Beiträge von Igor07 im Thema „Umgang mit Gefühlen“

    Maha , wir reden vorbei. Lama A. Govinda sagt R. Weber , dass 90" der Buddh. Bücher der Schrott ist. Und der zweite Punkt, der Buddhimus ist das innere Unmittelbare Erlebenis (Dahlke), aber keine trockende Philosophie. Ich hatte versucht zu besprechen, wie es von Innerem sich anfühlt, du sieht ( wie ich es interpreriere) nur das "aussen". Lies irgendwann Kafka, Satre, Heidegger, oder Camus, auf die alle (und noch mehr) verweist sich immer Nanavira . /Notizen zu Dhamma/ Und die fühlen das, aber reden nicht viel davon. ( man sieht das zwischen den Wörtern). Alles Gute dir. Herzlich. :taube:

    Lieber Igor, das ist schon klar. Aber du würdest einer Raupe doch auch nicht empfehlen einen Berg zu besteigen, oder? Falls du verstehst was ich meine. :)

    klar, aber ich meine doch das andere, lieber Maha .

    Wie es sehr treffend E.Conze im Buch " Buddhistiches Denken" merkt, für den "Otto-Normalen" es könnte sehr deprimierend und entmutigend wirken , wenn er verinnerlicht, dass das Ganze Dasein Dukkha( Leiden) ist. Man verdrängt mistens das nackte Gefühl, dass es mit dem Jedem Augenblick der Tod immer näher ist. Und das ist doch absolut Tod-Sicher.

    Falls du verstehst, was ich meine.:). LG. :)

    Das verstehe ich so, dass Gefühle an sich nicht das Problem sind, sondern eine bestimmte Art sie Für-Wahr-zu Nehmen, die mit einer Verzerrung der relativen Wahrheit einhergeht.

    Doch, ich zitiere aus dem neuem Buch von BGM: ("Sanna und atta")


    Zitat

    Jedes Betrachten, Ansehen, Wahrnehmen, jede Vorstellung von et-was als Selbst, jede Identifikation ist eine Fabrikation, entstanden aus einem mit Nichtwissen verbundenen Sinnen-Eindruck, dem damit verbundenen Gefühl und dem entsprechenden Begehren.

    Im Gegensatz dazu macht sich ein Erwachter, nachdem er etwas weise erkannt (abhijānāti) hat, keine Vorstellungen (maññati) darüber, identifiziert sich nicht mit oder im Gegensatz dazu, sieht etwas nicht als ‚mein’ an und erfreut sich nicht daran. (siehe M 1)

    Oder man sollte darüber nur nachdenken:


    Also, für mich das klingt genug ( mehr als genug) radikal, nur deswegen man kann nachvollziehen, warum der junge Prinz die Familie , sehr viele Schöne Frauen auch verlasssen hatte, er hatte es innerlich erkannt, dass egal welcher Trieb ( Sex auch) ist nicht mit der ungetübter Freude von der tiefen Entrückung zu vergleichen, er schildert dann die eigene Erlebnisse im Kanon. Wenn wir es nicht nachvollziehen können, dann wir verpassen den ganzen Sinn der Lehre, so ähnliche Passagen man kann auch im Dhammapada finden.

    So man biegt die ganze Lehre zurecht, um die Eigene Triebe zu befriediegen. Was dann bleibt von dem ursprünglicchen Buddhismus, frage ich mich? Ach, egal, die Welt ist so, wie es ist.

    Und der Buddhismus von heute (99%) ist nur der Konsum-Produkt, mehr nicht. Meine sehr bescheidene Meinung.

    Ja, beides ist irgendwie eng miteinander verwoben, oder? Die Liebe stößt auf Ablehnung und wird dann zu Haß und Ablehnung. Doch dann sind beide Strebungen gleichzeitig und gegeneinander gerichtet da. Wobei diese erotische Liebe ja sicher nicht mit dem Wohlwollen und der liebenden Güte gleichzusetzen ist. Da ist ja ein viel stärkeres Greifen und Begehren involviert.

    Maha, mein Lieber , es ist so , dass egal welche Gefühl uns an Samsara bindet. Sehr schwer zu verstehen, so MN1( Fussnote):


    Zitat

    [4] Hier wird der fortschreitende Prozeß der Konzeptualisierung und des daraus resultierenden "Ich-Machens" beschrieben. Bhikkhu Ñānananda schreibt in seiner Studie "Concept and Reality in Early Buddhist Thought" hierzu: "Nachdem er (der Weltling] so wahrgenommen hat, fährt er fort, sich Vorstellungen zu machen, im Sinne [dieser Konzepte], in Übereinstimmung mit den grammatischen Mustern und entzückt sich an diesen Konzepten."

    Paul Debes schreibt in "Wissen und Wandel 1979": "In M1 wird gezeigt, daß ein Mensch von Geburt an aus seinem Wahn (avijjā, hier mit "Unwissenheit" übersetzt) heraus ganz natürlicherweise mit dem durch seine Sinne Erfahrenen rechnet... Von dieser Wahrnehmung sagt der Erwachte: Die Frucht der Wahrnehmung sei die Ansicht: 'Das gibt es also, ICH habe es ja selbst erfahren'....Dieser Denkschluß wird in M1 mit Vermeinen (maññati, hier mit "sich vorstellen" übersetzt) bezeichnet. Von nun an denkt er, das jeweilige Objekt als in der und der Qualität 'an sich' bestehend, denkt um das Objekt herum, denkt von ihm ausgehend an anderes, denkt: 'Mein ist das Objekt'... Das Objekt macht er zum Gegenstand seiner Wohlsuche (abhinandati, hier: "ergötzen")."

