Beiträge von GKH im Thema „Einsamkeit“

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    Aber alt werden darf man hier anscheinend nicht ohne aufkeimende Ängste zu bekommen (...)

    Der Satz irritiert mich. In der Bandbreite möglicher Zukunftsoptionen gibt es einige, die weit schlimmer sind, als in den beschriebenen Szenarien einen Bus zu nehmen. Aber es gibt rein gar niemand auf der Welt (Einzelperson oder einige wenige), der oder die die Macht hätten, diese sicher zu verhindern. Denen man die Schuld für alle Angst geben könnte, dafür sind die großen Konflikte zu komplex.

    Aber wir sind hier in einem buddhistischen Forum. Es gibt Menschen, die meinen, man könne sich selbst von jeder Angst befreien. Andere, die nur lehren wie man mit ihr gut leben kann.

    Muss man als Buddhist einen Führerschein und ein Auto haben 😱. Ich dachte ein Meditationskissen reicht. 🙃

    Konkret ließe sich alles auch durch alternative Fortbewegungsmöglichkeiten oder selber kochen oder liefern lassen oder … lösen. Je nachdem ob eher Beweglichkeit oder eher Zeit das Problem ist.

    Ob man etwas muss oder möchte in puncto Wagenbesitz hängt ja von einigen Faktoren ab: Wie z.B. eigene vorhandene oder nicht vorhandene Mobilität, Einsamkeitsabwehr, berufliche Anforderungen. Und ich habe den Eindruck, wenn man sich die Anwohner hier anhört, dass einem vieles wirklich erschwert wird. Ein unmobiler Rentner hat z.B. nicht mal eben 300 Euro/Jahr für einen öffentlichen Parkplatz über, der noch nicht einmal garantiert ist.

    Ich brauche es nicht, habe ein altes, schwarzes unscheinbares Fahrrad, sogar ohne Akku (ein neues würde hier nicht so alt werden) und bin mobil; erhebe mich aber nicht über diejenigen die darauf angewiesen sind. Ich weiß auch nicht wie man das lösen sollte ohne Freiheitseinschränkungen für Angewiesene.

    Für wirklich bewegungseingeschränkte Menschen und Menschen mit psychischen Herausforderungen, die Öffi fahren verunmöglichen, könnte man Sonderparkausweise schaffen oder kleine Anruf-Sammeltaxis oder ähnliche Konzepte. Ob jeder Rentner im eigenen Wagen noch gut aufgehoben ist, sei am Rande mal mit einem kleinen Fragezeichen versehen, die Angebote kostenfreier oder deutlich preisreduzierter Nahverkehrsnutzung, wenn man dafür den Führerschein abgibt, fand ich eigentlich sehr gut.


    Den Punkt mit der Einsamkeitsabwehr verstehe ich nicht. Im Bus trifft man viel mehr Menschen, mit denen man reden kann als im eigenen Auto. Auf dem Dorf meiner Oma werden Arzt-und Einkaufsfahrten für die älteren Personen, die nicht selbst fahren können oder wollen organisiert, das braucht alles viele Absprachen, und während der Fahrt hat man jemanden zum reden.

    Mein Schmerzkörper funktioniert schon, wenn ich mir die Bezahlsäulen in meiner Wohngegend und Umgebung anschaue. Hier gibt es nichts, wo man noch kostenfrei parken könnte - auch nicht die Anwohner - und nur um sein Essen abzuholen zusätzlich 3-5 Euro zahlen, naja der Buddhist macht das dann vielleicht ;)

    Muss man als Buddhist einen Führerschein und ein Auto haben 😱. Ich dachte ein Meditationskissen reicht. 🙃

    Konkret ließe sich alles auch durch alternative Fortbewegungsmöglichkeiten oder selber kochen oder liefern lassen oder … lösen. Je nachdem ob eher Beweglichkeit oder eher Zeit das Problem ist.

    Sie ist ein Eckhart Tolle Fan und meint, unsere Eskalationen werden durch unseren "Schmerzkörper" verursacht, der äussere Anlass ist unwichtig. Da bin ich ganz bei ihr.

    Konkret war diesmal der Auslöser, dass der Kellner sich mit einer jungen, spanisch sprechenden Syrerin unterhalten und dabei das "Pizza ist fertig"-Klingelzeichen überhört und meiner Muse die Pizza zu spät gebracht hat. Die Krönung war dann der Strafzettel für Falschparken vor dem Lokal;)

    Den zweiten Auslöser könnte man durch weniger Falschparken lösen, statt nur den Schmerzkörper anzuschauen.

    Schaue ich mal rein, vielen Dank. Mir war bisher in erster Linie bekannt, dass sie Beamte in den großen Topf geworfen haben und das durchschnittliche Rentenniveau deutlich höher ist.

    Ich habe auch einen Bekannten und eine Arbeitskollegin, der Bekannte ist superreich und spricht seit Jahren von der Verarmung, die Arbeitskollegin hat ähnliche Problem, die weiß nicht wohin mit dem vielen Geld.


    Gerade bei solchen Menschen fehlt mir jedes Verständnis und das nicht aus Neid sondern ich denke mir sind die durchgeknallt oder was?

    Je tiefer man in einem Land fallen kann, desto tiefer kannst du auch als Millionär fallen. Ließe sich wie in einigen nordeuropäischen Ländern dran arbeiten, dass alle nicht so tief fallen können. Da ist das Wohlbefinden der oberen höher als hier.

    Daher bin ich glücklich Buddhist zu sein, weil da sind ja ein paar Dinge noch geblieben, die Freude machen, weil theoretisch, wenn man nichts mehr tun kann, meditieren sollte fast immer gehen und das ist frei.

    Lachen geht auch immer, die Erkenntnis kam mir mal beim Lachyoga. Weil sich das künstliche Lachen mit passenden Menschen dann doch irgendwann in echtes umwandelt.

    Die Existenziellen Sorgen nehmen bei vielen mit dem Geld nicht ab. Ich hatte mal einen Mandanten, der mir erzählte wie schrecklich sein Leben ist, nirgendwo seien seine Millionen sicher. :roll:

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    Persönlich für mich wäre ich dafür, dass ich mich um meine Rente selbst kümmere. Hieße aber keine Abgaben an den Staat, detto keine Krankenversicherung. Diese Zwangsbeglückungen, wo Viele keine Leistung bekommen (z.B. im Gesundheitswesen) oder Rente, weil sie vorher sterben ist nicht fair.


    (…)

    Die Sozialversicherungen sind eine Umverteilung von oben nach unten. Ohne es genau so, wie es ist, richtig zu finden, - ich würde zuerst die Zwei-Klassen-Gesellschaft abschaffen, dass alle in den gleichen Topf zahlen - halte ich das für eine sehr sinnvolle Sache den Versuch jeder Person eine Grundversorgung zukommen zu lassen, auch wenn sie nichts oder wenig erarbeiten konnte.


    Aber den Ärger, viel in ein System einzahlen zu müssen, mit dem Versprechen davon später gut leben zu können, und es entpuppt sich später anders, kann ich gut nachvollziehen.

    Weil es gibt viele, die unverschuldet nichts haben oder wenig haben und es gibt Menschen, die das System gnadenlos ausnutzen und das gefällt mir nicht.

    Geht mir auch so.

    Du nimmst dir da eine völlig unmögliche Aufgabe vor. Einerseits ist die Welt voller Konflikte, denen aus dem Weg zu gehen, hieße, einsam in einer Hütte vorsichhinzuleben. Sobald mehr als eine Person da ist, entstehen Konflikte, allein die Art, wie damit umgegangen wird, ist gestaltbar.

    Und selbst wenn man allein mit sich ist, entstehen Konflikte, weil es bisweilen entgegengesetzte Bedürfnisse gibt, Freiheit vs. Sicherheit sind solche, Verbundenheit vs. für sich einstehen kann auch sehr unvereinbar aussehen.

    Und der Vorsatz, ihnen aus dem Weg zu gehen, bewirkt einen Fokus auf Konflikte. Sag dir mal mehrere Tage stündlich 5x einen Satz mit Blumen (egal ob „Ich mag Blumen.“ oder „Ich mag keine Blumen.“ Oder was ganz anderes.) Du wirst merken, dass dir viel mehr Blumen auffallen werden.


    Das Wie mit Konflikten umgehen ist etwas, wo man ganz viel Lern- und Gestaltungsspielraum hat.


