Beiträge von Monika im Thema „Alles ist Bedingt... hat man dann überhaupt eine Change?“
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Darf ich fragen? Ich kann es nichts so total rein intellektuell hinkriegen. Von einer Seite, wie es , z.B. Advaita behauptet, es sei alles vorbestimmt, man kann nichst, absolut nichts ändern.
Besonders dieser Gedanke propagiert R.Balsekar, nur als der Beispiel.
Von anderen Seite, man sagt so, man kann doch das eigene Karma so wie beeinflussen oder sogar zu "reinigen".
Guten Morgen Igor,
mkha' hat das ja schon sehr ausführlich und - wie ich finde - sehr gut ausgedrückt.
Zu Ramesh Balsekar möchte ich noch hinzufügen:
Ich war in seinem Seminar 1994 in Indien. So einfach, wie das hier im Forum immer wieder zum Ausdruck gebracht wird, ist Advaita nicht. Es liegt ganz nahe an der Lehre Buddhas - so jedenfalls meine Sicht, ganz abgesehen davon, dass er viel von Buddha zitiert hat.
Mit vorherbestimmt meinte Ramesh: Wir haben einen kleinen Rahmen, in dem wir uns "frei bewegen" können, mehr nicht.
Die Frage nach dem freien Willen wurde hier schon oft diskutiert. Aus meiner Sicht, gibt es den nur in begrenzter Form. Denn dieser freie Wille ist abhängig vom Stand der Entwicklung. Desto verblendeter jemand ist, desto unfreier ist er/sie. Der Wille ist dann zwar frei, so wie auch bei einem Kleinkind, aber u.U. mit verheerenden Folgen. Und dafür kann diese Person ja nix - noch nix.
Sagt also jemand, er/sie hätte sich ja besser entscheiden können, dann übersieht dieser jemand die geistige Begrenzung.
Wenn wir hier also von einem Karma schreiben, dass wir beeinflussen können, so hängt das doch davon ab, wie unverblendet wir noch sind.
Habe ich aber die Grundlagen der buddhistischen Lehre oder ähnlicher Lehren erfasst, dann bin ich auch in der Lage, das Ruder herumzudrehen.
Im übrigen ist es nicht unbedingt mein Karma, was da auf mich "herniederfällt", falls es sich nicht um eine Tat handelt, die in diesem Leben Ursache dafür ist und die mir daher bewusst ist. Karma aus vorherigen Leben treffen mich nicht persönlich. Es gibt mich nicht mehr persönlich in diesem Leben im Vergleich zum vorherigen, auch wenn Erleuchtete sich an vorherige erinnern. Es war ein anderer Mensch. Nur die Triebkräfte bedingen eine neue Entstehung.
Zu sagen, "ich muss jetzt hier leiden, weil ich in in einem vorherigen Leben das und das getan habe" ist laut Buddhas Lehre nicht so gemeint. Dadurch entsteht viel Leid, z.B. wenn jemand schon von Geburt an behindert ist usw. Es ist grausam, das mit seinem früheren Leben in Verbindung zu bringen.
Dafür gibt es andere Ursachen, z.B. Medikamente wie Contergan oder Sauerstoffmangel im Brutkasten ...
ZitatBehauptet man: "Derselbe ist es, der die Tat ausführt und der (die Folgen) empfindet" dann (unterstellt man) einen, der von Anbeginn da war (weil man denkt:) "Das Leiden (der Folgeexistenz) ist selbstverursacht: Dies kommt auf Eternalismus (d.h. die Annahme einer ewigen Seele) hinaus.
Behauptet man hingegen: "Ein anderer ist es, der die Tat ausführt, und (ein anderer,) der ihre Folgen empfindet, dann (unterstellt man) bei dem vom Leiden Betroffenen: "(Sein) Leiden ist von einem anderen verursacht: Dies kommt auf eine Lehre der Vernichtung (der empirischen Individualität im Tode) hinaus.
Diese beiden Extreme vermeidend, Kassapa, hat der Erhabene die wahren Lehre in der Mitte dargestellt.
Quelle: Der Buddha erklärt sein System von Hans Wolfgang Schumann
(Text S 12, 17, 14-15 = S 12, 18)
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Wenn er so befreit ist, kommt das Wissen: ,Er ist befreit.‘ Er versteht: ,Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.‘“
Ja, genau, es kommt dieses Wissen. Würde das aber jemand hier im Forum genauso erleben und behaupten, würde es niemand glauben.
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Hallo und herzlich willkommen Kohouten,
So ist das Leben nicht eher ein Film, den ich mir ansehe und durch Übung, kann ich meine Reaktion auf den Film beeinflussen?
Das Beispiel von der Leinwand, auf der einfach der "Film des Lebens" abläuft und ich mich entspannt zurücklehne und zuschaue, habe ich in den 90ern von einem Lehrer gehört und finde ich immer noch gut.
Denn dadurch habe ich Abstand zu den Ereignissen, kann mich also in Ruhe entscheiden, ob ich re-agieren muss oder nicht.
Zum Beispiel bei einer schweren Erkrankung muss ich wohl was unternehmen.
Aber die Welt retten kann ich nicht.
Ob man es selbst in der Hand hat? Was denn? Ich sehe man sagt das so, aber wenn man genauer hinschaut ergibt es keinen Sinn. Auch hört sich "in der Hand haben" nach Kontrolle an, nach einem Plan. Also du bist was du bist, dann auch das was es in der Hand haben müsste. Nun kennt man das was man in der Hand haben müsste nicht, aber ist das schlimm? Wieder kann man mit dem Herzen sehen - einfach das sein was man ist, ganz gleich was man da ist.
Meine Sicht ist, dass wir einen bestimmten Rahmen zur Verfügung haben. Desto mehr unser Geist geschult ist, desto größer ist der Rahmen. Aber wir haben es nicht so einfach "in der Hand".
Ich lasse das Leben jeden Tag neu auf mich zukommen, so wie die Erde ja auch durchs Weltall saust, jeden Tag einmal um die Sonne, und ich das nur an der Sonne erfahren kann, so kann ich auch nur das tägliche Leben erfahren.
Schon Jesus sagte: "Sorgt Euch nicht um den nächsten Tag, der wird seine eigenen Sorgen haben ..."
Ist es nicht erstaunlich, wie schnell wir unbemerkt um die Sonne sausen?
Aber was Buddha zeigt ist, das das Dukkha der Welt erst zu meinem Dukkha wird, wenn ich dieses in mich nehme und als mein Dukkha erkenne.
Wenn das Dukkha der Welt zu meinem Dukkha wird, weil ich mir das nehme, handel ich nicht frei, sondern als Leidender.
Genau, Ellviral,
Sobald ich immer nur auf mich schaue, ob und warum ICH LEIDEN MUSS, bin ich eine Leidende.
Ich schaue auf den Moment, was vor meinen Füßen liegt, was kann oder muss ich tun, was kann ich lassen, SEIN-lassen.
Meine heutigen Schmerzen sind Folgen meiner Vergangenheit, meines Alters und meiner Gene.
Ich lebe zum Glück in einem Land, in dem ich mir Linderung verschaffen kann.
Und ich habe die Mittel, meinen Geist weiterhin zu schulen.
Ich wünsche Dir und Deiner Frau viel Kraft und Gesundheit.
Monika