Beiträge von Rigpa im Thema „Wahres Selbst“

    Nein, Kierkegaard fand ich noch nie spannend und westliche Philosophie hab ich vor 20 Jahren mal durchgekaut (auch zu genüge), da ist nur viel Wind um Nichts wie dein eingefügtes Zitat.

    Ich mag / mochte sie auch nicht.

    Ja und das war eben völlig fehl am Platz, weil ich das ja gar nicht positiv beweisen möchte dass es ein wahres Selbst gibt, sondern dass dies der Schluss der buddh. Praxis ist. Man macht diese ganze Negation, wo das Selbst eben nicht zu finden ist, doch nicht einfach aus Spass an der Freude oder weil der Buddha und die Bhikkus nichts zu tun hatten. Das soll ja eben einen festen Zweck verfolgen. Sonst könnte man das abkürzen mit der Aussage: Es gibt kein Selbst. Aber Buddha zeigt nur auf, wo dieses Selbst eben nicht gefunden werden kann. Warum? Weil man das Selbst nicht finden kann in den Anhaftungsgruppen. Und wem soll das was nützen? Eben dem Selbst, welches nicht die Anhaftungsgruppen ist, das selbe Selbst, welches Nirvana erreicht, weil alle Schleier aufgelöst sind

    Danke für Deine Erklärungen, vor allem für Menschen, welche sich nicht so lange etwas merken können.

    Nein das widerspricht eben nur der Natur des Samsara. Buddha spricht ja tatsächlich von dem Ungeborenen, vom Selbst dass beim Selbst Zuflucht nehmen muss - wenn beide "Selbste" die Natur von Samsara hätten (eben das dort überhaupt nichts inhärent existiert, dem ich ja vollkommen zustimme) könnte das eine nicht wahrlich Zuflucht nehmen - aber genau darum geht es ja, Samsara zu überwinden und anzukommen...wo überhaupt? Im absoluten Nichts? Das bestimmt nicht, das ist die Ansicht von Nihilisten, die nach Buddhas Aussagen in die Höllenbereiche führt.

    Es ist sehr wohlwollend von Dir es uns immer und immer wieder zu erklären ( das nennt sich auch geduldig, beides ).

    Das muss aber eben jemand machen, wenn nicht kommt man in unendliche Widersprüche, denn dann würde der Buddha (den es gar nicht gibt weil er keine Seele hat) anderen Nicht-Ichs lehren, dass sie Nicht-Ichs sind und gar kein Selbst haben - in wie fern macht das denn Sinn?

    : ) Scharfsinnig von Dir, es würde nicht gehen.

    Ratio Keine Ahnung, aber jetzt hast du mich echt verwirrt mit deinen ganzen Aussagen.

    Ach komm, ihr wolltet ihn doch nur ärgern.

    Wenn du es beschreiben kannst dann tue es bitte, sonst entsteht noch der Verdacht dass du es doch nicht beschreiben kannst. Ich werde nicht so antworten "Aber das kann man nicht feststellen und der Buddha hat das auch nie so benannt", versprochen.

    Er hat es beschrieben und ich habe Zitate eingefügt. Was soll er denn noch dazu erklären, es ist doch gar nicht nachvollziehbar mit unseren Skandhas, sondern nur außerhalb. Ohne diese.

    Auch gibt es nichts zu zeigen, da man es nur selbst erkennen kann, es ist wie jemand der noch nie eine Banane gegessen hat und der fragt, wie sie schmeckt.


    Lass dich nicht ärgern Ratio. Du Supergehirn. Viel Glück und Danke

    Die Argumentation "von denen" kommt aus der modernen anatta Philosophie, wo es immer um "Nicht-Ich" geht.

