Beiträge von Leonie im Thema „Was zieht Menschen am Buddhismus an?“

    Wobei es mir noch ein Rätsel ist, wie man - aktives - Mit"gefühl" praktiziert, wenn man nicht mehr mit"leidet"

    Mitgefühl ist Mitempfinden und ist Mitleiden, d.h. du siehst und erfährst das Leiden, weil es ja das Daseinsmerkmal ist. Es ist nicht dein Leiden, doch kannst du es ganz frei dir zu eigen machen, was dann zu Handlungen führt, die dem Leidenden angemessen sind. Die beste Hilfe ist dabei der Dharma.

    Leiden wird auch nicht dauerhaft empfunden, es ist auch vergänglich. Und es ist Nicht-Selbst, d.h. ein Leidender weiß nicht, dass die Ursache seines Leidens in ihm selbst liegt.


    Im übrigen gilt das auch für das Kreuz. Der da am Kreuz hängt leidet nicht. Aber der Anblick deckt das eigene Leiden auf und zeigt die Absurdität.

    Was "Menschen" am Buddhismus anzieht, weiß ich nicht. Aber ich habe über diese Frage nachgedacht, was mich am Zen-Buddhismus angezogen hat und immer noch anzieht.

    Es ist offenbar dieser Ausdruck der körperlichen Haltung, der mich so beeindruckt hatte, dass ich spontan wusste: das ist es.

    Die Haltung des Buddha drückt Gleichmut, Unerschütterlichkeit, Mitgefühl, offene Weite aus. Es ist zwar dann noch eine lange Zeit der Übung bis sich der äußere Ausdruck im Sitzen auch mit dem Inneren übereinstimmen lässt, aber mit Gleichmut, Unerschütterlichkeit, Mitgefühl und so weiter, kommt es zur Beruhigung aller Wahrnehmung und Entfaltung (Nagarjuna MMK 25.24).