Ich glaube dass es ein ungetrübtes Bewusstsein gibt.
Mahayana sagt, man sollte die eigene Buddha-Natur nur in sich zu ent-deck-en, mehr nichts.
Pali-Kanon sagt , man sollte diese "Natur" sehr hart er-kämpfen.
Für mich es ist der krasse ( markante und gravierende) Unterschied, der meine eigene Praxis bestimmt.
Das Erkämpfen bedeutet meines Erachtens nicht dass man diese "Natur" künstlich erzeugen muss. Man kämpft um die Hindernisse zu beseitigen, die fünf nivarana: Sinneslust, Übelwollen, Stumpfheit und Mattheit, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe, skeptischer Zweifel.
Es ist wohl nicht zeitlich zu verstehen, in dem Sinn dass der Geist irgendwann in der Vergangenheit ohne Trübungen war und dann davon überwältigt wurde, und jetzt muss man wieder dorthin zurückfinden.
Wenn etwas getrübt ist dann gibt es eben etwas das getrübt ist. Angenommen es gab nie sauberes Wasser, aber die Natur des Wassers ist trotzdem reines Wasser. Wenn es nie ein reines Bewusstsein gab (weil die Unwissenheit keinen Anfang hat) so ist trotzdem die Natur des Bewusstseins reines Bewusstsein. Man kann es auch Buddhanatur nennen die eigentlich schon da ist und nur ent-deckt werden muss. Sie entdeckt sich nicht von selber, man muss sich anstrengen, darum kämpfen. Man muss da keinen Unterschied oder Widerspruch sehen finde ich.