    Das hattest du auch gut erkannt. Ich wusste es davor nicht. :)

    So nun ciao, ich kann mit unheilsamen Absichten anderer nun wirklich nicht umgehen und hier kommt es ab und zu vor- aber ich bin auch noch nicht viel besser. Dann lieber zurück ziehen und seine Gedanken erstmal zügeln. :)

    gefühlt 99% der buddh. Lehrer so etwas ablehnen und das "Nicht-Ich" lehren, obwohl dies im Pali Kanon überhaupt nicht so beschrieben wird. Anatta ist keine Philosophie, sondern Werkzeug - das ist der Unterschied.

    Das ist mir auch schon aufgefallen und diese aussagen haben mich sehr verwirrt und zum Glück bin ich jetzt bei einem anderen Lehrer, der das nicht ablehnt, der das auch erkannt hat. Und ja, das hast du gut erkannt, klug erkannt, dass dies eine Methode ist, keine Philosophie. :like: :)

    Und m.M.n lehrt Buddha genau das Selbe. Die Aussagen decken sich, nur mit dem Unterschied, dass Hinduisten das Ich belegen mit Adjektiven und Buddha halt nicht - so vermeidet er, dass wir nicht in die Falle von "höheren" Konzepten fallen.

    Das hast du aber gut erkannt, klug erkannt, klug gesagt. Danke, ich kann es nicht so gut ausdrücken. :)

    Mir geht es vor allem um diese Praxisunterweisung, die ich fett markiert habe. So wie ich das verstehe (und ja ich kenne die anatta Theorie):


    -Es wird gezeigt, dass alle Arten von objekthafter Wahrnehmung negiert werden müssen

    -Die Methode entspricht quasi dem "neti-neti" Prozess der Upanishaden

    -Was bleibt übrig?

    Hallo Ratio, hast du klug gefragt.

    Das wahre Selbst ist auch keine religiöse Überzeugung, es ist ein wahres Selbst, eine Persönlichkeit, Eine Selbst-Vorstellung die religiöse Gottesvorstellung , Weltansichten erzeugt. Das Wahre Selbst ist die Wurzel allen Übels.

    Das wahre Selbst kann man sich nur vorstellen oder sehen. Es sind Namen "wahres Selbst", es meint ein Erkennen, ein Sehen von



    Zitat


    „Dieses ... nennen die Kenner des Brahman das Unvergängliche. Es ist nicht grob, nicht fein; nicht kurz, nicht lang; blutlos, fettlos; schattenlos, finsterlos; windlos, raumlos; ohne Haftung; ohne Tastsinn, ohne Geruchssinn, ohne Geschmackssinn, ohne Gesichtssinn, ohne Gehörsinn; ohne Sprachfähigkeit, ohne Denkfähigkeit; ohne Wärme, ohne Atem, ohne Mund; ohne Name, ohne Geschlecht; nicht alternd, nicht sterbend; bedrohungslos, unsterblich; ohne Raum, ohne Laut; nicht geöffnet, nicht geschlossen; nicht folgend, nicht vorangehend; nicht außen, nicht innen. Nichts langt hin zu ihm, niemand langt hin zu ihm...“


    Rechte Konzentration ist genau diese Verbindung immer wieder zu unterbinden.

    Genau das ist das Leiden. Das nicht erkennen wollen, dass alles Mein, nur anatta ist. Der verfluchte Wunsch atta zu sein, sein zu wollen, glauben atta sein zu können.

    Da gebe ich dir recht. Das hast du gut gesagt. Der versucher könnte man sagen ist, atta sein zu wollen.

    Ich meine ja explizit das Ich, welches kein Prozess darstellt im Sinne von manas, im Sinne von "dafür halten" im Sinne von "so ist das".

