Beiträge von Elliot im Thema „Freude“

    Ach da war das. Gestern und das eine Mal davor habe ich das Wort Freude darin überlesen. In dieser Sutta stellt der Welterhabene einen Vergleich auf.

    Also statt nun jemand Freude hat aufgrund von Materiellem oder weil er bester Gesundheit ist, weil er frei ist, kein Gefangener, ist jemand der Mönch ist oder halt ein Edler Schüler, jemand der dem Dharma folgt, voll Freude hierüber :...

    Ja, es ist ein Vergleich mit der Freude die man empfindet, wenn man die fünf Hindernisse überwunden hat.


    Aber die Vergleiche beschreiben ausgerechnet die Freuden von Menschen, die nicht auf einen geklärten Geist für die Meditation aus sind, sondern die Freude und Erleichterung in ganz weltlichen Verwicklungen erleben.


    Das sich-Vergegenwärtigen solcher Freuden ist nun aber gerade die Mitfreude mit anderen Menschen, denen so etwas Freude bereitet, und der Sinn der Mit-Freude besteht darin, diese Freuden nicht als minderwertig abzuwerten.

    In dem von mir zitierten Ausschnitt aus Mahā-Assapura Sutta taucht doch mindestens fünfmal das Wort Freude auf?

    Ich habe diese Sutta nicht gefunden oder zumindest nicht eine Sutta in diesem Faden hier ( auf Seite 1 ) wo das Wort Freude drin vor kam ( also wurde nicht von dir zitiert ). Kann es sein, dass es das gibt in dieser Sutta, du aber diesen Teil nicht zitiert hast ? :)

    Gut, dann eben noch einmal:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, angenommen, ein Mann nähme ein Darlehen auf und betriebe ein Geschäft, und sein Geschäft wäre erfolgreich, so daß er alle Schulden begleichen könnte, und es bliebe genug übrig, um eine Frau zu versorgen; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude.


    Oder angenommen, ein Mann wäre erkrankt, leidend und in schlechter Verfassung, und das Essen bekäme ihm nicht, und sein Körper hätte keine Kraft, aber später würde er sich von der Krankheit erholen, und das Essen bekäme ihm wieder, und der Körper erstarkte wieder; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude.


    Oder angenommen, ein Mann wäre im Gefängnis eingesperrt, aber später würde er freigelassen, er wäre sicher und heil, ohne etwas von seinem Besitz eingebüßt zu haben; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude.


    Oder angenommen, ein Mann wäre ein Sklave, nicht selbständig, sondern von anderen abhängig, der nicht hingehen kann, wohin er will, aber später würde er aus der Sklaverei entlassen, wäre selbständig, von anderen unabhängig, ein freier Mann, der hingehen kann, wohin er will; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude.


    Oder angenommen, ein Mann mit Reichtum und Besitz reiste auf einer Straße, die durch eine Wüste führt, aber später hätte er die Wüste sicher und heil durchquert, ohne etwas von seinem Besitz eingebüßt zu haben; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude."


    (MN 39)


    Und wie oben beschrieben/zitiert deckt sich das ziemlich genau mit den Anleitungen in den Lehrreden zur Vorbereitung der richtigen Sammlung.

    Wo hast du denn in den zitierten Lehrreden das Wort FREUDE gelesen ? Ich habe es bisher nirgends darin gelesen. :?

    Das ist seltsam.


    In dem von mir zitierten Ausschnitt aus Mahā-Assapura Sutta taucht doch mindestens fünfmal das Wort Freude auf?

    Als Beispiel für eine klar sequentiell, kausal begründete Abfolge fällt mir ein:

    "Darin, ihr Bhikkhus, kommt Richtige Ansicht an erster Stelle. Und auf welche Weise kommt Richtige Ansicht an erster Stelle? In jemandem mit Richtiger Ansicht entsteht Richtige Absicht; in jemandem mit Richtiger Absicht entsteht Richtige Rede; in jemandem mit Richtiger Rede entsteht Richtiges Handeln; in jemandem mit Richtigem Handeln entsteht Richtige Lebensweise; in jemandem mit Richtiger Lebensweise entsteht Richtige Anstrengung; in jemandem mit Richtiger Anstrengung entsteht Richtige Achtsamkeit; in jemandem mit Richtiger Achtsamkeit entsteht Richtige Konzentration; in jemandem mit Richtiger Konzentration entsteht Richtiges Wissen; in jemandem mit Richtigem Wissen entsteht Richtige Befreiung. Somit, ihr Bhikkhus, besitzt einer in höherer Schulung auf dem Weg acht Faktoren, der Arahant besitzt zehn Faktoren"

    Wenn richtige Befreiung nicht sofort zustande kommt, dann führt richtige Konzentration, aber wohl zu richtigen Wissen und damit zu "verbesserter" richtiger Ansicht und es entsteht ein Kreislauf.


