Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Den Weg ohne Lehrer gehen“

    Ich habe kein Vertrauen mehr in Autoritätspersonen.

    Liebe Monikadie4. ,

    diesen Satz kann ich - leider! - auch unterschreiben - mit einigen Ausnahmen....

    Ich entstamme einer Familie, wo sehr viele Mitglieder Lehrer waren/sind (Großvater, Vater, Onkel, Bruder,...) - vom Grundschullehrer bis Gymnasiallehrer.

    Obendrein noch "gut-katholisch", also seeeehr konservativ. Ich wurde viiiiiiel belehrt....(und bin auch für vieles dankbar...).


    Irgendwann "strampelt" man sich frei, von all den "Fremdbelehrungen" (schon als Kind leistete ich aber oft Widerstand, was mir diverse Spitznamen eintrug, u.a. "Nein-rich", weil ich - angeblich -so oft "Nein!" sagte)... :lol:

    Am meisten eckte ich mit meiner Liebe zu Tieren an, an der ich dadurch nur umso stärker festhielt.


    Als ich in der Schule den Ethikunterricht, statt des Religionsunterrichts wählte, begann meine Ablösung in die Freiheit :taube: .


    Mittlerweile vertraue ich einigen wenigen "Autoritäten", aber nicht immer zu 100 %.

    Man ahnt schon, was mein "Haupthindernis" in der Buddha-Lehre ist - Zweifel"sucht".

    Ich arbeite daran, weil man einfach glücklicher und entspannter lebt, wenn man Vertrauen entwickelt hat.

    (Bei ÄrztInnen ist auf jeden Fall "Mitarbeit und Mitdenken" vonnöten! ;))

    Einem Lehrer zuzuhören kann gut sein, die Wahrheit des Dargelegten selbst verstehen, ist besser!

    Das Eine schließt ja das Andere nicht aus.... :)

    Buddha war ein Menschenkenner. Zu seinen allerletzten Äußerungen gehört ganz klar die Idee, daß nach seinem Tod die dargelegte Lehre allein die Richtschnur sein soll und daß es keines Lehrers bedarf.

    Das kann man so interpretieren, aber die von dir - dankenswerterweise _()_ - eingestellten Texte aus dem Pali-Kanon legen auch nahe, dass diese Äußerungen für die Mönche bestimmt waren, die oft jahrelang den Buddha selbst vor Augen und Ohren und als wohl authentischsten Lehrer hatten. Für DIESE sollte das Dhamma, nach dem Tod des Buddha, die alleinige Richtschnur sein:


    «Die also da, Anando, jetzt eben oder nach meinem Verscheiden, sich selber als Leuchte, selber als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, die Lehre als Leuchte, die Lehre als Zuflucht, ohne andere Zuflucht, zu wahren verstehen: in solchem Anbetracht nur werden diese, Anando, Mönche sein, die da eifrige Übung lieben.» (Digha Nikaya 16.2)


    Auch diejenigen, die heutzutage "ohne Lehrer", quasi autodidaktisch, praktizieren, haben ja die Buddha-Lehre aus irgendeiner Quelle bezogen (Bücher, Internet, TV,..), sich informieren, belehren und inspirieren lassen.

    Wenn man viel Selbstdisziplin, Willenskraft, Ehrlichkeit (sich selbst gegenüber) und Durchhaltevermögen besitzt, ist es vielleicht möglich, auch ohne Lehrer (und Sangha) auf dem Pfad weiterzukommen. Dennoch überzeugt mich dieser Beitrag:

    Zur Not geht es schon ohne Lehrer, aber ein Lehrer ist extrem wichtig.

    Warum?


    Dir selbst stimmst Du meistens zu.

    Niemand kann Dich dann stoppen.


    Meine Lehrer konnten mir detailliert erklären, wo ich gerade in der Meditation stehe und wie es weiter geht.

    Gerade am Anfang braucht es ein Gegenüber, als Spiegel, um sich selbst zu erkennen, wie man wirklich ist. Die Gefahr, sonst einem idealisierten Selbstbild anzuhängen, verringert sich dadurch erheblich.

    Danach hatte ich noch andere Lehrer, und danach wurde alles zu meinem Lehrer.

    Weitere Lehrer können helfen, nicht "dem" Lehrer, sondern der Lehre zu folgen. Allzuleicht haftet man ja an....

    Irgendwann kommt der Punkt, wo man Belehrungen auch vom eigenen Herzen hört. Theoretisch gesehen müsste man dann nicht mehr zu einem Lehrer,

    ....sondern wird selbst ein Lehrer? ;)

    Man muss nicht praktizieren und einen Lehrer haben, sondern man darf praktizieren und einen Lehrer haben

    Welch eine Chance!


    Danke, lieber Martin_1980 , für deine wunderbaren Erfahrungsberichte und Inspirationen!


    :) :heart: _()_

    Gebunden fühle ich mich nur an die Wahrheitssuche und die hat mich letztlich zum Buddhismus geführt. Da habe ich jetzt alles was ich wollte und kann mir keinen besseren Weg mehr vorstellen.

    Mir ging es ähnlich....Nachdem ich mit etwa 13 Jahren meinen (katholischen) Glauben verlor, war ich eigentlich nur noch auf der Suche nach der Wahrheit - und einer Religion, welche die anderen fühlenden Wesen auf diesem Planeten auch mit einbezieht.


    Richtig "eingetaucht" in den Buddhismus bin ich aber erst durch mein "Dukkha" und die nachfolgende zufällige Entdeckung von Ayya-Khema-Videos bei YouTube....

    Leider war Ayya Khema zu diesem Zeitpunkt bereits 20 Jahre verstorben und da ich mit der Meditation noch Probleme hatte, nahm ich schließlich - per E-Mail - (Corona geschuldet!) Kontakt zu einer Theravada - Lehrerin auf.

    Diese lehrt 1 x pro Woche per Livestream und anschließend meditiert sie zusammen mit den Zuhörenden live (Vipassana und Metta - Meditationen im Wechsel).

    Für mich ist das sehr hilfreich, weil ich ländlich lebe und im weiten Umkreis kein buddhist. Zentrum der Theravada-Schule existiert.