Beiträge von nuk im Thema „Ich mag Menschen nicht / Der Weg zu Mitgefühl“

    Ja, ich pflichte da Helmut bei. Es sind Signale wie hängende, zusammengezogene Schultern, gesenkter Kopf, Stellung der Augen und solche Dinge. Schwer zu beschreiben. Aber es reicht schon, den gebeugten Gang und die Mimik eines Depressiven detailiert zu betrachten und im Gegensatz dazu als Kontrast einen Menschen, der selbsticher und gut gelaunt ist. Oberflächlich betrachtet werden diese Signale nicht bewusst wahrgenommen. Aber dennoch haben sie Einfluss darauf, wie ich mit diesem Menschen kommuniziere.


    Und nicht nur das. Der Körper sendet sogar Duftstoffe aus, die nicht bewusst gerochen werden können. So kann es sein, dass ein Mensch z.B. in den Öffis eine Panikatacke hat und dann Pheromone absondert, die bei den Mitinsassen Unbehagen auslösen. Im Büro kann ich mir Ähnliches vorstellen. Da heisst es dann einfach: "In Gegenwart dieses Menschen fühle ich mich unwohl."

    Ich habe heute einen Termin beim Arzt und werde mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Ich halte es nicht für zielführend weiter da zu bleiben. Ich ziele mal auf eine Kündigung ab. Das wäre eine finanzielle Vollkatastrophe, aber das schaffen wir auch noch. Ich finde es wichtig, mich jetzt auf meine Heilung zu konzentrieren. Ich habe mich lange genug gequält und quälen lassen finde ich. Einfach nur die Stelle wechseln bringt halt auch wenig. Ich werde das Problem mitnehmen und dort erneut durchleben. So wie jedes Mal bisher.

    Ich empfehle dir, nicht von dir aus zu kündigen sondern dich längerfristig krank schreiben zu lassen. Dann liegt die Karte beim Arbeitgeber. Er kann dich dann nicht einfach so rauswerfen und du stehst nicht finanziell blank da.


    Gutes Gelingen bei deinem Vorhaben.

    Liebende Güte üben hilft aber wirklich. Ich glaube wenn man mit sich selbst liebende Güte hat, spüren es die anderen und haben keine Angriffsfläche und man ist dann ja auch gütiger zu anderen. Beides ist wohl der Grund. Das einzig Gute was das einen bringt so ein Erleben, dass man sieht, man hat noch nicht so viel liebende Güte mit sich selbst und zu anderen.

    Bedenke, dass entsprechend schwere Missbrauchstraumata sehr tiefe Krater in der Seele hinterlassen. Sie bewirken schwere Störungen des Sozialverhaltens. Da braucht es oft ein Leben lang, um überhaupt die schwersten Symptome zu glätten. Tiefe Narben bleiben oft für immer. Das kann man nicht in kurz- oder auch mittelfristigen Zeitabschnitten beheben. Also die Vorstellung, mal so eben regelmäßig ein paar mal Metta-Meditation machen und gut ists, ist da die falsche Vorstellung.


    Was aber als erste Maßname getan werden kann ist, ein psychisch angenehmes Umfeld zu schaffen und in diesem dann weitere Schritte zur Selbsthilfe zu gehen.


    Meine Erfahrung. Ich bin aber kein Psychospezi, sondern so habe ich es an mir selbst erfahren.

    Sie meinte, dass man eine gewisse ängstliche Haltung einnimmt, wenn man Gewalterfahrungen gemacht hat (und eventuell auch nicht lernt, sich selbst zu verteidigen und Grenzen zu setzen.) Und es kann gut sein, dass man auf nonverbale Ebene gewisse Signale sendet und so dann immer wieder Opfer wird.

    Ja, das ist leider auch meiner Erfahrung. Es ist eine Spirale aus Ängstlichkeit, Unsicherheit, andere erkennen das und zeigen Unverständnis dazu und ablehnende Haltung. Ein Teufelskreis. Dabei sind sich die Mobbenden oft gar nicht bewusst wie sie ausgrenzen. Bzw haben Freude, innere Befriedigung dabei, weil sie ihr negatives Selbstbild auf andere abwälzen.


    Es hilft eigentlich nur, wenn es Mitmenschen gibt, die sich ein wenig ihres Sozialverhaltens bewusst sind und einem deshalb mit Wohlwollen und Güte entgegentreten.


    Ich durfte beide Verhalten erleben. Leider weit mehr von dem Ersteren. Ich wünsche Dir, dass du auch mal die zweite Variante erfährst.


    Ich kann dir nur raten:

    Zwinge dich nicht dazu, in einem mobbingvergifteten hühnerhackendem Umfeld zerrieben zu werden. Sollen die "Abfallmenschen" unter ihresgleichen verkehren. So steht es hier:


    Zitat

    https://www.palikanon.com/khuddaka/dhp/dhp.html#Bala

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    Triffst du nicht Bess're oder Gleiche, geh allein

    Auf deinem Weg; laß dich mit Toren niemals ein!

    Auch von mir ein herzliches Willkommen liebe Ferunchen.


    Ich kann mich zum Teil in deiner Lebensgeschichte und in deiner Ansicht bezüglich Menschen ein wenig spiegeln. Was mir letztendlich Kraft gibt ist zum Einen der Umgang mit netten, verständnisvollen Menschen und zum Anderen das Wechselspiel aus Meditation in Stille und andererseits Achtsamkeit im täglichen Alltag.


    Viel Kraft und Lebensmut dir.


    _()_ :rad: :tee: