Beiträge von Igor07 im Thema „Der mittlere Weg“

    Hätte mich mein Vater verlassen und die höchste Wahrheit gefunden, wäre ich ihm bestimmt äußerst dankbar gewesen.

    Ja, Rahula war doch dem eigenen Vater ( am Ende) sehr dankbar.



    Ich denke dass jeder der die Lehre praktiziert eine Erleichterung von Dukkha erfährt. Und möglicherweise überschätzt man sich wenn man es in einem Leben vollkommen schaffen will.

    Ich denke, wenn man sich schon mit der eigenen Körper, Krankheit, Sterben und auch dem Tod nicht mehr identifiziert, das wäre schon der Anfang. Wie Alter, so krank zu sein und am Ende zu vergehen, das ist sehr schwer innerlich zu realisieren ( nachvollziehen) , aber das ist die einzige Wahrheit, was echt Tod-sicher ist. Das Tod-Lose , eigentlich, bedeutet , dass ich nicht damit zu tun habe. Ich kann nur den Prozess des Alterns verlangsamen, aber ich werde wie alles auf dieser Erde, sterben, will ich das oder nicht. Wer weiß, der mittlere Weg kann man auch so betrachten, dass ich mich an absolut nicht klammere, denn es gehört mir nicht. Das Leben ist dann nur das Darlehen, die Gnade, das Geschenk, mehr nicht.



    »Was immer es an Körperlichkeit gibt, an Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewußtsein, ob vergangen, gegenwärtig oder zukünftig, eigen oder fremd, grob oder fein, edel oder gemein, fern oder nahe, da sollte man der Wirklichkeit gemäß in rechter Einsicht also erkennen: 'Das gehört mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst' « (S.22.49).

    Ich bedanke mich bei dir herzlich für die Diskussion, mukti. LG. _()_ :taube:

    Kann sein, dass er erkannt hatte, dass die Selbstquälerei zu nicht führte.

    Körperliche Misshandlung löscht die unheilsamen Regungen eben nicht aus, man muss sie im Geist oder Herzen beseitigen. Das dürfte wohl der Grund sein warum er übertriebene Askese verworfen hat.

    Weiß ich nicht , mukti, ich bin kein Mönch, um es zu bewerten. Mir erscheint aber es eher so, dass der normale Mensch, der in der Familie lebt, sollte die Kinder erziehen, zuerst aber die zu erzeugen. Dann er sollte sich um die Zukunft kümmern, um für die eigene Kinder die gute Ausbildung zu leisten. Er sollte schuften, abrackern, es geht in der modernen Gesellschaft nicht anders. Mein Sohn weiß das am den eigenen Leib, was das Überleben hier bedeutet. Aber der Prinz hatte die eigene Familie verlassen, den eigenen Palast und den Reich , ( nach der Legende, ich war nicht dabei-OT). Also, er hatte sich sehr verantwortungslos verhalten, wenn ich die heutige Maßstäbe benutze. Ist das die goldene Mitte? Es kommt darauf an, von welcher Warte man das ganze betrachtet. Alles , was man macht, stellt am Ende das Sinnenvergnügen dar. Man ist wie von Durst getrieben, aber er kann nicht dafür, um zu überleben.

    Wahrscheinlich , „beseitigen“, im Sinne zu beheben, es wäre keine Lösung. Im MN 26 steht: „'Ich habe alles transzendiert ..“. Man braucht den ganzen Trubel, diese leere ( innerlich) Show niemals mehr. Das ist so wie der innere Frieden, diese immense Stille , die kaum vorstellbar ist. Und nur durch sehr tiefes samadhi und den klaren Blick, also panna möglich wäre. Dazu man sollte tief verwurzelt in Sila sein, ansonsten es geht nicht. Also , lange Rede, kurzer Sinn, dass ist für den gewöhnlichen Menschen ist enorm schwer, so nur meine bescheidene Meinung. LG.

    Das Problem war ja nicht Askese selbst sondern das Anhaften daran - der Asketenstolz.


    Von daher ist das mit dem mittleren Weg doch nur für Leute wichtig, die zum Asketenstolz neigen. Wenn ich so rumschaue sind das eher weniger.

    Kann sein, dass er erkannt hatte, dass die Selbstquälerei zu nicht führte. Dann er fragte sich , „ob es vielleicht einen anderen Weg gibt“ , und es war die Erinnerung an ein Jugenderlebnis. Ich zitiere kurz( M 36):


    Zitat

    Aber durch diese quälende Praxis der Askese habe ich keinerlei übermenschliche Geisteszustände erlangt, keinerlei Klarheit des Wissens und der Schauung, die der Edlen würdig ist. Könnte es einen anderen Pfad zur Erleuchtung geben?'"