    In diesem Thread soll es aber über die Freude (unmittelbar) vor der richtigen Konzentration, der richtigen Sammlung gehen. So habe ich es jedenfalls verstanden:


    Doobinin beschreibt Freude als die Voraussetzung für meditative Sammlung, nicht (oder nicht ausschließlich) als dessen Wirkung. Dabei bezieht er sich speziell auf Mudita, die Mitfreude oder von ihm auch als wertschätzende Freude oder schlicht Wertschätzung übersetzt, die benötigt wird um im derzeitigen Moment verweilen zu wollen und die Abwehr loslassen zu können...

    (Hervorhebung von mir.)


    Und wie oben beschrieben/zitiert deckt sich das ziemlich genau mit den Anleitungen in den Lehrreden zur Vorbereitung der richtigen Sammlung.

    ... mit "fünf Hindernissen" sind die Nivarana gemeint, wobei Mitgefühl besonders gegen Groll und Übelwollen wirken soll:

    Mahāvedalla Sutta:

    "Freund, in der ersten Vertiefung sind fünf Faktoren überwunden und fünf Faktoren sind darin enthalten. Wenn da ein Bhikkhu in die erste Vertiefung eingetreten ist, ist Sinnesbegierde überwunden, Übelwollen ist überwunden, Trägheit und Mattheit ist überwunden, Rastlosigkeit und Gewissensunruhe ist überwunden und Zweifel ist überwunden; und es treten anfängliche Hinwendung des Geistes, anhaltende Hinwendung des Geistes, Verzückung, Glückseligkeit und Einspitzigkeit des Geistes auf."

    Für mich sind auf die Schulter klopfen und dankbar zu sein/ wertzuschätzen zwei verschiedene Paar Schuhe. Ersteres geht mMn eher in die Richtung Stolz, dem ich auch was abgewinnen kann, der für mich aber auch dem Gefühl sich verbunden zu fühlen völlig im Weg steht. Dankbarkeit/ Wertschätzung ist für mich hingegen die Freude, dass was (da) ist.

    Ja, aber er schreibt doch von Wertschätzung der eigenen Dankbarkeit. Das war, was mir etwas aufgestoßen ist.


    Ansonsten hat er ja völlig recht bzw. wird durch viele Lehrreden bestätigt, zum Beispiel:

    Mahā-Assapura Sutta:

    "Was gibt es noch zu tun? [...]

    Nach der Rückkehr von seiner Almosenrunde, nach seiner Mahlzeit, setzt er sich mit gekreuzten Beinen und gerade aufgerichtetem Oberkörper hin und hält die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig. [...] Indem er Übelwollen und Haß überwindet, verweilt er mit einem Geist, der frei ist von Übelwollen, der Mitgefühl empfindet für das Wohlergehen aller Lebewesen [...]

    angenommen, ein Mann nähme ein Darlehen auf und betriebe ein Geschäft, und sein Geschäft wäre erfolgreich, so daß er alle Schulden begleichen könnte, und es bliebe genug übrig, um eine Frau zu versorgen; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude. Oder angenommen, ein Mann wäre erkrankt, leidend und in schlechter Verfassung, und das Essen bekäme ihm nicht, und sein Körper hätte keine Kraft, aber später würde er sich von der Krankheit erholen, und das Essen bekäme ihm wieder, und der Körper erstarkte wieder; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude. Oder angenommen, ein Mann wäre im Gefängnis eingesperrt, aber später würde er freigelassen, er wäre sicher und heil, ohne etwas von seinem Besitz eingebüßt zu haben; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude. Oder angenommen, ein Mann wäre ein Sklave, nicht selbständig, sondern von anderen abhängig, der nicht hingehen kann, wohin er will, aber später würde er aus der Sklaverei entlassen, wäre selbständig, von anderen unabhängig, ein freier Mann, der hingehen kann, wohin er will; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude. Oder angenommen, ein Mann mit Reichtum und Besitz reiste auf einer Straße, die durch eine Wüste führt, aber später hätte er die Wüste sicher und heil durchquert, ohne etwas von seinem Besitz eingebüßt zu haben; in Erwägung dessen wäre er froh und voller Freude. Ebenso, ihr Bhikkhus, wenn diese fünf Hindernisse in einem Bhikkhu noch nicht aufgegeben worden sind, betrachtet er sie als Schuld, beziehungsweise als Krankheit, als Gefangenschaft, als Sklaverei und als eine Straße, die durch eine Wüste führt. Aber wenn diese fünf Hindernisse in ihm aufgegeben worden sind, betrachtet er das als Schuldfreiheit, als Gesundheit, als Entlassung aus der Gefangenschaft, als Freiheit von der Sklaverei und als Gefilde der Sicherheit."

     

    Eine genaue Erklärung zu dem Schritt schreibt er nicht, nur zu allen dreien:...

    Danke. Mir schien "Wertschätzung der eigenen Dankbarkeit" etwas zu viel des Guten. Bewusst dankbar sein, schön und gut, aber sich für das dankbar sein auch noch auf die Schulter zu klopfen... na ja.