Aber der Buddha hat uns Wahnvorstellungen an die Hand gegeben um, diese Wahnvorstellungen zu überwinden.
Er hat da zwischen rechten und falschen Ansichten unterschieden.
Wir betrachten die Welt immer als eine Vorgestellte, weil wir in der Welt leben und von der Welt was wollen - Nahrung z.B. oder Anerkennung oder Unterhaltung ...... Da dies letztlich nicht befriedigend ist, sondern unzureichend erfahren wir Welt als leidvoll. Wenn wir soweit kommen, dass wir nicht die Welt sondern unsere Vorstellungen darüber als Irrtümer erkennen, löst sich an diesem Punkt der Wahn auf. Aber das führt dann zum nächsten und zum nächsten ... bis uns die Wiederholung des Prozesses auffällt - dieser Weg des Erfahrens ist sehr mühsam und bitter, wie ein chinesisches Sprichwort meint. Besser ist es durch Nachahmung oder Einsicht zu lernen und auf den Dharma zu hören. Die Erfahrung ist also nur die eine Seite, es braucht auch die Hilfe durch Freunde, die schon das rechte Verständnis haben und die sagen "Das ist falsch" - z.B. dass der Buddha uns Wahnvorstellungen an die Hand gegeben habe, um die Wahnvorstellungen zu überwinden.
Wobei der Ausdruck Täuschung oder Illusion angemessener sein mag, als Wahn. Letzterer knüpft stark an die veralteten Vorstellungen vom Wahnsinn an und löst dann auch eine Abwehrhaltung aus beim Durchschnittsmenschen.
Es geht vielmehr um das Problem der zwei Wahrheiten oder Wirklichkeiten, die einer kennen sollte, um die konventionelle Wirklichkeit/Wahrheit als Täuschung bzw. Illusion zu erkennen und sich nicht blenden zu lassen von den Formen der Welt. Ich kann mich nur in der konventionellen Welt bewegen und ausdrücken, aber wenn ich um sie absolute Wirklichkeit weiß, sie erkannt habe, dann kann mich die Welt nicht mehr ergreifen und mich in sie hinein ziehen. Ich kann das Leiden zwar empfinden und es schmerzt auch, aber es hat keine Macht über "mich" - weil es so etwas wie ein "mich" nur als zusammen gesetztes Ding gibt, dass schon im nächsten Augenblick was ganz anderes ist. Entscheidend ist aber, dass ich tätig sein kann, "zum Wohle aller Wesen".