Beiträge von mukti im Thema „Ich und meine Identifikationen“

    Daher meine Frage: Kann es sein, dass ich mich bei jeder HANDLUNG mit etwas identifiziere?
    Es gibt keine Handlung ohne Identifikation, richtig?

    Nach der Lehre des Buddha besteht das Dasein aus fünf Gruppen: Körper, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein. Dazu heißt es in mehreren Lehrreden: "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst". Gewöhnlich hält man sich für Körper und Geist, das ist die Identifikation die im Grunde nicht der Wirklichkeit entspricht. Sie entsteht aufgrund von Unwissenheit oder Verblendung und ist die Quelle aller Leiden (dukkha). Durch die Sinne erfahren wir angenehme und unangenehme Gefühle, weil wir uns damit identifizieren handeln wir um unangenehmes zu vermeiden und angenehmes zu erlangen. In dieser Unwissenheit, in der sich fast alle Wesen befinden, gibt es demnach keine Handlung ohne Identifikation.


    Um dukkha vollständig und endgültig zu beenden muss die Identifikation als solche erkannt werden, bzw. es wird verwirklicht dass man nicht Körper und Geist ist. Das ist gewöhnlich ein langer und schwieriger Weg den der Buddha lehrte nachdem er ihn selber zu Ende gegangen war - der achtfache Pfad. Nun gab es im Buddha aber auch noch ein Ich, er hat zwischen sich selber und anderen unterschieden und mit Absicht gehandelt. Warum das so ist weiß ich nicht wirklich weil ich mich in Unwissenheit befinde. Ich erkläre es mir so dass das Ich mit dem Erwachen nicht verschwindet, es wird aber als das durchschaut was es ist, eben eine Identifikation, eine geistige Gestaltung, eine Vorstellung. Was ein Erwachter wirklich ist, ist mit dem Verstand, der ja Teil der khandha ist, nicht mehr erfassbar - er ist unergründlich, tief wie der Ozean, wie es in der Paliüberlieferung heißt.