Meine Ent-Täuschung war aber sehr "authentisch", mein Lieber, man sollte keinen Idol erschaffen, egal die schöne Frau, oder der Buddha höchstpersönlich. Deswegen im Zen sagt man, wenn du den Buddha triffst, dann töte den armen.
Das ist zwar nicht an mich gerichtet, aber die Sache mit dem Idol ist ja interessant. Da geht es wohl um die Projektion einer Vorstellung, etwa dass ein besonders schöner Mensch immer auch ein besonders guter Mensch sein müsse. Außerdem wird durch die Beglückung, die durch Wahrnehmung äußerer Schönheit entsteht, leicht die hässliche Seite übersehen die sich erst in der Vergänglichkeit offenbart - am Ende bleibt gar nur mehr ein verwesender Leichnam übrig.
Was nun den Buddha betrifft, da sträubt sich bei mir zunächst einmal alles gegen die Aufforderung ihn zu töten. Es wird zwar um Himmels willen nichts anderes gemeint sein, als die Vorstellung zu vernichten die man auf ihn projiziert. Kann die aber nicht auch der Wirklichkeit entsprechen? Wirklichkeit in dem schlichten Sinn dass etwas eine Wirkung hat. Die für mich nachvollziehbare Überlieferung berichtet dass der Anblick des Buddha eine sehr heilsame Wirkung haben konnte. Demnach waren außer seiner körperlichen Schönheit auch alle seine Handlungen im rechten Maß, nicht zu viel und nicht zu wenig, geprägt von Güte, Gelassenheit, Geistesruhe und Weisheit. So gehört die Betrachtung des Buddha nach dem Palikanon zu einer der heilsamen Betrachtungen (Buddhanussati) für Hausleute:
Zitat Da, Mahānāma, magst du des Vollendeten gedenken: 'Dies, wahrlich, ist der Erhabene; er ist der Heilige, Vollkommen Erleuchtete, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unvergleichliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erleuchtete, der Erhabene.
Zu einer Zeit aber, Mahānāma, wenn der edle Jünger des Vollendeten gedenkt, da ist sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Hass und Verblendung umsponnen; und angesichts des Vollendeten ist sein Geist zu solcher Zeit recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren beruhigt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich.
Von diesem edlen Jünger heißt es, dass er unter der verkehrt gerichteten Menschheit im Besitze des Rechten weilt; dass er unter der leidenden Menschheit leidlos weilt. In den Strom der Lehre eingetreten, entfaltet er die Betrachtung über den Erleuchteten.
A.XI.