    Im ersten Stadium, dem des Wahrnehmens - im Gegensatz zum direkten Erkennen - ist die Ich-Werdung im Keim vorhanden; es folgt das Sich-Vorstellen, das Entstehen des Konzepts, das sich mit zunehmender grammatischer Beugung zusehends verselbständigt - "im Erdelement" ... "vom Erdelement ausgehend". Schließlich kommt es zur vollen Vereinnahmung und Anhaftung.

    Das Begehren (""") man sollte im allem sehen, es geht nicht um Sex, es ist der Durst, die aus uns allen den ge-Trieb-enen macht. Und innerlich versklavt, deswegen man ist immer auf der

    "Wohl-Suche" :!: , ( nach dem neuem "Er-Götz-En"), der Prozess läuft sehr schnell ab, wir merken es nur nicht. Je mehr wir uns "befriedigen"( im allen Sinnen, auch rein intellektuell auch), desto mehr wir erschaffen Dukkha, also selbst, kein Gott am keinen Himmel. Und egal welches Gefühl ohne als die Identifiaktion mit "Ich" oder "Mein" kommt niemals zustande.

    Am Ende es geht um die Realisation von Anatta, das ist der Kern der Lehre, so wie ich es verrstehe. Machs gut.



    Majjhima Nikāya 1

    Es klingt so als wäre das eine willkürliche Ersetzung des einen durch das andere. Da wo Wohlwollen ist, kann kein Hass mehr existieren. Ist das wirklich immer eine so einfache Logik: Das eine schließt das andere aus. Und je mehr ich von dem einen kultiviere desto weniger ist von dem anderen da?

    Wenn ich sehr kurz darf...

    Rein psychoanytisch gesehen, man kann zugleich Hass/Liebe empfinden, so wie Gier/ Ekel..

    Wenn man ,als der Fall, die Frau begehrt, die verweigert, dann er wollte die arme trotzdem kriegen, also er liebt die und hasst im einem Augenblick. Der andere Fall wäre mit dem Drogen-Abhängigen. Der wollte clean werden, aber er kann es nicht. So ist der normale Mensch wie hingerissen zwischen den Extremen, wie Eros/ Tanatos bei S. Freund.

    Also, wie ich es verstehe, Aravind hatte es sehr gut erfasst:


    Bei mir spüre ich ganz stark dieses Spektrum, bei dem am einen Ende ein offenes Herz (Liebe, Metta) liegt, und am anderen Ende Angst. Ärger und Ablehnung, Eifersucht, Gier, Groll liegen für mich dazwischen und sind Ausdruck von Angst. Ob das immer so ist, weiß ich nicht.

    Genau das!

    Die Lösung wäre, am ende so zu sehen, dass alle Gefühle wie frei von inhärenten Exiszenz-Weise sind, par ex·cel·lence, aber man sollte sowiso das Mitgefühl kultivieren, denn was man sehr lange und weise nachdenkt, dazu neigt unseres Herz, so steht im Kanon, sinngemäss, also es stellt sehr langer und schwieriger Prozess dar.

    Maha , das hatte ich nur für dich geschrieben, denn ich weiss, dass du es das ganze studiert hattest, hilft dir dieses Wissen oder nicht, das wäre die andere Frage. LG.

    Eine Frage, die mich brennend interessiert, ist es, wann es eher Sinn macht diese Regungen zu ignorieren. Nach dem Motto: Ein Samen, den man nicht wässert (dem man keine Aufmerksamkeit schenkt), wird auch nicht keimen und irgendwann vielleicht sogar ganz verschwinden. Und wann es Sinn macht die Abwehr gegen diese Regungen aufzulösen und sich bewusst mit ihnen auseinander zu setzen. Das sind ja zwei - wie ich meine - sehr verschiedene Umgangsweisen mit negativen Gefühlen.


    Ist das entscheidende Kriterium, ob die Gefühle eine verzerrte Wahrnehmung, also eine neurotische Konfliktbewältigung oder ein "gesunden" Ausdruck darstellen?


    Du meinst in der Regel liegt negativen Gefühlen Angst zugrunde? Und unter der Angst liegt da noch etwas?

    Hi, Maha . So wie ich es sehe und prlaktiziere:


    Du kannst nicht die eigene Regungen „ignorieren“, denn es wäre dann die Verdrängung, via Rationalisierung usw.. Unsere Wahrnehmung ist nicht objektiv, als bei dem Fotoapparat , aber von dem Gefühl wie angefärbt, ( Verblendet). Wenn man aber sehr weise nachdenke, ach, das schadet mir , deswegen ich sollte es unterlassen, aber das andere Gefühl trägt dazu bei, mein Heil zu fördern, dann ich sollte das pflegen und nähren. Ansonsten ich würde mir selbst schaden.

    Angst ist eigentlich, dukkha, einige Autoren übersetzen das Wort genau so. Aber deine eigene Angst ist bedingt durch deine Triebe, deine Wünsche, oder den unstillbaren Durst nach der Befriedigung, was angenehm ist, und Fernhalten von dem , was dir unangenehm ist, das ist tanha. Wenn man immer die ganze Maschinerie nur beobachtet, man kann echt wie (an)-erkennen, dass er wie sich selbst nicht gehört. Er fühlt sich wie versklavt. Deswegen es ist enorm wichtig, was wir konsumieren, mit was (wem) der eigene „Geist“ sich befasst, denn dann man kann ihn beeinflussen.

    Und irgendwann, wir können die Dinge und die Welt sehen , wie sie sind, aber nicht, wie sie uns erscheinen, und das wäre der Weg wie zur inneren Heilung, so wie zur Befreiung von den Inneren Befleckungen , so wie die Klare Sicht, oder der Klare Blick. Alles Gute dir, LG.