Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Wut, Zorn, Ärger (Geistesgift Hass)“

    Noch ein kleiner Spruch zum Schluss, lieber @Tim99 :


    Oft führ' man gern aus seiner Haut.

    Doch wie man forschend um sich schaut,

    erblickt man ringsum lauter Häute,

    in die zu fahren auch nicht freute. :erleichtert:
    (Eugen Roth)


    Liebe Grüße und alles Gute (Du bist nicht allein!), Anna :) _()_ :heart:

    Lieber @Tim99 ,


    kann dir in ganz vielen Dingen, die du geschrieben hast, zustimmen, u.a. hier:

    HEUTE betrachtet sehe ich den "Fortschritt" als großes Übel.

    Konkret: Soziale Medien, Medien, SMARTPHONE, Handy. Die Gesellschaft verändert sich immer, aber diese Entwicklung sehe ich heute nicht mehr als Fortschritt.

    Ich beobachte beispielsweise viele (oft junge) Mütter und Väter, die ihre Babys und Kleinkinder im Kinderwagen spazieren fahren, aber die Kleinen kaum eines Blickes würdigen, weil sie in ihre Smartphones schauen oder telefonieren. Tut mir weh, dies zu sehen, weil Kindern und Eltern so viel dadurch entgeht....

    Ich empfinde sogar wirklich negative Gefühle, wenn ich überall die Menschen mit diesen Dingern herumlaufen sehe, ich wette die meisten halten nicht mal eine Stunde aus in einem Raum, wo genau NICHTS ist und man ihnen alles wegnimmt.

    Ja, die negativen Gefühle kann ich nachvollziehen, aber wem nützen sie - bringen sie einen irgendwie weiter? Letztlich schaden sie und es wäre besser, diese Gefühle und Gedanken, nachdem man sie bei sich wahrgenommen hat, nicht weiterzuführen, sondern zu unterbrechen und sich auf etwas Positives zu fokussieren.

    Ein negativer Gedanke zieht oft einen "Rattenschwanz" weiterer unheilsamer Gedanken nach sich und man gerät in einen "Strudel" von unschönen, bedrückenden Emotionen, welche die Grundstimmung für längere Zeit beeinflussen können....


    Ich würde gerne etwas Positives schreiben, könnte ich auch, aber

    Probier's doch einfach mal..... ;)

    Jetzt fällt mir gerade so ein Sprichwort ein: "Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich."

    Vielleicht musst du aber auch noch ein bisschen "Dampf" ablassen... Alles Gute! :) _()_ :heart:

    Ja genau die Welt ist nicht leidvoll sondern unser Leben lässt uns bloß unterschiedliche Erfahrungen machen und WIR sind seid Kindheit darauf trainiert zu leiden und uns und anderen die Schuld an unserem erlernten leiden zuzuschieben

    Ich gratuliere dir zu dieser optimistischen Lebenseinstellung :) und hoffe, du kannst sie dir auch in den unvermeidlichen Krisenzeiten des Lebens bewahren....

    Die Welt ist Punkt.

    Sie ist weder gut noch schlecht, sie ist einfach.

    So man sie - frei aller Bewertungen und Beurteilungen - betrachtet, ja .

    Ein guter, neutraler AusgangsPunkt. :| :)

    Allerdings befindet sich in unserem Gehirn ein "Bewertungszentrum", welches den Körper und Geist zu "Reaktionen" verleitet, wenn der Geist nicht "bezähmt, behütet, bewacht und gezügelt" wird.... :buddha:


    Leiden muß man erst mal erlernen ein Kind leidet zuerst nämlich gar nicht denn es weiß gar nix vom Leid und jetzt haben wir den Salat und müssen als Erwachsene wieder umlernen die Energie die wir zum Leiden verwenden ins Glücklichsein zu investieren

    Das Leiden am "1. Pfeil" ist verursacht durch unser Nervensystem und wird erfahren (meist unfreiwillig), dadurch lernt das Kind, ihn zu vermeiden (wenn möglich).

    Durch das Bewusstsein erlebt auch ein Kind schon Leid - leider -, aber du hast recht: Der 2. Pfeil wird erworben und kann - z.B. durch die buddhistische Praxis - verhindert (oder schnell herausgezogen) werden.

    Kinder lassen sich i.d.R. noch leicht trösten und ablenken, weil sie schnell wieder ins Hier und Jetzt zurückfinden.

    Wie man Leidensenergie in Glücksenergie umwandelt - dafür gibt es ja viele Konzepte.... :?

    mein Weg sieht anders aus und ich lass mir auch bestimmt nichts anderes einreden ganz gleich wie viele Sutren jemand auswendig gelernt haben mag ich bin hier um dem Glück auf der Welt auf die Sprünge zu helfen und nicht um ständig über das Leid zu quatschen.

    Höchst erfreulich, worin du deine Aufgabe "hier" siehst (keine leichte Aufgabe!)!:like: :D :heart:


    (Im Buddhaland wäre noch die "Stelle" eines "Hofnarren" vakant, der "weiße Hai" hat sich leider verabschiedet...Mir fehlt er- herzliche Grüße von hier aus! ;) :) _()_ :heart: )

    Hallo, lieber @Tim99 ,


    dein Thema berührt mich auf besondere Weise, denn ich habe mich auch sehr lange mit diesem Ärger - Wut - Hass - Thema herumgeschlagen...

