Ich bin so frei, meine Meinung zu sagen, weil ich denke, dass es wichtig ist, wenn man auch auf andere Aspekte hinweist.
Ja, es kann sehr nützlich sein, auf andere Aspekte hinzuweisen und daher möchte ich meine Meinung zu dem Thema auch nicht bei mir behalten.
Vorab ein paar Worte zur Sachlage: Es ist schon ein wenig frustrierend für den Ersteller eines Threads, wenn die Resonanz durchgehend negativ ausfällt:
Hier äußerten sich bisher 5 Personen - alle übten Kritik oder teilten mit, dass ihnen geführte Meditationen nichts (Positves) brächten.
Die Absicht von Hingabe bestand eindeutig darin, dass sie eine positive Erfahrung, welche sie mit diesem Meditationslehrer erlebte, teilen und ihn Interessierten als Empfehlung nahebringen wollte:
den muss ich euch empfehlen, allen die gerne ab und zu oder immer mit einer Führung in die Meditation gehen.
Also, diejenigen, die hier herumkrittelten, waren eigentlich gar nicht angesprochen, wobei selbstverständlich jeder seine Meinung kundtun kann, insbesondere die mit guten Absichten verbundene (ist ja ein buddhistisches Forum...
).
geführte Meditation ist spirituelles Entertainment. Wobei ich nichts gegen Entertainment habe, aber wenn es um Erwachen geht, ist das schlicht und einfach nicht zielführend. Das ist meine Meinung.
Deine Meinung als (langjährig erfahrener) Zen-Buddhist, könnte man noch ergänzen.
Im Zen gibt es wohl keine geführten Meditationen? Da sitzt man nur (Zazen), entweder mit dem Gesicht zur Wand (Soto-Zen) oder mit dem Gesicht zum Raum (Rinzai-Zen)?
Aus dem Theravada kenne ich die geführte Metta-Meditation, den Body-Scan (von Ayya Khema "Stück für Stück"- Methode genannt) und das Hineingeführtwerden in die Anapanasati- und Vipassana - Meditationen.
Ich habe es (aufgrund meiner Angsterkrankung + somatoformer Schmerzstörung) seinerzeit überhaupt nur mit Hilfe geführter Meditationen geschafft, einigermaßen ruhig sitzen zu lernen.
(Die (angstbedingt) erhöhte Körperspannung bekam ich alleine nämlich nicht in den Griff, zusätzlich hämmerten mir die Herzschläge heftig gegen die Brust, dauernd verspannten sich Muskeln und Sehnen, ich war demzufolge nur auf die Schmerzen fixiert, unfähig, zur Ruhe zu kommen oder auf den Atem zu achten und musste immer wieder abbrechen...)
Mit sogenannten "Hineinführungen" in die Samatha-Meditationen, d.h. kein durchgängiges "Zutexten", sondern sanftes Geleiten bis man "losgelassen wird" und alleine weitermacht, lernte ich nach und nach, entspannter und ruhiger zu werden.
Es gibt nun mal Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - eine gewisse Führung/Leitung der Meditation brauchen, gerade am Anfang der Praxis, als Einstieg sozusagen.
Geführte Meditation hat nun wiederum mit buddhistischem Geistestraining nicht allzuviel zu tun.
Natürlich ist das mittel- bis langfristige Ziel, in Eigenregie zu meditieren, den Geist in der Stille zu erforschen, in tiefere Bewusstheitsschichten vorzudringen (Jhanas)...
Das ist meine Meinung. Mehr nicht - Du musst sie nicht als hilfreich empfinden, aber Du solltest sie auch nicht als Angriff oder Herabsetzung missverstehen.
Leicht gesagt - schwer getan....
Kritik schmerzt immer ein wenig (besonders unerwartete), außer man ist schon erleuchtet, oder?
Liebe Grüße, Anna