Beiträge von Leonie im Thema „Die Welt als Ansammlung von Gebrauchsgegenständen“

    "Gefühl des Mangels" ist nichts anderes als Gier, die sich damit rechtfertigt. Hunger, Durst ist die Ursache von dukkha. Da alles leer ist, ist auch Gefühl leer - also bedingt entstanden und wenn die Bedingung für Gefühl entfällt, dann entfällt auch das Gefühl. Die Bedingung für Gefühl ist Berührung - wenn mich die Vorstellung oder der Anblick von leckerem Kuchen unberührt lassen, dann entsteht auch kein Verlangen danach.

    Der Mangel an Anerkennung braucht vielleicht etwas länger, bis er verschwindet. Aber auch das klappt, wenn man sich selbst in seiner Leerheit und damit die Anerkennung dieses Selbst durchschaut.

    wer das verinnerlicht hat, steht vor der Aufgabe, Antworten zu bieten, die dem Verständnis des jeweiligen Gegenübers angemessen sind.

    Natürlich, abstrakt gesagt. Es gibt da ein passendes Koan, das auch dem Autor von Ökodharma bekannt ist, schließlich ist er ja in der Tradition der Sanbo-Zen-Schule geschult. Und da ja vom "Ort an dem die Dinge entstehen" die Rede war, von Indras Netz, passt dieser Koan aus dem Shoyo-Roku (Fall 33) oder Hekigan-Roku Fall 49:


    Sansho ̄ fragte Seppo ̄: „Ich möchte wohl wissen, was für eine Nahrung man einem goldgeschuppten Netzdurchbrecher bereiten sollte.“

    Seppo ̄ sagte: „Wenn du aus dem Netz herausgekommen bist, werd ich dir das sagen.“
    Sansho ̄ sagte: „Ein guter Kenner von 1500 Mönchen, und versteht nicht den Kern der Worte!“
    Seppo ̄ sagte: „Der alte Mönch hat als Hauptpriester einen Haufen Arbeit.


    Dazu meinte dann Hakuin in seinem Wasan:


    „Wie traurig, dass die Menschen das Nahe nicht sehn und die Wahrheit in der Ferne vermuten –
    wie jemand, der umgeben von Wasser, laut aufschreit vor Durst...“


    Und der Ökonom Keynes hatte mal gesagt: Man kann die Pferde zwar zum Wasser führen, aber trinken müssen sie selbst.

    Wenn du mal dich wegnimmst, z.B. dein Bewusstsein, wo gibt es da Probleme?

    Im Leiden der Wesen.

    Wenn du die Unpersönlichkeit, also Wesenlosigkeit des ganzen Daseins, also aller Dinge, durchschaut hast, erkennst du auch, dass es kein Leiden gibt, weil niemand da ist, der leidet.

    Davon abgesehen gibt es Wesen, die hungern und frieren, die sich im Ansichtengestrüpp verfangen haben und die nicht wissen, wie sie da wieder raus finden - das ist dann etwas sehr Konkretes und da kann einer auch sehr konkret helfen. Das sind aber keine "Probleme" - und schon gar nicht solche wie Artensterben, Klimawandel etc.

    Wenn der Mensch als Art die Erde verlassen hat, erholt diese sich ganz von selbst und bringt weiter wie bisher die Vielfalt der Arten hervor.