Beiträge von mukti im Thema „Der mittlere Weg“

    Weiß ich nicht , mukti, ich bin kein Mönch, um es zu bewerten. Mir erscheint aber es eher so, dass der normale Mensch, der in der Familie lebt, sollte die Kinder erziehen, zuerst aber die zu erzeugen. Dann er sollte sich um die Zukunft kümmern, um für die eigene Kinder die gute Ausbildung zu leisten. Er sollte schuften, abrackern, es geht in der modernen Gesellschaft nicht anders. Mein Sohn weiß das am den eigenen Leib, was das Überleben hier bedeutet. Aber der Prinz hatte die eigene Familie verlassen, den eigenen Palast und den Reich , ( nach der Legende, ich war nicht dabei-OT). Also, er hatte sich sehr verantwortungslos verhalten, wenn ich die heutige Maßstäbe benutze. Ist das die goldene Mitte?

    Dieser Prinz hatte die goldene Mitte ja noch nicht gefunden, als er den Palast verließ. Trotzdem finde ich das nicht verantwortungslos, weil für die Familie auch ohne ihn wohl bestens gesorgt war. Nachdem er den Weg gefunden hat, hat er ihn nicht für sich behalten sondern unzähligen Menschen damit geholfen, bis heute. Das würde ich auch nicht verantwortungslos nennen. Seine Frau und seine Verwandten haben schließlich verstanden warum er sie verlassen hat und es gutgeheißen, einige sind seine Schüler geworden. Hätte mich mein Vater verlassen und die höchste Wahrheit gefunden, wäre ich ihm bestimmt äußerst dankbar gewesen.


    Im MN 26 steht: „'Ich habe alles transzendiert ..“. Man braucht den ganzen Trubel, diese leere ( innerlich) Show niemals mehr. Das ist so wie der innere Frieden, diese immense Stille , die kaum vorstellbar ist. Und nur durch sehr tiefes samadhi und den klaren Blick, also panna möglich wäre. Dazu man sollte tief verwurzelt in Sila sein, ansonsten es geht nicht. Also , lange Rede, kurzer Sinn, dass ist für den gewöhnlichen Menschen ist enorm schwer, so nur meine bescheidene Meinung. LG.

    Ich denke dass jeder der die Lehre praktiziert eine Erleichterung von Dukkha erfährt. Und möglicherweise überschätzt man sich wenn man es in einem Leben vollkommen schaffen will.

    Kann sein, dass er erkannt hatte, dass die Selbstquälerei zu nicht führte.

    Körperliche Misshandlung löscht die unheilsamen Regungen eben nicht aus, man muss sie im Geist oder Herzen beseitigen. Das dürfte wohl der Grund sein warum er übertriebene Askese verworfen hat.

    Die Praxis des mittleren Weges ist für Laien natürlich nicht dieselbe wie für Ordinierte. Die Mindestanforderungen für Laien sind die Zuflucht zu Buddha, Dhamma und Sangha und die fünf Sila: nicht töten, stehlen, sexuell ausschweifen, lügen und berauschen. Wobei da nicht mal von Gelübden die Rede ist, sondern nur von der aufrichtigen Bemühung das einzuhalten.


    Die Laien versorgen den Orden mit den Lebensnotwendigkeiten und erhalten vom Orden Belehrung und das Beispiel vorbildlichen Verhaltens, so war das gedacht. Den Laien steht es frei wie weit sie es am mittleren Weg bringen wollen oder können, das reicht von einem einigermaßen sittlichen Leben bis zur hohen Stufe der Nichtwiederkehr (anāgāmī), je nach Fähigkeit und Bemühung am achtfachen Pfad, der ohne Glauben an eine ewige Seele und ohne Glauben an die völlige Vernichtung nach dem Tod ist.

    Man kann vom mittleren Weg in Bezug auf das Verhalten und in Bezug auf Ansichten sprechen.

    Die Lehrrede in S.12.35 handelt z.B. vom mittleren Weg in Bezug auf Ansichten: Entweder Leben und Körper sind dasselbe (Vernichtungsansicht), oder Leben ist vom Körper verschieden (Ewigkeitsansicht). Die wahre Lehre in der Mitte ist die bedingte Entstehung.


    Zitat

    Wenn, o Bhikkhu, die Anschauung besteht, Leben und Körper seien dasselbe, so gibt es keinen heiligen Wandel; oder wenn, o Bhikkhu, die Anschauung besteht, ein anderes sei das Leben, und ein anderes sei der Körper, so gibt es keinen heiligen Wandel. Diese beiden Enden vermeidend, o Bhikkhu, verkündet in der Mitte der Tathāgata die wahre Lehre.

    Der Mittlere besagt den weg jenseits der Extreme.

    Was sind nun aber diese Extreme. Aus meiner Sicht gibt es da nur zwei Extreme.

    Einmal das Leben bejahen oder eben verneinen.

    ....

    Wie versteht ihr den Weg im Buddhismus als Mittleren Weg ?


    Weder begehren noch hassen, sondern das Leben so zu sehen wie es ist, nach den vier edlen Wahrheiten.

    Der mittlere Weg (der achtfache Pfad) ist zwischen Sinnesvergnügen und Askese. Das Begehren nach Sinnesvergnügen lässt allmählich aufgrund von Einsicht und Achtsamkeit nach, ohne dass man sich dabei geißeln muss,


    Zitat

    Man sollte nicht nach dem Glück der Sinnesvergnügen trachten, welches niedrig, gewöhnlich, grob, unedel und unheilsbringend ist; und man sollte nicht nach Selbstkasteiung trachten, welche schmerzhaft, unedel und unheilsbringend ist.

    ...

    'Der Mittlere Weg, der vom Tathāgata entdeckt wurde, vermeidet beide Extreme; er gibt Schauung, gibt Wissen, er führt zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna.

    M.139