Beiträge von Igor07 im Thema „Menschen töten als Buddhist“



    Was das ebenfalls (natürlich) genannte Kālacakratantra angeht, so sind wir da historisch noch etwas später dran. Und auch näher an hinduistischen Vorstellungen.

    Sorry, das war mir gerade eingefallen. Im Buch von E. Conze," Der Buddhismus", 10 Auflage, 1995, S. 166, lese ich:


    So, als die Quintessenz des Buddhismus überhaupt (beschrieben) , keine meine eigene Meinung.


    Was speziell die dualistische Auffassung der Seinsmerkmale angeht - Nirvāṇa ist in diesem Sūtra gekennzeichnet durch deren Gegensatz, also durch sukha (Glück), nitya (ewige Dauer) und atman - liegt es nahe, dies als Versuch eines hinduistisch-buddhistischen Synkretismus zu interpretieren.

    Hier ich kann nur sagen, mit den eigenen Wörtern, lieber Sudhana , es ist am Ende egal, welchem Weg oder der Lehre folgt der Schüler, bei den echten , so wie endgültigen Realisation "der Geschmack der Erlösung" ist identisch. (Allegorie). Das berüchtigte Floß im Pali-Kanon oder der Spiegel, der nicht überhaupt poliert werden sollte, denn es gibt keinen, wie der Finger, der auf den Mond hinweist, stellt nicht den Mond selbst dar. Egal welche Lehre ist nur das Mittel, also das Vehikel, man sollte ihm folgen, aber nicht für die ewige Wahrheit zu halten.

    Ich bedanke mich sehr herzlich für deine Antwort, es hatte bei mir sehr viel Nachdenken ( im positiven Sinne) ausgelöst. LG.

    Sudhana .


    Siehe , bitte, den völkischen Buddhismus von Hans-Günter Wagner, U R S A C H E \ W I R K U N G N o 1 2 0, und auch das Gespräch mit dem Michael Zimmermann, der seit 2007 Professor für indischen Buddhismus am Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg ist. "U/W", 123. Dazu "U/W", 106, der Artikel von Dr. Anna Sawerthal . Das sollte bestimmt ausreichen, lieber Sudhana.

    Rein persönlich wollte ich hinzufügen, dass der Gedanke, dass der Bodhisattva sich nicht anders verhalten kann, nicht mir gehört. Vereinfacht ausgedrückt, aus der so wie transpersonalen Ebene ( Herz-Sutra) nach Madhyamaka-Philosophie die alle Lebewesen schon erlöst sind, aber die "ahnen" nur nicht davon. Und diese Ebene er "übersetzt" (transferiert) sozusagen auf die relative Ebene des Alltags, was nicht unbedingt funktionieren sollte, aber der "Arme" wollte nur helfen, mehr nicht. Henrich Zimmer, das Kapitel über die Bodhisattva ich würde nicht zitieren (S.479, „Philosophie und Religion Indiens“ apropos das ganze Werk war vonJoseph Campbell persönlich redaktiert und korrigiert, man kann es herunterladen, online) , du solltest es wissen, hoffe ich. Aber es wäre sehr lehrreich, den modernen Artikel in der Zeitschrift "TB" zu lesen, "Anne MacDonald, " DIE SICHT DER LEERHEIT ", Januar Februar März 2000.

    Es wäre sicherlich besser, sorry tausendmal, als mich persönlich den Extremisten , und weiß nur der Himmel noch, zu schubladisieren .



    Das von Dir noch genannte Milindapañha hat vor allem den Schönheitsfehler, dass es nicht einmal bei den Theravadin als kanonischer Text gilt. Ist ja auch kein buddhavacana ('Worte Buddhas'), sondern ein (Sarvāstivāda)-Mönch namens Nāgasena, der dem graeco-indischen König Menandros einen Lehrvortrag über Buddhismus hält. Wohl nicht ganz ohne Wunsch um Protektion durch den im übrigen sehr kriegerischen und eroberungsfreudigen König, was auf Kosten der Sātavāhana und vor allem der Śuṅga ging; Nachfolgestaaten des Maurya-Imperiums, gegen die er völkerrechtswidrige Angriffskriege führte. Ob vor oder nach dem Vortrag Nagasenas* weiss man nicht - aber anscheinend macht es ja keinen Unterschied.


    *Die Paliversion stammt allerdings nicht aus dem 2. Jahrhundert vor, sondern dem 5. Jahrhundert nach der Zeitenwende. F. Otto Schrader, der die erste deutsche (Teil-) Übersetzung fertigte, ging von 5 verschiedenen Autoren aus.




