eine Sammlung von Berichten über Erlebnisse, die in einem religiösen Deutungsrahmen gebracht wurden und hat recht viel mit der amerikanischen Art der Religion zu tun - wie z.B. den Pfingstlern oder anderen charismatischen Gruppen, die Visionen haben, Stimmen hören oder recht beliebt ist das "Zungen reden" - kann man übrigens heute noch in den Gemeinden erleben.


    Der Erweckungsprediger Marjoe Gortner hat diese Maschine in einem Dokumentarfilm mal offen gelegt - und kürzlich konnte man ja auch eine Trump-Unterstützer sehen, wie sie zum Himmel beteten.


    Überhaupt sehe ich Ähnlichkeiten mit den Erweckungsbewegungen in den USA und dem Gerede vom Awakening oder Enlightenment, die alle sich an einem subjektiven Erlebnis und Gefühl ausrichten. Das hat nun nichts mit dem buddhadharma zu tun.

    :zen:



    Einmal editiert, zuletzt von Leonie ()

  • Bevor W.James die eigene Vorträge begonnen hätte, er lud auf die Bühne den budddhistischen Mönch ein. Und dann er sagte, der weiss viel mehr , als die ganze Wissenschaft. Seine eigenene Gedanken über den Strom des Bewusstseins waren sehr tief geprägt von dem buddhistischem Denken. Und er selbst machte keinen Hehl daraus.

    Man kann alles missdeuten und herabsetzen , so wie es die National-Sozialisten mit dem F.Nietzsche getan hatten, aber es hatte absolut nichts mit den Ideen von Nietzsche zu tun.

    So auch was mit dem K.Marx. Wie E.Fromm hatte bemerkt, er war der echte Humanist.

    Das hat , bestimmt , nicht mit Budddhismus zu tun. Aber mit der Wahrheit, , ja, bestimmt.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Igor07


    Danke für deine Antwort :)


    Das Buch über die Vielfalt religiöser Erfahrungen klingt interessant, danke für den Tipp. Von William James wollte ich eh mal was lesen...

    Katrin.

    Alle ernste Interpretatoren betonen das enorme Interesse von W.James zum Advaita , Buddhismus und überhaupt zu fernöstlichem Denken. Und sehr wichtige Begriffe, welche W.James benutzt hatte, wurzeln sehr tief im genau diesem Bereich.

    Ich rate dir, das Buch zuerst leihen, um die eigene Meinung zu bilden. Das kostet nichts.

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Ich würde mich bei niemandem wohl oder sicher fühlen, aber das ist mein persönliches Problem.


    Ja, Problem. Aber da ist ja "keiner" der ein Problem hat und es gibt ja auch keinen Weg und kein falsch und richtig, also kannst du auch mit den Quietisten abhängen. Denn alles ist ja eins, ein leerer Spiegel, kein Staub und der Quietist bist ja eigentlich du, weil keine Trennung, und die Worte sind ohne Bedeutung, da ist nur Bewusstsein und sonst nichts und Buddha hat nie gelebt, seine Lehre ist totale Leere und wenn er dann mal auftaucht, dann muss man ihn sofort töten, auch wenn es ihn gar nicht gibt.

    Was du sagst, bedeutet doch noch nicht, dass Buddha nicht real gelebt hätte, dass Zen die eigene Geschichte und die Tradition hat. Der reale historische Buddha gelebt hatte , und der Buddhismus ist doch das lebendige Wesen.

    Du vermischt nur so das Heilige mit dem Profanen, nur meine Meinung, und du verdrehst meine Worte, so ich es wahrnehme, also entschuldige, wahrscheinlich, ich täusche mich....

    Seine Lehre ist doch absolut lebendig. Und mit dir erwähnten "totalen Leere" das hat absolut nichts zu tun.

    Wenn du alles auf dem Kopf stellst, was ich gesagt oder geschrieben hatte, dann es sei ausschliesslich dein Problem, mit dem Buddhismus das hat absolut nichts zu tun. Noch mal, entschuldige, tut mir echt leid, nichts wegen mir, wegen des Buddhismus...lol...(::)(:

    LG.

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates