Beiträge von Igor07 im Thema „Der Anfänger und wie er sich der Überlieferung nähern könnte (Zweifel statt Glaube)“

    Alles was entsteht vergeht auch wieder einmal‘ - dieses Modell ist verwerfbar insofern man diesen Gedanken nicht denken muss bzw ihm wenig Bedeutung schenkt, oder aber einfach die Buchstaben vergisst und den Inhalt dieses Modells nicht mehr begreifen kann, aber das damit gemeinte ändert sich damit nicht. Und um eine Befreiung bzw. ein Ende davon (vom Entstehen und Vergehen) geht es ja bzw lehrte Buddha hierzu den edlen achtfachen Pfad bzw. den mittleren Weg das mittlere Vorgehen.

    Wie ich es verstanden hatte, man sollte die Modelle nicht mit der Realität selbst verwechseln. Der Finger, der auf den Mond hinweist, ist kein Mond. Und die Karte des Landes ist kein Boden unter meinen Füssen , den ich berühren kann, nur dann ich kann ihn erleben, erfahren, aber nicht darüber zu spekulieren. Stimmt das oder nicht, aber Ajahn Buddhadasa erzählt im „ Kernholz des Buddhismus“, dass der Buddha zuerst über die Leerheit reden wollte, aber niemand konnte es verstehen. Dann er hatte den ganzen Pfad ersonnen und aufgestellt. Jetzt besaß man den Finger ( Das Mittel, das Floß, Die Fähre-- Die Lehre!) und konnte an ihn fest klammern. Der springende Punkt im Zen besteht darin, dass man diesen Finger manchmal mit der Gewalt abschneiden sollte, nur dann die Erlösung wäre möglich.


    Guteis Finger. Mumonkan.


    So der Text: „ FALL 3: Gutei streckt seinen Finger hoch

    Fall:

    Wann immer Meister Gutei eine (ernsthafte) Frage gestellt wurde, hielt er einfach einen Finger hoch.

    Einst wurde sein junger Diener von einem Besucher gefragt: „Worin besteht die Lehre deines Meisters?“ Da hielt der Bursche ebenfalls einen Finger hoch. Als Gutei davon hörte, schnitt er dem Jungen mit einem Messer den Finger ab. Schreiend vor Schmerz lief der Junge davon. Gutei rief ihm nach. Als der Junge seinen Kopf zurückwandte, streckte Gutei einen Finger hoch. Da wurde der Junge plötzlich erleuchtet.

    Als Gutei zum Sterben kam, sagte er zu den versammelten Mönchen: „Ich habe dieses Ein-Finger-Zen von Tenryû14 empfangen. Mein ganzes Leben lang habe ich es benützt, aber nicht ausgeschöpft.“ Nach diesen Worten trat er ins Nirvana ein. „.


    https://domicilium.de/sanbo-zendo/wp-content/uploads/sites/2/2023/03/Koan_Mumonkan_DE.pdf

    Warum will sich Zen denn von seinem Ursprung, der Lehre Buddhas, die auf Pali und Sanskrit überliefert ist, befreien? Sich von der Lehre Buddhas befreien zu wollen, ist doch aufgeben der eigenen Wurzeln und darüber hinaus das Verwerfen der Lehre Buddhas.

    Helmut


    Weil die ganze Lehren nicht mehr als die "Werkzeuge" ( der Missionierung!) sind und nur die Modelle, mehr aber nicht:



    Modelle erfolgreicher Bewältigung einer existentiellen Krise


    Das macht sie zu Werkzeugen der Missionierung

    Logisch , oder?

    LG.

    Schade, dass du nicht sehen kannst, dass Überdruss, wie das Luxus-Vorleben des Gautama, eine ganze Menge damit zu tun haben kann, dass man es dann anders macht.


    Also, viele hätten gern erst mal ein Vorleben in Saus und Braus wie der Buddha gehabt und würden danach auch Entbehrungen in Kauf nehmen.

    Bebop:


    sorry , das kapiere ich nicht. Der junge Siddhartha hatte im in Saus und Braus gelebt, also er war dann überdrüssig, so deine Interpretation. Im Sinne von Saulus zum Paulus. Mehr als genug gesündigt, danach man gönnt sich den Heiligen zu werden.

    Aber man kann es anders betrachten. Von der Kindheit an der Prinz war auf der Suche nach der Wahrheit, der ganze Luxus im Palast war nicht imstande seine Sehnsucht zu stellen, er wollte das Todlose zu finden, was nicht vergänglich ist. Und auch nicht bedingt entstanden. Genau deswegen er hatte wie die eigene Familie , so wie den Reich verlassen, er hatte sich für die absolute Heimatlosigkeit entschieden, um Es zu finden. Man kann sagen , so hatte ich bei Th. Bhikkhu gelesen, als die existenzielle Neurose betrachten, es war ihm zuwider das Leben im diesem Goldenen Käfig. Er hatte durchgeschaut, dass es alles Fata-Morgana ist und endet sowieso mit dem Tod. Et war also von diesem Lug und Trug enttäuscht, das war dann ( folglich) der Motiv, der bewegende Grund für sein Verhalten.

    Kommt darauf an, wie man das Ganze sieht. Unter welchem Blinkwinkel.


    P.S. Es sollte hingestellt werden, war es alles , was das Leben des Buddha betrifft, real oder später erfunden. Es geht um den Prinzip. Um es besser zu verstehen.

    Mich würde interessieren, was das ist, dass da Sinnenlustwollen völlig in den Schatten stellt. Nach stundenlangem Sitzen, (selten auch mal zwischendurch), würde ich dem zustimmen. Da gibt es Zustände auf dem Kissen, in denen ich die Schokolade ablehnen würde.

    Aber im Alltag nach der Arbeit und zwischen Kind-in´s-Bett-bringen und selber schlafen gehen, ist Schokolade einfach schneller verfügbar als Samadhi.


    Ich wage mich sehr bescheiden die eigene Meinung zu äußern. Im MN 1 man liest an sehr vielen Stellen: „daß Ergötzen die Wurzel von Dukkha ist, und daß es mit Werden (als Bedingung) Geburt, und für alles, was geworden ist, Alter und Tod gibt. Daher, ihr Bhikkhus, ist der Tathāgata durch die völlige Vernichtung, die Lossagung, das Aufhören, das Aufgeben und Loslassen der Begehren zur höchsten vollkommenen Erleuchtung erwacht, sage ich."

    Das Wort „Ergötzen“ man kann auch als die Befriedigung ( der Sinnensüchten ) übersetzen, also dann haben wir : „ Befriedigung ist die Wurzel des Leidens“, die bindet uns an bhava , also den Prozess des Werdens, Samsara-Rad dreht weiter. Im MN 145 man ist auch findig: „ Mit dem Ursprung von Ergötzen, Puṇṇa, ist der Ursprung von Dukkha, sage ich. Puṇṇa, es gibt Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind, die erwünscht, angenehm, erfreulich und liebenswert sind, die mit Sinnesgier verbunden sind und Begierde hervorrufen. Wenn sich ein Bhikkhu an ihnen ergötzt, sie willkommen heißt, und an ihnen hängenbleibt, entsteht Ergötzen in ihm. Mit dem Ursprung von Ergötzen, Puṇṇa, ist der Ursprung von Dukkha, sage ich."


    So, jetzt kommen wir zur Schokolade. Wer wollte als der Sklave von der „Schokolade“, weiter leben, der sollte im klarem sein, was ihn erwartet. Man sollte sich einfach nicht selbst belügen.

    Wenn man an so vielen Stellen im Pali-Kanon über die Ent-Sücht-igung, über die Versiegung der Triebe redet, dann nur deswegen, weil der Normale („“) Mensch nicht durchschaut, daß es einfach SUCHT ist. Mit dem Buddhismus ( ursprünglich) das hat nicht zu tun.

    Wer Schokolade wollte, Sex, die Befriedigung von egal was, der sollte den Buddhismus in Ruhe lassen und das Leben genießen. Der ist nicht für jeden.

    Zum Schluss MN 18: „wenn dort nichts gefunden wird, woran man sich ergötzen könnte, was man willkommen heißen könnte und woran man sich festhalten könnte, dann ist dies das Ende der Neigung zur Begierde, der Neigung zur Abneigung, der Neigung zu Ansichten, der Neigung zum Zweifel, der Neigung zum Dünkel, der Neigung zur Begierde nach Werden, der Neigung zur Unwissenheit; dies ist das Ende des Gebrauchs von Knüppel und Waffe, von Streit, Zank, Streitgesprächen, Anschuldigung, Gehässigkeit und falscher Rede; hier hören diese üblen unheilsamen Zustände ohne Überbleibsel auf' „


    Man sieht immer das Wort „Begierde“, man kann es nicht ignorieren. Man kann auf alles begierig sein, nicht nur auf die Schokolade, dann man sollte sich nicht wundern, dass es am Ende man „Streit und Zank“ erntet . Und auch alle Kriege auch, das sollte klar sein. Ich entscheide mich für den Frieden, deswegen ich bemühe mich weniger Süßigkeiten zu essen, denn Zucker macht sehr abhängig. LG.