X. Mit ausgestreckten Händen den Markt betreten
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Vorwort:
Ganz allein, das Tor so fest verschlossen - nicht einmal die tausend Weisen können es begreifen.
Sein Licht verbergend, verlässt er die Spuren der Weisen, die vorausgegangen sind. Er kommt zum Marktplatz mit seinem baumelnden Kürbis und kehrt mit seinem Stab zurück zu seiner Hütte. Er taucht an den Trinkplätzen und Fischständen auf, um alle zu ihrem Buddha-Sein zu erwecken.
Strophe:
Mit nackter Brust und barfuß betritt er den Markt, beschmiert mit Schmutz und beschmiert mit Asche, Lachen füllt sein Gesicht. Ohne mystische Künste oder göttliche Kräfte zu benutzen, lässt er verdorrte Bäume auf einmal erblühen.
Waka:
Hände ausgestreckt, Füße gen Himmel - auf einem toten Ast hockt ein Vogel.
KOMMENTAR ANGELEHNT AN SHODO HARADA ROSHI (ONEDROPZEN)
Die zehn Ochsenherden-Bilder sind zu Ende. Dieses Bild zeigt Priester Hotei.
Von Hotei wurde gesagt, er trage immer eine enorme Tasche. Es gab tatsächlich eine Person, die so aussah, mit einem großen Bauch und schlaffen Ohrläppchen, immer lächelnd; Zu Hoteis Zeiten brachte man ihm seine Sorgen, und er steckte sie in seine riesige Tasche. Tatsächlich war alles, was er besaß, in dieser Tasche. Es heißt, er sei gestorben, während er Zazen saß.
Heute ist der ursprüngliche neugeborene Geist, nicht mehr so leicht zu finden. Die Welt der Wahrheit, des Paradieses, der Lieblichkeit, wo es keine Vorurteile und keine Unterscheidung zwischen den Dingen gibt, ist schwer zu finden. Es wird eine perfekte Welt gesucht, aber was wir finden, ist diese verwirrte, verblendete Welt. Wenn wir den Marktplatz mit ausgestreckten Händen betreten, geben wir alles, an jedes einzelne Ding, mit dem wir in Kontakt kommen.
Aber ohne uns selbst vollständig zu vergessen, ist es schwierig, den Geist, der anderen zu lesen. Was wird wirklich gebraucht? Ein Mensch der einen anderen Menschen durch und durch lesen kann, ist warm und tröstlich, denn diese Person ist frei und selbst nicht auf der Suche nach irgendetwas.
So viele Menschen fühlen sich heute allein und traurig. Wenn wir jung sind, haben wir immer mit den Menschen in der Gesellschaft zu tun, aber wenn wir älter werden und krank werden, hören die Menschen vielleicht auf, uns zu besuchen und wir enden vielleicht allein und einsam, fühlen uns ausgeschlossen und isoliert. Die heutige Gesellschaft wird immer voller und voller von Menschen, die genau auf diese Weise geschwächt sind. Wenn Menschen alt oder allein oder krank werden, sind sie einsam und unglücklich. Zu wissen, wie man wirklich allein sein kann, wie man mit seiner Einsamkeit in voller Weise eins wird, ist das, was auch Zen lehrt. Das Baby, das einen großen Schrei von sich gibt, wenn es geboren wird, drückt die Freude aus, einfach nur am Leben zu sein. Man sagt, dass Babys bei der Geburt weinen, weil sie eine Welt betreten haben, die so voll von Leiden ist. Aber in Wirklichkeit sind Babys ohne emotionalen Inhalt; sie geben nur einen großen Ruf von Lebensenergie ab.
Wir sind nie getrennt, auch wenn uns niemand besuchen kommt, in diesem Leben sind wir eins mit Konfuzius, Christus oder Buddha. Es gibt keinen Unterschied. Ganz gleich, wie krank oder einsam wir werden, dieser Geist, der eins ist mit Konfuzius, Christus, Gott, Buddha, mit dem Leben, ist die ganze Zeit bei uns - mit ihm wachen wir morgens auf, ohne Kummer oder Verblendung ohne Verwirrung oder Elend.
Das berühmte Buch des japanische Schriftsteller Miyazawa Kenji beginnt so: "Nicht zu verlieren gegen den Regen, nicht zu verlieren gegen den Wind, nicht zu verlieren gegen den Schnee oder die Sommerhitze. Mit einem kräftigen Körper, ohne Wünsche, nicht wütend, immer leise lachend. Vier Tassen braunen Reis mit Miso und etwas Gemüse. Keine Emotionen in etwas hineinstecken, sondern gut sehen, gut hören, gut verstehen und nicht vergessen." In diesem Buch sagt er: Wenn du jemanden traurig siehst, geh hin und hilf ihr. Wenn du jemanden siehst, der schwere Pakete trägt, geh hin und hilf ihr. Wenn du jemanden siehst, der ein verletztes Bein hat, geh und hilf ihr. Die wahre Natur ist unsere ursprüngliche Natur, die uns alle eint. Wir sind alle damit ausgestattet. Mitgefühl ist das Wort, das wir im Deutschen verwenden. Wir alle sind von Geburt an, mit dieser Natur ausgestattet. Was am wichtigsten ist, ist, dass wir ein Gewahrsein dieses Geistes, der Bodhisattva-Natur, hervorbringen, um allen Wesen, mit Mitgefühl zu begegnen. Wenn wir Zazen sitzen, lernen wir all Unterschiede loszulassen und erkennen die Essenz, in der es kein Subjektiv und Objektiv und keine Trennung zwischen Selbst und Anderem gibt. Dort wo all die zehntausend Dinge in uns selbst eins sind, dort wo das gesamte Universum ein großes Ganzes wird, dort ist auch Zazen.
Wenn wir zum Marktplatz mit ausgestreckten Händen zurückkehren, kehren wir zu diesem Gelübde und dem natürlichen Geist des Mitgefühls zurück.
-Quelle wie in Bild I.