    Ich möchte gleich eine Schlüsselfrage stellen: Gibt es den Buddhismus?

    Eigentlich nicht, oder? Mit dieser Frage beginne ich auch immer meine Vorträge. Den Buddhismus gibt es gar nicht! Man muss immer konkret sein, über welche Zeit und über welche geografische Region man sprechen will.

    Von Michael Zimmermann .


    LG.


    P.S. Der Buddhismus, wie auch jede andere Religion ist nicht frei von Missbrauch, Gewalt und Krieg. Das kann man nicht bestreiten. Und es war auch hier von dem Urheber des Forums mehr als genug hervorgehoben. Beitrag 4 auf diesem Faden. Donnerstag, 13:29 . #4 . Und danke für diese Position, die ist meine auch. Leid-er, bittere Ironie.

    Und es wäre sehr gut, inhaltlich und konstruktiv zu argumentieren, aber kein „ad personam“, wenn ich richtig erinnere, einige waren schon deswegen gesperrt, sorry noch mal wegen OT.


    Das Sūtra ist aus unterschiedlichen Quellen kompiliert, was entsprechend unterschiedliche Interpretationen begünstigt

    Ganz genau, dem man kann nur zustimmen! Es gibt keine absolute Wahrheit in der letzten Instanz, oder? Alles ist abhängig entstanden. _()_ :taube:

    Zitat

    "Der Vollendete, o König, verwundet, wirft nieder und tötet die Wesen um ihres Heiles willen. Und wenn er dies tut, so erweist er ihnen dadurch eine große Wohltat. Obwohl nämlich, o König, die Eltern ihren Kindern, dadurch, daß sie dieselben schlagen oder gar zu Boden werfen, eine Wohltat erweisen mögen, so auch, o König, schlägt der Vollendete die Wesen, wirft sie nieder und tötet sie um ihres Heiles willen, und dadurch erweist er ihnen eine große Wohltat. Durch welche Mittel auch immer die Wesen in der Tugend vorwärts schreiten, durch eben diese erweist er ihnen allen eine große Wohltat. Wäre nämlich, o König, Devadatta nicht Mönch geworden, sondern im Hausleben verblieben, so hätte er durch Ausübung vieler böser, zur Hölle führender Werke manche hunderttausend Weltperioden Leiden zu ertragen und von Hölle zu Hölle, von Abgrund zu Abgrund zu eilen. Da nun dies der Erhabene erkannte, nahm er Devadatta aus Mitleid in den Orden auf. Da er also wußte, daß durch seine Aufnahme in den Orden seine Leiden begrenzt sein würden, so linderte er, von Mitleid erfüllt, sein heftiges Leiden.

    https://www.palikanon.com/diverses/milinda/milinda04c.htm

    https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/4-publikationen/buddhismus-in-geschichte-und-gegenwart/bd10-k01schmidthausen.pdf


    Die Datei ist geschützt. So steht mehr als genug die Beweise, lieber Sudhana .


    So Link:


    von L Schmithausen — Buddhismus und Gewalt1. Lambert Schmithausen. Gewalt hat viele Facetten: Gewalt gegen Leib und Leben: Töten, Verstümmeln,. Verletzen,



    https://www.tibet.de/fileadmin/migration/pdf/tibu/2000/tibu053-2000-02-06-schmithausen-buddhgewalt.pdf


    Lambert Schmithausen ist Professor für

    Indologie und Buddhismuskunde am Institut

    für Kultur und Geschichte Indiens

    und Tibets der Universität Hamburg.

    Zweifellos ist es sinnvoll, das eigene Handeln, soweit es automatisch, "instinktiv" erfolgt, zu konditionieren. Für noch sinnvoller halte ich es dann, den pañcaśīla als Regeln der Selbstkonditionierung zu folgen als solch komplizierten theoretischen Modellen. Ich bezweifle stark, dass das funktioniert.

    Das ist aber absolut Not-wend-ig, Sudhana, es geht nicht anders. Um das Menschliche nicht zu verlieren. So denke ich, und so bemühe ich mich, zu handeln.


