(und d#weshalb bin ich oft eher skeptisch bin, wenn Du immer wieder schreibst, dass Du recht schnell zu anderen Methoden ausweichst, wenn Du das Gefühl hast, dass Du an einer Stelle oder in einem Moment nicht weiterkommst. Aber das haben wir vor ein paar Monaten schon einmal thematisiert.).
Ja, heute verstehe ich das viel besser als vor ein paar Monaten. Es brauchte die Erfahrung, dass ich geduldig und unter rechter Anstrengung, Energie ( nicht nur Willen, auch loslassen wollen, Vorstellungskraft ) also Ausdauer/ Geduld, die Hindernisse überwinden kann.
Sehnsucht und Gewohnheit helfen in der Praxis natürlich aber sind sie nicht auch schon wieder eine Form des Anhaftens?
Das dachte ich mir auch, aber wenn man sich aus dem Grunde hinsetzt kann man diese Sehnsucht ja fallen lassen, sie wäre nur der Start.
Dann loslassen. Das gelingt mir aber ( oder gelang ) mir selbst oft nicht so gut. Wegen dieser Sehnsucht ( Ellviral schrieb, eine Art Sehnsucht ) wurde das wohl auch oft nichts mit dem sich sammeln, sich versenken. Denn es ist ein Haben Wollen. Diese Wollen los zu lassen würde erst allmählich geschehen durch die Hinwendung des Geistes zum Meditationsobjekt. Man macht sich dadurch leer vom Haben wollen, es verändert sich zum nur zulassen, nichts wollen.
Ich hatte SteFos "leeres Selbst" oben in diesem Sinne verstanden, denn meiner Erfahrung nach sind Konzentration und Meditation zwei verschiedene Dinge. Konzentration ist sicher in der Praxis anfangs hilfreich, um den Geist zur Ruhe zu bringen aber in Meditation ist kein Platz mehr für Konzentration, ja ich finde, sie wäre dann sogar hinderlich.
Konzentration ist ein anderes Wort für Meditation ? Dachte ich. Die Rechte Konzentration, die Rechte Sammlung.
Zitat
Samma samādhi (pi.: saŋ+ā+dhā) bedeutet „zusammengefügt“[1] und wird meistens mit „rechte Einigung“, „rechte Sammlung“ oder „rechte Konzentration“ ins Deutsche übersetzt. Es ist das Gegenteil von Zerstreutheit oder Unruhe und wird im Buddhismus zusammen mit den zwei anderen Bereichen des achtfachen Pfads Weisheit (prajna) und Tugend (sila) praktiziert, da sie sich gegenseitig stützen. Zur rechten Sammlung gehören rechte Achtsamkeit und Wissensklarheit (sati-sampajanna), gezügelte Sinne, Zufriedenheit (santutthi), die Befreiung von den fünf Hemmnissen (nivarana) und die ersten vier Versenkungszustände (jhana).[2]
Für mich hat sich die Frage beantwortet ob Sammlung identisch ist mit der ersten Vertiefung. Ich denke ja. Ab der ersten nennt man es so. Beide treten zusammen auf, Sammlung und erste Vertiefung. Sehe ich das richtig ?
Ein schöner Text ( eben gefunden ) der gut zu dem Thema ( Die Fünf Hemmnisse überwinden) passt, wie ich finde :
ZitatAlles anzeigenMeditation ist nicht immer gleich. Sie verändert sich. Für die Veränderung einer regelmäßigen Meditationspraxis werden oft drei verschiedene Zustände beschrieben:
Der erste Zustand: Anstrengung
Du setzt dich hin und übst auf der Meditations-Matte am Morgen. Unruhe, Gedanken, Müdigkeit. Und einer der Gedanken sagt: »Ich komme nicht zur Ruhe!« Oder »ich bin so weit weg von der schönen Meditation auf dem Zen-Seminar letzten Monat oder vergangenen Montag.« Ein Gefühl sagt: »Ich will ins Bett, mag nicht, echt anstrengend.«
Der erste Zustand ist verbunden mit Anstrengung, oft auch als rechte Anstrengung bezeichnet. Konzentration auf die eigene Meditation, Fokus, Anstrengung.
Dafür bietet sich folgendes Bild an:
Ein Bauer pflügt im kalten Frühlingsregen sein Feld. Der ziehende Ochse vor dem Pflug ist seine konzentrierte Lebenskraft. Er liest große und kleine Steine aus dem Feld. Mühevoll schafft er sie fort. Und er sät und pflanzt. Nichts ist zu sehen. Eine Krähe fliegt im Regen übers Feld.
Du übst am Morgen. Tausend Gedankensteine und Gefühlsfelsen begegnen dir. Weiße und graue Wolken kommen und gehen. Mal lässt du sie ziehen, mal schneidest du sie ab.
Wie der Bauer: mal läuft der Pflug, du hältst nur den Weg. Mal liest du einen großen Stein heraus. Du konzentrierst dich auf die Zen-Übung (z.B. die Atembetrachtung). Du sitzt in Kraft und Stille.
Der zweite Zustand: Achtsamkeit
Der zweite Zustand ist verbunden mit Achtsamkeit und Mühelosigkeit. Man spricht auch von rechter Achtsamkeit.
Der Bauer sitzt im Sommer am Feldesrand. Wind spielt in den Blättern angrenzender Bäume und malt Wogen in das weite und offene Kornfeld. Hier und da verscheucht er einen Hasen. Hier und da zupft er eine Distel. Sonst sitzt er nur da. Ein Lächeln öffnet sich in der Stille. Meditation ist Anhalten im Wahn.
Der dritte Zustand: Sammlung / Versenkung
Der dritte Zustand ist verbunden mit Selbstvergessenheit. Du folgst deinem Ausatmen. Tiefer und tiefer. Niemand ist mehr da. Nur Einheit mit der Übung, nur Freude, nur Glückseligkeit, nur tiefe Freiheit. Selbstvergessenheit ist der Schlüssel. Man spricht von rechter Versenkung, rechter Sammlung
Der Bauer sitzt im Herbst mit Freunden beim Erntefest. Das Feld leuchtet im goldenen Licht der Sonne. Freude, Dankbarkeit.
Alle Zustände sind wichtig
In der Meditation sind alle Zustände gleich wichtig, nur unser Ich bewertet dies unterschiedlich. Lasse ich von dieser Bewertung ab, dann wird die Meditation natürlich, tief und vollendet. Gerade der Vergleich mit Anderen oder mit vergangenen Erfahrungen ist die Ursache für Verwirrung und Verstrickung auf dem Meditationsweg.
Nur, hier wird als Konzentration die Rechte Anstrengung gemeint. Das ist verwirrend. Hilfe !
Zitat
Konzentration (Anstrengung), freudvolle Wachheit (Achtsamkeit), glückselige Gelassenheit (Sammlung / Versenkung), alle Zustände sind der Weg.
Ich wünsche euch allen einen guten Tag mit Freude und Gelassenheit !