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    Das finde ich wichtig, dass diese lange bezahlte Rentenzeit die Ausnahme und nicht die Regel ist.

    Auch wenn Österreich zeigt, dass es besser geht als bei uns, ist es ein sehr komplexes Thema. Ursprünglich war das Rentensystem nicht auf so viele Rentenjahre ausgelegt, wie es heute genutzt wird, auch die Alterspyramide war damals eine andere. Es ist leichter auf die Menschen, die es verbockt zu haben scheinen, zu schimpfen, aber wer gute konstruktive Lösungen hat, möge sich in der Politik engagieren. Bei so vielen zu lösenden Problemen braucht es viele engagierte Menschen.

    Kommt drauf an, wo man hinsieht, ich lebe in Europa, aber man könnte auch sagen in Teilen der Welt ist es besser geworden, das sehe ich auch so, nur nochmals ich lebe in Europa und ich kann kaum eine Entwicklung sehen, die mir Mut macht, seit 2020 haben sich die Dinge dramatisch verschlechtert.

    Das schreit nach einem neuen Faden, in dem wir positive Entwicklungen in Europa seit 2020 sammeln? Kann mir keiner erzählen, dass es die nicht gibt :)

    Dazu muss man Wut Stolz Eitelkeit auf andere anwenden, wie auch Groll Erniedrigung Wertlosigkeit.

    Im eigenen Geist oder in der Interaktion?

    Im eigenen Geist und in der Interaktion. Im eigenen Geist kommt es zu Reaktionen meines Körpers.

    Bei Interaktionen kommt es zu Reaktionen des anderen.

    Wozu braucht man eine Reaktion auf die eigene Wut, den eigenen Stolz, die eigene Eitelkeit, den eigenen Groll, die eigene Erniedrigung, die eigene Wertlosigkeit? Mit dem eigenen Geist arbeiten kann man auch ohne. Die Folgen zu beobachten muss man seins auch nicht in die Welt tragen, ist genug da.

    Dazu muss man Wut Stolz Eitelkeit auf andere anwenden, wie auch Groll Erniedrigung Wertlosigkeit.

    Im eigenen Geist oder in der Interaktion?

    Das ist eine Möglichkeit, sich die Gemeinsamkeiten in Erinnerung zu rufen. Eine andere ist, sich die tatsächlichen Verstrickungen zu verdeutlichen, jedes Lebensmittel was man isst, ist vorher schon durch unzählige Hände gegangen, jedes Buch ebenfalls, jedes Kleidungsstück, jedes Medikament, (fast?) jeder Gedanke, der in einem Kopf kreist, ist von anderen ausgesprochen wurden, an fast jeder Erfahrung, die man macht und die einen formt, waren andere beteiligt, die Luft, die man atmet, ging schon durch die Lungen unzähliger Menschen, fast alles was man lernt, lernt man durch andere (allein sind Menschen so intelligent wie irgendeine Menschenaffenart, der wesentliche Unterschied ist das voneinander lernen), ...

    Lieber @Tim99

    Menschen reagieren darauf, wie man ihnen gegenüber tritt, die sind nicht in sich abgeschlossen und starr. Wenn du geliebt werden willst, liebe dich und die anderen. Wenn du wertgeschätzt werden willst, schätze dich und die anderen. Wenn du freundlich behandelt werden willst, sei freundlich zu dir und zu anderen. Und wenn du Dankbarkeit willst, sei für all das dankbar, was du tust und was andere tun. Beziehungen sind von allen Seiten gestaltbar, auch die zu sich selbst. Wenn du gern was zum Freuen haben willst, suche die Dinge, die dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern und teile sie mit anderen.

    Und neben dem, dass sich die Welt um dich herum verändert, hast du beständig einen freundlichen Menschen dabei, nämlich dich.

    (...) Und klar, wenn ich mich als Buddhist voll zurückziehe auf mich und die Lehre streng einhalte, dann werde ich all diese Probleme nicht haben vermutlich.

    Wenn du dich voll auf dich zurückziehst, wird es schwer den Punkt der Verbundenheit und des Nicht-Selbst zu verstehen. Und wenn du die Lehren, die Metta und Mitgefühl und Freude und Gelassenheit beinhalten "einhälst", ich würde eher sagen dich darin übst, wird es schwierig werden, andere Menschen blöd zu finden und einsam zu sein.