Beiträge von cinnamon im Thema „Wiedergeburt“

    Zitat

    Aber auch nicht wirklich schädlich, oder?

    Je nachdem wieviel Gewichtung darauf gelegt wird, kann das auch in eine andere Richtung laufen, schätze ich. (So ist nur mein Eindruck)

    Gibt es denn eine Seite in dem ich mal über Karma nachlesen kann, Helmut?

    Wenn ich Buddhisten nach Karma frage, (also wenn ich meine, das eine bestimmte Sache mit Karma zusammen hängen könnte) höre ich meist mit einem lächeln, nach Möglichkeit ignorieren.

    Wenn ich das System Karma verstehe, dann wird es wohl eher möglich sein zu ignorieren, dazu bräuchte ich aber erst einmal eine gute Erklärung, möglichst einfach gehalten und nicht so kompliziert.

    Fals Du English lesen kannst. Hier ist noch eine Interpretation :grinsen: good_evil_beyond.pdf

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.


    Wenn Wiedergeburt hier manchmal so personenbezogen dargestellt wird, kommt es mir fast wie eine Reinkarnation vor.

    Hier ist auch eine schöne Stelle über die gegenseitige Abhängigkeit von Körper-Geist (nama-rupa) und Bewusstsein (in einer Paticca-Samuppada- Formel) . Bewusstsein kann anscheinend nicht alleine existieren, nicht ohne nama-rupa und nama-rupa nicht ohne Bewusstsein.

    Zitat

    Dann, ihr Mönche, kam dem Bodhisatta Vipassī folgender Gedanke: Was muss sein, damit Geist und Körper entstehen, was ist die Bedingung für Geist und Körper? Dann, ihr Mönche, durchschaute der Bodhisatta Vipassī, als er seinen Geist gründlich ausrichtete mit Weisheit: Wenn Bewusstsein da ist, entstehen Geist und Körper, Bewusstsein ist die Bedingung, damit Geist und Körper entstehen.

    Dann, ihr Mönche, kam dem Bodhisatta Vipassī folgender Gedanke: Was muss sein, damit Bewusstsein entsteht, was ist die Bedingung für Bewusstsein? Dann, ihr Mönche, durchschaute der Bodhisatta Vipassī, als er seinen Geist gründlich ausrichtete mit Weisheit: Wenn Geist und Körper da sind, entsteht Bewusstsein, Geist und Körper sind die Bedingungen, damit Bewusstsein entsteht.

    19. Dann kam, ihr Mönche, dem Bodhisatta Vipassī folgender Gedanke: Das Bewusstsein kehrt von Geist und Körper wieder zurück, geht nicht darüber hinaus [8].

    Lehrrede über die Ursachen
    Ich habe aber bei manchen auch sehr angesehenen Buddhisten im Theravada den Eindruck, dass sie aus Bewusstsein ein Atta machen.

    Dabei sind mehrere Aspekte interessant - die allerdings in der Forschung schon seit vielen Jahrzehnten bekannt sind: die Sutten des Palikanon sind nicht (zumindest nicht ausschließlich) vox ipsissima Gautama Buddhas, also buddhavacana (wörtliche Rede Buddhas) im engeren Sinn. Vielmehr gibt es im Palikanon zeitliche Strata, also Texte unterschiedlichen Alters. Und die im Palikanon überlieferten Texte sind keineswegs immer die ältesten Versionen, wenn man sie mit denen des 'nördlichen Kanon' vergleicht. Was 'Frühbuddhismus' zunächst zu einer anspruchsvollen philologischen Aufgabe macht (das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :) ...).

    Sudhana Ja richtig die Texte im Palikanon sind nicht immer die Ältesten und nicht immer das direkte Wort Buddhas, so hatte ich das auch von Bh. Analyo verstanden. Eigentlich schade, dass sich anscheinend viele sog. Frühbuddhisten sich nur auf den Palikanon beziehen und davon nur die für sie brauchbaren bzw dem, was zeitlich am nächsten sein soll widmen. Aber auch da streiten sich die Frühbuddhisten tja.

    Bei der Textanalyse von Analayo ist mir aufgefallen, dass er auch falsch liegen könnte. Er schreibt sinngemäß, dass der Abidhamma in MN117 sehr auffällig vertreten sei, denn in außer 2-3 Sutten sei diese Schreibart und Terminologie gar nicht so die Norm auch in den Parallelen stehe das so nicht. Man könnte aber auch anders herum schlussfolgern, dass gerade durch die Einzigartigkeit von MN117, der Abhidhamma beeinflusst worden ist. Dies nur so als kleine Randbemerkung.

    "Und was wäre das Ergebnis, was für deine Handlungen entscheidend ist?" Es geht mir um eine irreführende Aussage von mir an hajobo (Vertiefung kann nicht nur "weltlich" gemeint sein vermutlich wie in der Übersetzung.)

    Anscheinend ist MN117 infiltriert von Abidhamma-Terminologie. Über eine Textanalyse und Vergleiche von Analayo gibt es dazu Hinweise. Die Unterscheidung in "weltliche" und "Überweltliche Ansicht", diese gibt es in anderen Sutten anscheinend gar nicht so. Soviel zu frühbuddhismus und abidhamma ... Über Early and late in MN 117 bin ich im ersten Link auf Bh. Analayo's Textanalyse gestoßen. Habe es aber noch nicht zuende gelesen.

    Auch Bh. Thanissaro's unabhängige Analyse im o.g. Link kommt zu ähnlichen Schlüssen.

    Konventionell oder weltliche richtige Ansicht wäre für mich gerade all die Leben, an die sich Buddha erinnern konnte, so wie auch die "Person" als konventionell verstanden wird. In der Sutta MN117 unter "Ansicht" Punkt 7 Majjhima Nikāya 117 verstehe ich das so zumindest.

    Ich kenne mich nicht mit dem Theravada-Abidhamma aus, aber aus den Schriften verstehe ich es so, dass die "relative" Wahrheit nicht weniger richtig ist als die "absolute" Wahrheit. Es ist nur eine andere Perspektive auf die selbe Sache mMn. Z.B. wenn der Buddha zu den Brahmanen spricht über die Erinnerung an seine vorherige Leben (die er in der Vertiefung wahrnimmt) ist das genauso wahr gemeint wie wenn er sagt, das alles Elemente sind im Sinne von Anatta, Anicca und Dukkha.

    Sudhana Es gibt aber einige Sutten (z.B. in MN4) , wo der Buddha erwähnt, dass er sich an viele frühere Geburten erinnern kann. Auch wenn das Wort "Wiedergeburt" nicht benutzt wird, da es soweit ich es verstehe keinen Kern gibt, der wiedergeboren werden kann. Ob es gesellschaftlich bedingt ist oder nicht, es scheint ein Bestandteil des Buddhismus in den älteren Schriften zu sein.