    31. "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß; ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, trat ich in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilte darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Könnte das der Pfad zur Erleuchtung sein?' Dann, auf diese Erinnerung folgend, kam das Bewußtsein: 'Das ist der Pfad zur Erleuchtung.'"

    32. "Ich dachte: 'Warum habe ich Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat?' Ich dachte: 'Ich habe keine Angst vor jener Glückseligkeit, die nichts mit Sinnesvergnügen und unheilsamen Geisteszuständen zu tun hat.'"

    Also es geht um jhāna, , die Kraft der Entrückung. ( Vertiefung). Und die ist echt frei von Begierden und Sinnensucht , deswegen man ( auch jetzt ) praktiziert Vipassana oder Satipatthana . Macht Sinn.( frei nach Analayo). Sogar nur rein neurobiologisch gesehen.

    Nach der Überlieferung hatte Buddha hatte gerade dadurch Befreiung erlangt, dass er von seiner asketischen Extremismus abgewandelt hatte. Und dann fragte er sich, wem er die neue Lehre verkünden könnte.

    Der historische Buddha war selber doch der Asket (Mönch) , wenn ich dem Duden den Glauben schenken sollte.

    Und „

    Bei der Predigt von Benares, seiner ersten Lehrrede nach der Erleuchtung, erläuterte Buddha den Mittleren Weg seinen ehemaligen Asketen-Gefährten:

    Zitat
    „Zwei Extreme sind, ihr Mönche, von Hauslosen nicht zu pflegen. Welche zwei? Bei den Sinnendingen sich dem Anhaften am Sinnenwohl hingeben, dem niederen, gemeinen, gewöhnlichen, unedlen, heillosen; und sich der Selbstqual hingeben, der schmerzlichen, unedlen, heillosen. Diese beiden Extreme vermeidend, ist der Vollendete zum mittleren Vorgehen erwacht, das sehend und wissend macht, das zur Beruhigung, zum Überblick, zur Erwachung, zum Nirvāna führt.“[1][2]

    Also „Begehren“, „ Tanhā, die „Gier“, gilt im Buddhismus als Ursache allen Leidens (Dukkha) die den Menschen an den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) fesselt. Mit Tanha sind alle Formen des Verlangens gemeint, ob sie sich auf Nahrung, Leben, Sex, oder irgendein anderes Objekt richten. „. Drin steht keine Politik, denke ich, nur meine Meinung.

    Aber die Essenz der Lehre.So dachte auch Arthur Schopenhauer. So zum TE.

    P.S. Von kurzem ich hatte ein Buch gelesen, der internationale Bestseller, wie sich der junge sehr erfolgreiche Mensch für den Wald-Mönchtum entschieden hatte, das ist heute auch mehr als je auch aktuell und hat mit der Sehnsucht der Menschen nach der Freiheit zu tun, aber kein „ Politischer

    Testament“. Die Natur des Menschen, wie er tickt, ist dieselbe geblieben, wie in die Zeit , als der Buddha lebte.

    In MN 13 man kann sehr gut nachlesen, worin bestehen die Folgen:


    Zitat

    11. "Wiederum, mit Sinnesvergnügen als Ursache, Sinnesvergnügen als Quelle, Sinnesvergnügen als Grundlage, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind, streiten Könige mit Königen, Adelige mit Adeligen, Brahmanen mit Brahmanen, Haushälter mit Haushältern; die Mutter streitet mit dem Kind, das Kind mit der Mutter, der Vater mit dem Kind, das Kind mit dem Vater; der Bruder mit der Schwester, die Schwester mit dem Bruder, der Freund mit dem Freund. Und in ihrem Streit, ihrem Zank, ihrer Auseinandersetzung, greifen sie sich mit Fäusten, Erdklumpen, Stöcken oder Messern an, wodurch sie sich den Tod oder tödliches Leid zuziehen. Nun ist auch dies eine Gefahr im Fall der Sinnesvergnügen, eine Masse von Dukkha, die hier und jetzt sichtbar ist, die Sinnesvergnügen als Ursache hat, Sinnesvergnügen als Quelle hat, Sinnesvergnügen als Grundlage hat, weil die Ursache davon schlicht Sinnesvergnügen sind."


    Aktuell, und zwar immer! _()_