Beiträge von Bosluk im Thema „Wiedergeburt“

    Hans-Peter Dürr hat war Quantenphysiker und Leiter des Max-Planck Instituts und hat einige Bücher zu "Objekten" und Realität geschrieben.

    Auf Youtube finden sich aber auch einige Videos zu ihm. Jedes davon ist es wert zu sehen :)

    Ja, Dharma-Dhatu pur! [...]

    Schöner Vergleich. Finde ich passt aber sehr gut.

    Kannst du etwas genauer erläutern, was du damit meinst?

    Naja das es kein kleinstes Element gibt. Wie damals angenommen das Atom dringt man immer weiter zu noch kleineren Elementen vor. Ich bin kein physiker und kenn mich nicht mit Quantenmechanik aus . Aber wenn es keine kleinste Einheit gäbe. Das heißt Materie wäre unendlich Teilbar. Sprich es gäbe überhaupt keine Substanz . Würde das dem Konzept der Leerheit entsprechen. ?

    Interesannter Gedanke. Hier kann ich mangels Fachkenntnis leider gar nicht weiterhelfen, aber vielleicht findet sich hier ein Physiker, der darauf genauer eingehen kann.

    Kaiman , BlackLotus

    Hans-Peter Dürr hat war Quantenphysiker und Leiter des Max-Planck Instituts und hat einige Bücher zu "Objekten" und Realität geschrieben.

    Auf Youtube finden sich aber auch einige Videos zu ihm. Jedes davon ist es wert zu sehen :)

    Ich habe gerade 40 Minuten über das abhängige Verhältnis der Phänomene meditiert, die mir aktuell im Leben begegnen [...]

    Ist das nicht genau der Weg um Einsicht ins Karma zu bekommen?

    Einfach achtsam machen.

    Man kann zwar vieles lesen (was ich ja auch gerne mache), aber das Gelesene ist nur ein Sandkörnchen gegenüber den eigenen Erfahrungen.

    Punarbhava. Buddha hätte darüber schweigen sollen. Nichtmal es vernünftig zu übersetzen, sind wir im Stande.

    Punarbhāva finde ich gar nicht in den Palitextsuche.

    Womöglich gibt es diesen Begriff gar nicht in den kanonischen Texten, was bedeutet, dass Buddha gar nicht in dieser direkten Weise davon gesprochen hat.

    mithin ein von den anderen skandhaḥ nicht bedingter skandha - ist nichts anders als ein atman.

    Verstehe ich dich richtig, dass du meinst, wenn einer der khandhas ohne den anderen weiterbestehen würde, für dich dieses khandha mit einem atman gleichzusetzen wäre?


    Das finde ich nicht plausibel. Denn 1) bin ich grundsätzlich fähig einen gefühlsneutralen Zustand herbeizuführen. Die anderen khandhas lösen sich dabei aber nicht auf.


    Und 2) beschreibt der Buddha über die letzteren Jhanas ebenfalls wie sich die Wahrnehmung auflöst. Aber auch mit der Auflösung der Wahrnehmung, besteht Form weiter. Sonst wäre sein Körper ja leblos aufgefunden worden nach den Jhanas.


    Für mich erscheint mir daher, dass khandas durchaus ohne die anderen bestehen können. Warum nicht also auch bestehendes Bewusstsein, wenn Form sich auflöst?

    Und Bewusstsein nach Auflösung von Form kann ja trotzdem unbeständig sein und damit auch nicht gleichzusetzen mit einem atman.


    Bewusstsein ist direkt bedingt durch saṁskāra und bedingt seinerseits direkt nāmarūpa; ein unabhängig / nicht-bedingt existierendes Bewusstsein [...] stünde auch außerhalb des Konditionalnexus pratītya-samutpāda / paṭicca-samuppāda.

    Hier leuchtet mir auch nicht ein, wieso es außerhalb von paṭicca-samuppāda steht?

    Es klingt hier für mich als würdest du nāmarūpa mit rūpa-kāya gleichsetzen. Meinst du, dass Bewusstein einen Körper bedingt und daher nach der Auflösung des Körpers verschwindet?

    Ich habe dich schon öfter missverstanden, daher frage ich diesmal lieber genau genach :D

    Danke dir nochmal Sudhana für die gute Erlärung. Ich hätte das nicht ansatzweise so treffend formulieren können.

