Beiträge von Gurkenhut im Thema „Freude“

    (...) Mir gefällt mehr, man hat in dem Moment eine bedingungslose Freude, eine Freude in sich, ohne das wir sie einer vorher begangenen Tat zuordnen können. Doch es mag auch das möglich sein, die Freude einer Tat zu zuordnen, ohne das daraus Stolz erweckt wird. (..)

    Ein Schritt nach dem anderen. :mediw:_()_

    Ich meinte genau das Geschriebene. "Dankbarkeit AUS Vergangenem ziehen..." Nichts von Leiden am Vorbei Seiendem oder Dankbarkeit das es vorbei ist. Vergangenes ist doch nicht nur Leiden?

    Ich stehe immer noch auf dem Schlauch, tut mir leid.

    Es geht doch darum, primär aus den schönen Seiten der Vergangenheit die Dankbarkeit zu entwickeln und nicht aus den leidvollen.

    Es hat sich beim mir als fataler Fehler erwiesen, Dankbarkeit aus Vergangenem zu ziehen und mich darauf zu gründen. Dankbarkeit zum gerade Geschehen kann im Widerspruch zur Dankbarkeit zu Vergangenen stehen und somit löst die Dankbarkeit aus Vergangenem, Leiden nach sich, im gerade sein.

    Das Leiden des Vorbeiseins oder die Widersprüchlichkeit heute für das eine dankbar zu sein und morgen vielleicht für das völlige Gegenteil oder wie meinst du das?

    Eine genaue Erklärung zu dem Schritt schreibt er nicht, nur zu allen dreien:...

    Danke. Mir schien "Wertschätzung der eigenen Dankbarkeit" etwas zu viel des Guten. Bewusst dankbar sein, schön und gut, aber sich für das dankbar sein auch noch auf die Schulter zu klopfen... na ja.

    Für mich sind auf die Schulter klopfen und dankbar zu sein/ wertzuschätzen zwei verschiedene Paar Schuhe. Ersteres geht mMn eher in die Richtung Stolz, dem ich auch was abgewinnen kann, der für mich aber auch dem Gefühl sich verbunden zu fühlen völlig im Weg steht. Dankbarkeit/ Wertschätzung ist für mich hingegen die Freude, dass was (da) ist.

    Was genau ist denn mit "unsere Dankbarkeit wertschätzen" gemeint?


    Viele Grüße

    Elliot

    Eine genaue Erklärung zu dem Schritt schreibt er nicht, nur zu allen dreien:

    Zitat

    In unserer Reflexion nutzen wir das Denken, um uns an die Wohltaten zu erinnern, die wir erfahren haben. Als Folge davon beginnen wir, Dankbarkeit für diese Wohltaten zu empfinden. Die Dankbarkeit führt uns dann zu unserem Herzen und zur Qualität der wertschätzenden Freude.

    In der Reflexion können wir uns an vier Formen der Wohltaten oder des Segens, den wir erfahren haben, erinnern: unser Gutsein, das Gutsein anderer, den Dharma und die Kostbarkeit des Lebens.

    In der Buddhismus aktuell 2/2021 zum Schwerpunkt Freude gibt es einen wunderbaren Text von Peter Doobinin mit dem Titel "Meditation in der Helligkeit der Welt".

    Leider ist er nicht über die Homepage der Zeitschrift verlinkbar, obwohl er mir gerade in der jetzigen Zeit sehr wertvoll erscheint.


    Doobinin beschreibt Freude als die Voraussetzung für meditative Sammlung, nicht (oder nicht ausschließlich) als dessen Wirkung. Dabei bezieht er sich speziell auf Mudita, die Mitfreude oder von ihm auch als wertschätzende Freude oder schlicht Wertschätzung übersetzt, die benötigt wird um im derzeitigen Moment verweilen zu wollen und die Abwehr loslassen zu können.

    Dazu ein bisschen Kontext, dass Meditation eigentlich nicht am Anfang der Schulung steht (oder stand oder nicht bei allen steht), sondern erst ethisch durchdachteres Verhalten kommt, dann die Reflexion über die eigene Güte und dann erst die Meditation, was aber im Westen bisweilen oder häufig so nicht gelehrt wird.


    Konkret schreibt er die Empfehlung "den Geist vor jedem Meditieren aufzuhellen. Drei Schritte gehören zu dieser Übung: 1) Den Segen unseres Gutseins und des Guten in der Welt zu reflektieren, 2) unsere Dankbarkeit wertschätzen und 3) uns mit Mudita, der wertschätzenden Freude, verbinden."


    Der Text ist natürlich gehaltvoller.

    _()_