Liebe Anna, das Foto zeigt doch eindeutig, worum es geht.
Ja, ich bin dankbar für die Zeit, die mein Mann und ich hatten. Und ja, ich war es auch meistens zu seinen Lebzeiten, auch wenn ich manchmal meinte, was zu vermissen.
Liebe Anna, das Foto zeigt doch eindeutig, worum es geht.
Ja, ich bin dankbar für die Zeit, die mein Mann und ich hatten. Und ja, ich war es auch meistens zu seinen Lebzeiten, auch wenn ich manchmal meinte, was zu vermissen.
Guten Morgen Anna,
unter "weitreichenden Folgen" verstehe ich, dass die Tatsache der Veränderung auf "die leichte Schulter" genommen wird nach dem Motto, ich müsse mich um nichts weiter kümmern, es verändert sich ja doch alles, wozu trauern, wozu sparen, wozu sich um eine Verbesserung für mich und die "Welt" kümmern ...
Es mag aber sein, dass ich das zu simpel und unwissend sehe
Eine alltägliche Beobachtung aus meinen Jugendtagen.
Wenn ich das, was ich nicht gerne gegessen habe, oft aß, mochte ich es mit der Zeit immer lieber, z.B. Erbsensuppe.
Umgekehrt, wenn das aß, was ich sooo gerne aß, oft aß, mochte ich es gar nicht mehr gerne.
Das ist bis heute so.
Das hab ich in allen möglichen Lebenslagen beobachtet. Es hat mich damals fasziniert.
Ein Spruch aus den Jahren hat mich beruhigt
"Wenn ein Feuer zu lange währt, hört man auf, sich zu fürchten".
Ah, jetzt verstehe ich, warum ich einen Sack Gold zuhause hab
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Er steht neben dem halbvollen Glas. Unser Leiden entsteht auch durch unser Glück. Wir haben so viel Freude an Dingen, die wir nicht brauchen. Wenn wir sie nicht bekommen, sind wir frustriert, wenn wir sie haben, helfen sie uns nicht weiter, und wenn wir sie verlieren und wir uns von ihnen trennen müssen, erfahren wir leid. Als mir der Fernseher neulich auf den Fuß gefallen ist, war das auch leidvoll, mehr für mich als für den Fernseher.
Wir leben im Wohlstand, andere Menschen in armen Ländern würden denken, wir leben im Paradies. Trotzdem sind wir unzufrieden.
Wer wir? Ich glaube, Du trägst Eulen nach Athen
Ah, jetzt verstehe ich, warum ich einen Sack Gold zuhause hab
Alles anzeigenGuten Morgen,
Verlust- und Trauergefühle entstehen ganz natürlich, weil man - zuvor - angehaftet hat, würde ich annehmen...
Ich glaube eher, weil man zuvor geliebt hat.
Guten Morgen, liebe GKH ,
herzlichen Dank für deinen Beitrag!
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Ja, man hat geliebt und "diese Art Liebe" wird im Buddhismus als "anhaftend" gesehen - es sind die Anhaftungen, die Trauerschmerz verursachen, nicht die Liebe selbst...
Die sogenannte "wahre Liebe" (Agape) , die nur das Glück des Geliebten will und ihn jederzeit loslassen/ frei sein lassen kann, ist ein hohes Ideal, das wohl nur selten erreicht und gelebt wird.
Mit dieser Haltung und diesem Gefühl gäbe es dementsprechend auch keine Eifersucht, wenn der Partner mit einem anderen Menschen zusammenleben möchte - Hauptsache, er ist glücklich und zufrieden....
Metta, von Ayya Khema mit "universeller Liebe" übersetzt (gemeinhin mit "liebender Güte"), in Kombination mit Mitgefühl/Karuna, wirkt sich ähnlich aus.
Liebe Grüße, Anna
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Das sehe ich genauso wie Du, Anna. Aber ich habe ihn ja "gehen" lassen. Ganz im Gegenteil, ich habe sogar seinen Wunsch respektiert, nicht ins Krankenhaus zu wollen, aber die Hausärztin hat den Rettungsdienst gerufen, und der hat meinen bereits verstorbenen Mann "gezwungen" mit künstlicher Beatmung 5 Tage im KH zu liegen, obwohl er ohne gar nicht selbsttätig geatmet hätte. Die haben die Patientenverfügung gar nicht beachtet. Für mich war er 5 Tage zuvor gestorben. Als ich fragte, wann sie das abstellen wollen, hat die Pflegerin geantwortet "das ist Mord".
Nein, das ist kein Anhaften, was ich erlebe. Ich weiß, er ist gut aufgehoben, ihm geht es gut bzw. Alles ist vorbei und still.
Nur wenn ich an ihn denke oder von ihm spreche, tut es noch etwas weh, aber mir fallen auch schon viele lustige und viele schöne Momente ein.
Ehrlich gesagt, ist es mir auch reichlich egal, ob strenge Buddhisten lieber nicht anhaften, um nicht in Gefahr zu schweben, sie liebten wohl nicht richtig.
Die Umstellung in meinem Leben in meinem Alter mit der gesamten wunderbaren "Scheiß-Technik" und dem Besitz von Haus und Garten haben mich dieses zusehends mürbe gemacht.
Ja, natürlich bin ich da nicht gelassen genug. So what ...
Sorry
Und es gibt Tiere, die trauern, z.B. Elefanten verabschieden sich von sterbenden oder gestorbenen "Angehörigen" im wahrsten Sinne des Wortes, sie gehören ihnen an.
Trauer bedeutet für noch nicht Anhaften. Anhaften tue ich z.B. an meinem Schuldgefühl. Aber auch daran arbeite ich, es immer wieder zu betrachten und weiter zu verabschieden.
Die Trauer in meinem Herzen pflege ich nicht, aber sie ist sofort da, wenn ich an ihn intensiv denke. Das braucht seine Zeit. Neuerdings freue ich mich, wenn mich sein Foto anlacht, anstatt zu weinen.
Trauer ist ein reines Gefühl für mich genauso wie Freude. Sie wird nicht künstlich erzeugt, sondern ist da oder nicht.
Liebe Anna, ich glaube nicht, dass Trauer verschwindet bzw. wenn sie nicht auftaucht, ein Zeichen für Befreiung ist. So wie selbst der Buddha noch Rückenschmerzen und Müdigkeit, sicher auch Hunger empfand, so war er sogar auch ungehalten und zunächst abgeneigt, Frauen zu ordinieren.
Was sagt uns das?
Befreiter als Buddha können wir wohl nicht werden. Ich bin überzeugt, dass Trauer, unpersönliche Liebe, Güte und Mitgefühl notwendige Begleiter bis ans Lebensende sein müssen.
Insofern gebe ich Gurkenhut recht, dass es nur um den Widerstand gegen das, was gerade stattfindet und sich als gerade Seiend herausstellt, geht.
Wie wichtig das ist, hab ich erst wirklich durch den Tod meines Mannes begriffen. Ein paar Tage vorher hab ich ihn in einer saudummen Phase von UN-Achtsamkeit angeschrien und sogar gesagt "ich lasse mich scheiden". Das hab ich zwar nicht so gemeint, aber das zerreißt mir bis heute mein Herz.