    Mir ist dadurch aufgefallen, wie eigentlich in nahezu jedem "Wiedergeburts-Thread" einige Seiten Diskussion abgewickelt werden müssen, bis alle auf dem gleichen Begrifflichen Stand abgeholt wurden, damit jeder weiß, worüber der andere redet.


    Zuletzt hattest du das vor einem halben Jahr gepostet: HIER. Das passt ihr ergänzend noch gut rein.

    Ich werde zukünftig auf den Begriff der Wiedergeburt verzichten, da er immer wieder zu Missverständnissen führt/ geführt hat, in dem Sinne, dass ein beständiger Kern, ein beständiges Ich weiterwandern könnte oder eben (wieder) geboren wird. Wie sollte es denn auch? Ich werde den morgigen Tag schon nichtmal mehr erleben. Geschweige denn ein weiteres Leben.


    Ich habe mal gelesen: Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen.

    Genauso wie das Wasser im Fluss weiter gezogen ist, wenn ich einsteige, werden die khandhas dahingeflossen sein, wenn ich wieder ergreife.

    Allerdings, wenn nach dem Tod alles aus und vorbei wäre

    Da habe ich ja auch gar nicht behauptet. Es ist nicht "alles" aus und vorbei, sondern lediglich die Existenz dessen, was sich irrtümlich für ein unabhängig existierendes Selbst, ein 'Ich' gehalten hat. Eben weil das eine falsche Sichtweise ist, konkret ātmadṛṣṭi - eine Sichtweise, die ein atman / atta postuliert. Genau deswegen lehrt der Buddhismus auch keine Wiedergeburt, wie es Hindus oder Jaina tun - weil ein nichtexistentes atman / atta natürlich auch nicht wiedergeboren werden kann. Es gibt lediglich einen permanenten Wandlungsprozess - anitya / anicca. Einen leidhaften. Samsara oder Shōji, wie es im Zen genannt wird, Geburt-und-Tod. Und das hört mit der Auflösung einer Skandha-Kombination nicht auf, erst mit dem Ende von upādāna, 'Ergreifen'. Und es ist nun einmal kein 'Ich', das ergreift, sondern das Ergreifen selbst wird für ein 'Ich' gehalten.

    Dann habe ich dich doch richtig verstanden und bin zuletzt einem Missverständnis nachgefolgt! Danke dir für die Klarstellung!


    Edit: Mir war aber auch nicht klar, das wir innerhalb dieses Threads über eine andere Bedeutung, als dir von dir geschriebene gesprochen haben.

    Ihr werdet sterben und seid dann ein für allemal tot, findet Euch damit ab.

    Ich wünschte, das wäre von dir keine Behauptung, sondern aus Vijja gesprochene Wahrheit.


    Wenn alles aus und vorbei ist, das Leben gelebt. Da müsste ich mich nicht mit abfinden. Das wäre super! Ich bereite mich nur eben auf die Möglichkeit vor, dass es eben nicht so einfach vorbei ist, wie der Buddha gezeigt hat.

    Ja, vielleicht ist der Achtfache Pfad eine Altersvorsorge. Für den Fall, dass es eben nicht so einfach vorbei ist.


    Allerdings, wenn nach dem Tod alles aus und vorbei wäre, würde die Vierte Edle Wahrheit gar kein Achtfacher Pfad sein. Sonden ein Einfacher, bestehend aus dem Schritt das Leben kurzerhand zu Ende zu leben.

    Ich halte es da wie die Kalamaer ... prüfe es selbst

    Die Kalamaerrede habe ich mir auch als Maßstab gesetzt, an der sich jede Sutte und jeder Lehrer zu messen hat.

    Und daraufhin habe ich Wiedergeburt oder Reinkarnierung auf meine "ausschließen kann ich es nicht" Liste gesetzt.

    Denn es bringt nur heilsames hervor. Wenn es das nämlich gibt, hat es zur Folge, dass auch ich das Tier gewesen sein könnte, welches ich erschlagen möchte.

    Oder der Mensch, den ich mit verletzende Rede angesprochen habe.

    Oder den Menschen, gegen den ich Groll hege. Schade ich einem anderem Wesen, gleich in welcher Form, so schade ich mir selbst.


    Wiedergeburt vervollständigt für mich das Karmagesetz mit dem Zusatz, dass es ein riesiger Metta/Karuna -Verstärker ist.


    Und aufgrund der Kalamaerrede ist das etwas, wonach ich mich richten sollte.

