Am Ende muss sich wahrscheinlich jeder/jede selbst fragen, welche Motivation hinter Furor, Urteil und Emotion liegt.
Ja, das denke ich auch. Eben habe ich meinen Tabak draußen verloren und meine Stimmung war echt unten, Wut, Frust, Selbstmitleid kamen hoch ( ja, ich habe nicht genug an meinem Geist gearbeitet in den letzten Tagen ). Da hätte mich nichts aufheitern können, keine guten Nachrichten, kein Witz hätte mich zum Lachen gebracht.
Wenn ich selbst wütend bin wegen eines Missstandes, brauche ich selbst oft die Wut. Es geht weniger um den Missstand als um mich und meine Bedeutung. Ich profiliere damit mich vor mir, vor anderen. Auch das ist eine Sucht.
Das kann sein. Die Wut brauchen. Ja, man kann sich auf alles mögliche fixieren was einen wütend macht, man kann an der Wut anhaften, wütend sein wollen oder selbstmitleidig sein wollen. Sich durch Wut bei anderen profilieren ? So etwas gibt es sicher auch. Bei sich selbst damit profilieren, das kann es auch geben. Ist so etwas bewusstes, willentliches Anhaften an unheilsamen Gedanken ? Sich damit profilieren bei sich und bei anderen, muss kein Ziel sein oder Absicht dahinter. Einfach unheilsam denken wollen. Manchmal passiert es unbewusst, wenn wir zB echt getriggert werden, aber manchmal könnten wir es schnell abstellen, die Wut oder den Hass abstellen, aber haften gewollt weiter daran. Das wäre die Wut brauchen.
Ich kann den Finger in die Wunde legen, weil ich aufmerksam machen möchte – oder weil ich meinen eigenen Schmerz gespiegelt sehen will, sodass auch andere ihn fühlen.
Schmerz gespiegelt sehen wollen ? Wie würde es in der buddh. Lehre erklärt werden ? Einfach als Anhaftung an unheilvollen Gedanken oder Emotionen, oder ? Ist es nicht eher so, dass wir uns darauf konzentrieren oder unsere Aufmerksamkeit dem schenken, was unserer geistigen Verfassung gleicht ? Bin ich wütend, hasserfüllt oder selbstmitleidig, so werde ich mich eher zu Nachrichten, Menschen hingezogen fühlen, die auch so sind, könnte das also der Grund sein, die eigene Stimmung oder Geistverfassung in dem Moment ?
Bin ich fröhlich oder gelassener, beschäftige ich mich eher mit solchen Themen oder werte alles ganz anders- nicht so einseitig. A. Khema sagte, ein Geist mit viel negativen Gedanken kann die Wirklichkeit nicht klar sehen.
Die meisten bud. Gruppen sind doch okay, leisten eine gute Arbeit, darüber spricht dann aber keiner. Doch darüber wird mehr gesprochen, als über die Missbräuche. Schau Dir dieses Forum an und zähle die Beiträge zu anderen Themen als Missbrauch aus. Oder meine eigene Arbeit: Die U\W hat 100 Seiten. Davon haben wir max. je Ausgabe einen kritischen Bericht, der auch meist nicht Missbrauch betrifft, sondern aus der Ecke Religioinskritik kommt, max. 4 Seiten von 100.
Das ist ja gut so. Ein Glück, finde ich. Es ist ein Missverständnis, es ist nicht so, dass du und andere das nicht benennen sollt oder auf Misstände hinweisen sollt, aber wie sehr das einen betroffen macht oder empört, ist verschieden. Und keiner darf einem vorschreiben wie sehr er/ sie darunter leiden soll ( mitleiden ) oder sich empören soll. Der eine sieht es etwas sachlicher, hat aber dennoch Mitgefühl, der andere ist richtig mitgenommen ( wütend, empört, traurig ), würde den Tätern am liebsten ein paar reinhauen.
Wenn alle sich aufregen, weil zB in der Stadt oft Räuber unterwegs sind/ waren, muss ich mich ja nicht mit aufregen, ich kann ja die Einstellung haben : Mich juckt es nicht, wenn mir jemand meine Handtasche klauen würde.
Oder anderes, worüber man sich empören kann.
Oder sagen wir : Wir können müssen uns aber nicht empören.
Wir sind nicht alle gleich worüber ein anderer sich sehr empört, muss bei dem anderen nicht das sein, sondern etwas anderes. Leider ist das so.
Ich habe hier in meiner Stadt Sachen erkannt, die nicht gut laufen, aber wenn ich darüber mit anderen gesprochen habe, fanden sie ich übertreibe, haben die Problematik runter gespielt.
So etwas frustriert, aber leider ist es so, wir sind da oft verschieden, wo wir Ungerechtigkeit sehen oder Handlungsbedarf. Der eine würde das so verändern, der andere meint : Es kann so bleiben, das müsste man stattdessen so und so machen. Wenn man Glück hat findet man einen Konsens oder kann andere überzeugen, aber manchmal hat man Pech.
Es kann auch sein, dass es Dinge gibt, wo nur einer die Ungerechtigkeit sehen kann und er / sie dafür bestimmt ist die Ungerechtigkeit zu ändern.
In diesem Fall " Missbrauch und Misshandlung " gibt es aber genügend, welche das genauso als Fehler, Unding, sehen, der behoben, geändert werden muss.
Aber manche regen sich nicht so auf, dass sie gleich alle Schulen schließen wollen, dass sie blind werden, nicht mehr differenzieren. Das tendiert dann schon zu Hass und nicht Mitgefühl.
Mitgefühl für die Opfer, oder helfen wollen etwas zu ändern, darf nicht mit Hass angewandt werden auf der anderen Seite. Hass auf den Missstand oder die Täter.
Genauso wie manche hier im Forum und woanders oft schrieben oder dachten " Pu... müsste man erschießen " oder zumindest so in die Richtung schrieben.
Das ist kein Metta.
Der Eindruck, es werde nur noch über die negativen Seiten gesprochen, ist rein subjektiv.
Das stimmt. Es ist wohl eher das wie, als die Menge, was einen darauf schließen ließ ( mich auch einmal ), dass manche sich nur auf die schlechten Ereignisse konzentrieren bei bestimmten Schulrichtungen / Verbänden einer Tradition.
Es hinterlässt den Eindruck, alles wäre schlecht. Nein, es macht Dir nur ein schlechtes Gefühl. In Wahrheit schafft es Bewusstsein für ein Problem. Dieses Bewusstsein hilft, zukünftig Missbrauch zu verhindern und schützt so Menschen.
Ja. Man soll auch nichts verschweigen. Es ist zu erkennen, dass dir nicht alles egal ist, du mitfühlend bist. Besser so, als gleichgültig. Aber eben nicht aus Mitgefühl, Hass entstehen lassen. Bei den einen Mitgefühl, bei den anderen Ablehnung bis zu Hass. Metta macht keine Unterschiede, es hat für alle gleich viel Mitgefühl.
Missbrauch in unserer Community geht Dich genauso viel an, wie etwa der Klimawandel. Da engagierst Du Dich schließlich auch. Du bist Teil des Gesamtsystems und kannst Dich nicht separtieren, auch wenn Du wolltest.
Ja, es geht uns alle an. Aber wenn jemand kein Mitgefühl hat, wäre es besser mit ihnen Mitgefühl zu haben dafür, als dass man sie anklagt, weil sie kein Mitgefühl haben.
Man kann auch keinen zu Mitgefühl zwingen, das muss von ihnen selbst gewollt sein.
Vor allem im Westen braucht es andere, neue Institutionen gemeinsamer Praxis, die sich Vertrauen erarbeiten und nicht geschenkt haben wollen. Wobei auch da gilt: nichts bleibt wie es ist.
Erarbeiten, also das klingt doch sehr deutsch. Wieso erarbeiten ? Wie wäre es, einfach mal nicht nur noch überall Gefahren zu sehen ? Also das wünsche ich dir und allen, die wegen schlechten Nachrichten, in bestimmten Schulrichtungen nur noch Gefahren sehen. Es ist doch nicht so, dass es hier Verbände gibt wo bei allen Schulen hier in DE jemand misshandelt oder missbraucht wurde.
Kann ich mir grad nicht vorstellen. Manche mögen gerne moderne Praxis oder was neues kreiieren, andere sind mehr konservativ und mögen alte Traditionen und die Rituale darin.
Wie würdest du es finden, wenn man bestimmte Rituale im Zen verbieten wollen würde ?
Sich dafür einsetzen will, dass sie alles ganz anders machen sollen.
Keiner zwingt jemanden zu einer bestimmten Tradition zu gehen.
Sind denn manche Verbände echt so gefährlich- nutzen Gutgläubige immer aus, misshandeln und missbrauchen Frauen in DE ständig ? Oder geht es um Vorfälle im Ausland ? Wenn ja, dann müsste man nicht hier bei diesen, die hier ihren Sitz haben etwas ändern, nur weil es in 20 Jahren zu einem Vorfall in der Art kam.
Dann müssen sich Menschen in den betroffenen Ländern dafür einsetzen.
Aber gut, ich lese mich da bald mal etwas ein, sonst kann ich nicht mit reden. Mir ist so etwas nie aufgefallen ( Machtmissbrauch ) in den tib. Schulen/ Zentren die es hier gibt. Habe nur gute Erfahrungen gelesen.
Halten wir also fest... Der Junge und seine Mutter beschweren sich nichts. Die alle herum lächeln, und man kann das ganze nur ... so im ungünstigen Falle als den "schlechte Witz" interpretieren, mehr aber nichts. Aber das ganze mediales Ausschlachten läuft weiter. wie man es sieht. Wer hat das Interesse? die Links von Sudhana sind sehr aussagekräftig, um das zu vermuten, wem wirklich das nützt, DL auf ewig fertig zu machen. Im Sinne wie politisch, wie kulturell und menschlich zu erledigen.
Da hast du den falsche Faden benutzt. Hier ging es nicht um den DL eigentlich.
Er war nur am Rand Thema.
Sudhana hat darauff hingewiesen, dass er in manchen Machenschaften verwickelt war oder mit unheimlichen Menschen zusammen traf und diese lobte, das darf man sehen, finde ich.
Man sollte immer versuchen alles zu sehen, zu erkennen. Auch wenn man jemanden mag.
Nur noch auf das Schlechte die Aufmerksamkeit richten bei einem Menschen, da rate ich auch von ab.
LG