    Das Schlimmste war immer dieses Gefühl der Ohnmacht, des Ausgeliefertseins - erst den "Unannehmlichkeiten" und anschließend dem - scheinbar unvermeidlichen - Ärgern gegenüber, was mich zeitweise verzweifeln ließ.

    Weil die Ärgernisse in relativ kurzer Zeit, Schlag auf Schlag, eintraten ("Ein Unglück kommt selten allein") wurde ich schließlich krank - psychisch (Angststörung) und physisch (Autoimmunerkrankung).

    nuk hat glaube ich geschrieben über die Armut, ich war nicht arm, aber jetzt bin ich es. Und dafür trage nicht ich die Verantwortung ,sondern Menschen, die falsche Entscheidungen getroffen haben..

    Wenn du selbst die Verantwortung trügest, ginge es dir sicherlich noch schlechter, weil Selbstachtung geschwunden und möglicherweise Selbsthass entstanden wäre.


    So hast du die Möglichkeit, dich mit den Gegebenheiten abzufinden und zu arrangieren, wie es Menschen (beispielsweise mit Naturkatastrophen) zu allen Zeiten taten und tun (müssen).

    Wichtig dabei ist, dass du dich aus der "Opferrolle" herausmanövrierst und wieder vom RE-Agierenden zum Agierenden wirst.

    Urlaub oder Konsum war nie wichtig. Die Grundbedürfnisse schon, wie Nahrung, Wohnen, Gesundheit. Ich lebe von Geld, was nicht mir gehört und was jedes Monat weniger wird. Eine Frage der Zeit, dann werden die Grundbedürfnisse nicht mehr zu decken sein.


    Das hätte ich mir nicht gedacht. Mir fällt Akzeptanz ein, Veränderungspotential sehe ich keines, dazu braucht es Voraussetzungen. Die Gegenwart ist allgegenwärtig geworden, ich habe keine Pläne mehr. Die Praktiken und die Lehre ist nicht vergänglich, das gibt Mut.

    Genau: Akzeptanz/Annehmen ist der erste Schritt: So ist es jetzt gerade.

    (Eventuell aufkommenden Widerstand -> fallen lassen.)


    (Bei mir war es die Akzeptanz, dass mein "Lebenstraum" geplatzt ist: Geschäftliche Pleite -> Vertrauensverlust/Ehekrise, Verlust des Eigenheims am Waldrand/Heimatverlust, Auto, Altersvorsorge, fast alle Materielle: futsch, "Freunde" verschwanden, usw. ...)


    Zweiter Schritt: Psychotherapie

    (hilft häufig nicht sofort, Wirkung kann verzögert, nach und nach eintreten...)


    Ein großes Glück, dass du die Buddha-Lehre für dich entdeckt hast und praktizierst, diese kann ein Fundament, eine Stütze, darstellen, welche(s) dich durch sämtliche Krisen trägt.

    Für mich war es jedenfalls - nach den Psychotherapien - das, was noch fehlte, um weiter mit dem Leben zurechtzukommen....


    Gegen den - immer wieder aufkeimenden - Ärger, Zorn und Groll half mir folgendes (Vielleicht ist für dich auch etwas dabei... ;) ):


    1, Abschied von Erwartungen und einer "Anspruchshaltung"

    - gegenüber dem Leben allgemein, wie auch den Anderen -


    (Zen-Meister Muho brachte es mal auf den Punkt: "Wir glauben alle irgendwie, dass wir Rechte hätten, stellen Ansprüche, aber: DU HAST DAS RECHT AUF GAR NICHTS!"


    2. Ein Verbundenheits- und Solidaritätsgefühl mit "allen Wesen"


    (gemäß dem Ausspruch des Dalai Lamas: "ALLE Wesen wollen glücklich sein und Leid vermeiden.")


    3. Punkt 2 entsprechend: Bei (akutem) Ärger einen Perspektivenwechsel vornehmen (sich in den Anderen hineinversetzen, versuchen, seine Denk- und Handlungsweise zu verstehen/nachzuvollziehen)


    4. Anderen Menschen, (auch Politikern (!)) Gutes unterstellen, d.h. ein bisschen Vertrauensvorschuss geben (natürlich mit Augenmaß, nicht blind)


    Während der Pandemie half es mir sehr (neben Einholung umfangreicher Informationen von ALLEN Seiten), mir klarzumachen, dass die verantwortlichen Politiker bemüht sind - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - das Beste zu tun, um die Bevölkerung zu schützen. Politiker sind eben auch nur Menschen, fehlerbehaftet, leidend,....


    5. Last, but not least: Die buddhistische Praxis ( besonders Anapanasati - und Metta-Meditiationen), welche nach und nach Ruhe, inneren Frieden und bessere Kontrolle über die Emotionen ermöglicht...


    Alles Gute für dich!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart: