Beiträge von Aravind im Thema „Aufarbeitung von Mißbrauch im Buddhismus“

    Ich glaube das ist nicht spezifisch für religiöse Organisationen. Das kann auch in Organisation XY passieren. Wenn dort ein Verdacht auf Missbrauch vorliegt und es keine externe oder unabhängige Stelle gibt, die sich damit befasst, dann steht die Geschäftsführung oder der Vorstand vor der Frage: Gehen wir dem Verdacht nach und klären das auf oder kehren wir das unter den Teppich. Ausschlaggebend dafür den zweiten Weg einzuschlagen können Erwägungen sein wie, "Wenn das an die Öffentlichkeit kommt, dann können wir den Laden hier dicht machen."

    Bei Unternehmen kommt das sicher vor, ist aber nicht mehr so einfach. In solchen Fällen haftet seit einigen Jahren die Geschäftsführung, der Vorstand persönlich mit seinem Privatvermögen. Das hat in der Praxis vieles verändert.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Genau, man pendelt bei solchen Sachen schnell zwischen Klischee und positivem oder negativem Rassismus.


    Im "Westen" gibt es die entsprechende Erzählung von der aufgeklärten - im gewissem Sinne durch das Licht der Aufklärung erleuchteten - Gesellschaft gegenüber dem primitiven und rückständigen "Osten". Solche Polarisierungen sind in meinen Augen eher schädlich und hinderlich.

    Ja, stimmt, das führt mich immer zu der Frage, in welcher Himmelsrichtung denn heute "die Wilden" leben. Oder doch im eigenen Spiegel?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich frage mich nun, ob diese Wahrnehmung, dass Menschen in Tibet nicht in der Form unter PTBS leiden, wirklich nur mit deren Dharma Praxis zu tun hat oder nicht auch möglicherweise mit einer mangelnden Sensibilisierung in Bezug auf die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung in der Gesellschaft?

    Ich denke, man sollte sie als das stehen lassen, was sie ist: Eine Geschichte mit anekdotischen Behauptungen und Klischees, die als Pointe zufällig die Überlegenheit der buddhistischen Praxis impliziert.


    Wieviele dieser Tibeter hat der DL denn gesprochen und untersucht? Und wie viele Tibeter haben denn eine so fortgeschrittene Dhammapraxis, dass sie Folter nicht berührt?


    Liebe Grüße, Aravind.