    Nenne es lieber " ein etwas ". Das Wort fiel hier schon mal. Damit können manche mehr anfangen. Aber na gut, das ist so, es ist ja keine Schande. Würde ich wohl auch nicht verstehen können, wären da nicht die nötigen Umstände in meinem Leben gewesen. Ich wusste es auch nicht immer, das es das wahre Sein gibt. :om: _()_ :luftkuss: :heart: _()_ :om:

    So verstehe ich auch deinen zitierten Textabschnitt: Der Buddha nimmt alle Sichtweisen über das Selbst und sagt, dass es nicht so sein kann - aber m.M.n. nicht, weil es überhaupt kein Ich gibt, sondern es kann so nicht sein, wie man es sich vorstellt (Ansichten vertritt)

    Nenne es lieber nicht "ich ". Lieber " ein etwas " oder ein "Nicht-ich". :)

    Dies wird ja weder von mir, noch von Buddha geleugnet. Das Denken, der Geist, manas, citta ist korrekterweise prozesshaft und damit anicca, nicht dauerhaft, vergänglich, mit dem Tode beseitigt. Dieses Denken bringt die Vorstellungen hervor von ewigen Seelen, oder kein Selbst usw. Und in eben diesen Produkten des Denkens ist kein Selbst zu finden.

    Ja, klug gesagt. Danke, muss ich mir merken, du kannst das besser ausdrücken.

    Das Selbst ist eben nie in Vorstellungen zu finden, auch nicht in höheren Vorstellungen von "wahrem Geist" oder "wahrem Selbst" - eben weil die Vorstellungen sind. Aber, ich wiederhole mich, bedeutet das nicht, dass es kein Selbst gibt, sondern nur, dass es dort, wo wir suchen (eben in den Phänomenen und geistigen Prozessen) nicht gefunden werden kann.

    Das verstehen sie noch nicht anscheinend. Das Wort "Selbst" ist ein Trigger für manche. Es wäre wohl besser zu verstehen, wenn wir es Sein nennen. Das wahre Sein.

    Die meisten von ihnen teilten die Auffassung von einem ātman, der aus Unwissenheit von/über sich selbst aus karmischer Verstrickung ständig wiedergeboren wird. Wie man sich aus dieser Verstrickung lösen kann, darüber gibt es im wesentlichen zwei unterschiedliche Auffassungen: durch Askese bis hin zum Tod oder durch Selbsterkenntnis, also den Weg zurück zum atman in Form geistiger Schulung.

    Schön, danke für die Infos. Das mit dem " aus Unwissenheit über sich selbst " hat mich staunend gemacht.

    Der atman ist nicht auffindbar. Ist etwas anderes als "der atman ist nicht", auch wenn es aufs selbe hinausläuft.

    Wie aus dem von mir eingesetzten Zitat etwas weiter oben " nichts langt zu ihm hin ". Eben es steht nichts von " der Atman / wahres Selbst ist nicht" das steht nicht in den hier verwendeten Sutten. Aber du meintest es wohl doch anders, dass es ihn nicht gibt. Ich denke das Buddhas, das die Arahants das wahre Selbst erkannt haben, es ist das was der Buddha erkannt hat und er wurde zu diesem bzw er erkannte sich als Atman. Er hat das nur nie so ausgedrückt, er hat nur ausgedrückt, was Atman nicht ist. Das hat er uns gelehrt. Befreiung, erwacht sein heißt Atman zu erkennen, sich erkennen. Ich wollte euch helfen, ihr könnt ja weiter hin sagen, es gibt etwas, aber es nur nicht Atman nennen wollen. :)


    Zitat

    Im Zeitalter der Upanishaden (750-500 v. Chr.) werden Brahman und Atman als Wesenseinheit begriffen, die das wahre Wesen der Welt repräsentieren. Dieses Eine wird universell als Brahman, im Einzelnen als Atman erkannt.

    Zitat
    „Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die Welten. […] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende, dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.“

    Chandogya-Upanishad (3.14)


    Entschuldigt meinen Zynismus. Werde mich nun wieder zurück ziehen, ich möchte in die Stille gehen üben. Und ich werde derzeit noch zu oft von unheilsamen Denken geleitet / hafte an- darum.