    WIedergeburt ... sorry, doch nirgends kann ich in den SChriften oder Reden von "Erfahrenen" dieses WOrt in dem SInne finden, wie es hier verwendet wird.

    Hi jianwang, ich schätze deine Kommentare immer sehr. Die kommen für mich immer direkt aus dem Herzen.

    Doch wie solltest du das denn auch finden, wenn der Eingangspost von Hajobo ignoriert wird?


    Vielleicht so: Nicht wer wird wiedergeboren, sondern was, nämlich das Wesen-tliche eines vorherigen Wesens - siehe M38.26 und M93.18

    Zum Thema Wiedergeburt äußert sich der Buddha z.B. in M120, M135, und M136

    Diese Suten beinhalten die Formulierung "kāyassa bhedā paraṁ maraṇā" (es finden sich darüber in den Suten über 1000 Stellen, in denen das genannt wird), was laut PTS eben bedeutet: Körperliches, der physische Körper - auseinanderbrechen, auflösen - im Anschluss, nach - Tod.



    Ändert mal einfach Wiedergeburt durch Wiederwerden und schon kann man verstehen, das nr dues jeden Tag sehr oft geschieht.

    Beides schließt sich nicht gegenseitig aus. Wiedergeburt, Geborenwerden kann ja durchaus eine Doppeldeutung haben. Sowohl jeden Tag auf´s neue, als auch eben "kāyassa bhedā paraṁ maraṇā"

    Als logisch empfinde ich es eigentlich nicht. Da erscheint mir eine "wir entstehen halt biologisch, zerfallen wieder und das war's" logischer.

    Ich fande es spannend zu beobachten, wie sich nach der Geburt meiner Tochter schon nach kurzer Zeit durch Verlangen ein Ich-Erleben entwickelte. Man könnte das auch als "Persönlichkeit, Eigenheit" bezeichnen.

    Ich habe bei mir selbst erlebt, wie mein Verlangen darauf beruht, dass ich es selber irgendwann mal gewirkt habe und es dadurch erst in meiner Wahrnehmung erscheint. Nichts, was ich wahrnehme habe ich irgendwann nicht gewirkt. Und die Schlussfolgerung daraus, dass alles, was ich nun wirke, auch wieder wahrnehmen werde, hat sich bei mir auch bestätigt.


    Aber meine Tochter hatte kein vorangeganges "biologisches" Leben ,in dem sie das alles hätte Wirken können, was nun ihre Wahrnehmung bestimmt. Ich war schließlich bei ihrer biologischen Geburt dabei. Für mich wäre es daher plausibel, dass ihre aktuelle Wahrnehmung, ihr Verlangen, ihre "Persönlichkeit" gewirkt worden ist. Aber nicht innerhalb ihres jetzigen Lebens.

    Ich sehe das nicht als einen Beweis für Wiedergeburt an. Aber es ist ein weitere Grund, die Einfachgeburt zumindest anzuzweifeln.


    Oder wie Voltaire sagte: Es ist genauso merkwürdig einmal geboren zu werden, wie zweimal.

    So wie ich es verstehe, manifestiert sich das dieses (wie Plastelin) veränderliche und formbare Bündel aus Eindrucken und Absichten neu. So stelle ich mir die Wiedergeburt im buddhistischen Sinne vor. Und dieses Plastelin-Bündelchen erlebt dann wieder Freud und, unvermeidlich, Leid. Bis es sich mal die Frage stellt (und stellen kann, daher ist menschliche Geburt wertvoll), ob das wirklich Sinn macht, das Dharma entdeckt und irgendwann sich von diesem Kreislauf befreit. Oder so irgendwie halt (:

    Genau aus diesem Grund habe ich mal eine Empfehlung gelesen:

    Wenn man zumindest nicht das Nibbana zu Lebzeiten erreicht, sondern sich durch heilsames Wirken in Himmelsbereiche hochmanövriert, sollte man seine Wahrnehmung schon zu menschlichen Lebzeiten auf den Unbestand von allen Phänomenen richten. Denn ist das häufig genug gewirkt, kann einen das auch als Deva in der Wahrnehmung auftreten und wird somit nicht in die Spriale des "Genießvergessens" reingezogen, die nämlich auch einen niederen Abstieg nach sich ziehen kann.


    Es überrascht mich gerade selber, wie ich das früher als Glaubenshumbug bezeichnet habe und ich es mittlerweile als völlig logisch erachte :D