    Es liegt in unserer Kraft, die rein biologisch konditionierten Muster zu transformieren, sie zu verfeinern statt zu verändern. Denn der Bodhisattva erkennt selbst im tiefsten Verbrecher das göttliche Antlitz, wie Heinrich Zimmer treffend bemerkt. Karuna und Sunyata sind ein und dasselbe - das innerste Wesen, die Buddha-Natur, ist stets rein und kristallklar. Daher handelt der Bodhisattva aus Mitgefühl, selbst wenn er tötet, denn er kann nicht anders. Doch die Welt der Erscheinungen bleibt dual, ein Schleier der Dunkelheit, auf dieser relativen Ebene herrschen weiterhin Krieg und Gewalt. _()_

    sind instinktive Reaktionen in Nothilfesituationen (zumeist geht es da doch eher um Unfälle statt Überfälle) zu erwarten

    Soweit ich weiß, verhalten sich selbst in Notfallsituationen die Samurais (nur als der Beispiel) äußerst bewusst und angemessen entsprechend der Bedrohung, also es ist überhaupt möglich, rein menschlich zu handeln. Deswegen genau man praktiziert

    _()_ Hoffe ich. :taube:

    Insbesondere für Igor (und auch für mich) ist diese Frage im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine doch sehr aktuell. Und da hilft es dann auch wenig, wenn man die Debatte mit dem Hinweis für abgeschlossen erklärt, dass es sich hier um unwahrscheinliche Szenarien handeln würde ...

    Mich persönlich treibt vor allem die Frage um, inwieweit ich mich mitschuldig mache, wenn ich auf Nothilfe verzichte.

    Es geht nicht um "mein" Land. Ich wollte eine rein imaginäre Situation schildern. Meine Frau und meine Kinder würden vor meinen Augen vergewaltigt und misshandelt. Ich bin Buddhist. Und ich besitze eine Waffe, also könnte ich es stoppen und das Leben meiner Familie retten. Sollte ich das tun oder unterlassen? Nur weil das "Töten" verboten ist. Es wäre äußerst verwerflich, wenn ich nicht eingreifen würde, um es milde auszudrücken. Jeder sollte sich diese Situation vorstellen und dann ehrlich und offen für sich selbst antworten, mehr nicht.

    Also wie denkt ihr dazu, insbesondere zur Nothilfe?

    Und wäre es okay einen Menschen zu töten um 100 Menschen vor dem Tod zu bewahren?

    Wenn, angenommen, Terroristen das ganze Land vernichten wollen, wie es zum Beispiel im World Trade Center im Jahr 2000 der Fall war, wie sollte man sie stoppen? Sie wollten alle töten. Sollte man das zulassen?


    Zitat

    Wenn Gerechtigkeit bedeutet, andere daran zu hindern, noch mehr Schaden anzurichten, macht das sehr viel Sinn. Aus buddhistischer Sicht leiden diejenigen, die großen Schaden angerichtet haben, und haben wenig Kontrolle über ihren Geist und ihre Gefühle. Daher könnten sie auch anderen schaden. Wir müssen sie daran hindern, dies zu tun, sowohl um ihrer selbst willen als auch um der potenziellen Opfer willen. Diese Leute erzeugen ein enormes Negativ Karma wenn sie anderen schaden und in zukünftigen Leben stark leiden werden. Wir haben also Mitgefühl mit den Menschen auf beiden Seiten: mit den Tätern und mit den Opfern des Terrorismus. Mit Mitgefühl müssen wir die Menschen fassen, die den Terror verübt haben, und sie einsperren. Wir tun dies nicht, weil wir sie bestrafen oder leiden lassen wollen, sondern weil wir sie vor ihren eigenen schädlichen Einstellungen und Handlungen schützen wollen, die sich selbst und anderen schaden.

    Da die jüdisch-christliche Vorstellung von Gerechtigkeit im Buddhismus nicht zu finden ist, sage ich nicht, dass Buddhisten dafür plädieren, bei der Konfrontation mit Gefahr oder Schaden passiv zu bleiben. Wir können uns nicht einfach zurücklehnen und hoffen, dass es nicht wieder vorkommt. Das macht keinen Sinn. Wir müssen proaktiv handeln und künftigen Schaden verhindern. Wir müssen die Menschen finden, die den Terrorismus unterstützen, und ihre Aktivitäten stoppen. Aber wir tun es motiviert durch Mitgefühl – nicht durch Hass, Wut, oder Rache.

    Man sollte die Terroristen stoppen, um den künftigen Schaden zu verhindern. Und man macht es "proaktiv", ansonsten sie würden weiter ermorden. Kinder, Greise, Frauen, sie würden das ganze sogar auf Handy aufnehmen, um dieses Verbrechen der ganzen Welt zu demonstrieren. Ich denke nicht, dass man es tolerieren sollte. Denn genau das wäre einfach unmenschlich.


    Frieden und Gerechtigkeit nach dem 11. September - Thubten Chodron
    Nach den Anschlägen der Terroristen der Al-Qaida-Gruppe auf die Vereinigten Staaten vom 11. September 2001 mit der Angst umgehen und mit Mitgefühl…
    thubtenchodron.org