Beiträge von JoJu91 im Thema „Einsamkeit“

    Was meinst Du denn mit "Gedankenlücke-Meditation"?

    "Wenn ein Gedanke verschwunden ist und ein neuer Gedanke noch nicht entstanden, dann ist da eine ganz kurze Lücke. In wacher und entspannter Stille, betrachte das Verschwinden des letzten Gedankens, das Entstehen des nächsten neuen Gedankens und die Lücke dazwischen. Verlängere die Lücke auf eine Sekunde, eine Minute, zehn Minuten, wach und entspannt ..."


    Zu den Gedanken gehören auch die Emotionen und Körpergefühle.


    :klee:

    Gleichwohl bin ich nach wie vor davon überzeugt (C. G. Jung übrigens auch).

    Kannst Du mir hierzu vielleicht Literatur nennen, interessiert mich, finde C.G. Jung faszinierend, vor allem sein "Schatten-Prinzip".


    _()_

    Mein Vorschlag sollte sein, sofern man sich einsam fühlt, anstatt Katzenvideos zu schauen, sich möglicherweise auch einmal mit vajrayanischen Techniken zu be-fassen und zu versuchen, die Tiefgründigkeit derselben zu er-fassen.

    Oder abwechseln: Vor und nach jeder Vajrayana-Technik ein nettes Katzenvideo. Oder "der kleine Eisbär".


    Im Ernst: Ich bin auch durch Sogyal Rinpoches (ich weiss, man darf den Mann eigentlich nicht mehr zitieren) Version des Tibetischen Totenbuches zum Buddhismus gekommen, hatte aber immer Angst vor vielen der dort beschriebenen Praktiken ("werde ich da am Ende noch verrückter als ich ohnehin schon bin ?"). Ich habe dann pragmatisch gehandelt und die im Totenbuch beschriebene, für mich ideale "Gedankenlücke-Meditation" in einer Zen-Gruppe praktiziert, weil die stark körperliche Komponente (dreimal 45 Minuten im halben Lotus-Sitz kann eine echte Qual sein) einen erdenden Einfluss ausübt.


    Aber natürlich ist jede Praxis ein Risiko.

    Die "Gedankenlücke-Meditation" war anfangs echt unheimlich.

    Mein erste, leider schon verstorbene Frau, meinte öfter "das traue ich mich noch nicht".


    :medim: :mediw:

    Und was tust du, wenn eine Kontaktaufnahme (aus irgendeinem Grund) nicht möglich ist?

    Dann probiere ich es entweder bei jemand anderem oder warte ich auf die nächste Gelegenheit.


    Wenn ich einen Korb bekomme, ist das eine Übung im Entwickeln der "Nehmerqualitäten".

    Von der sehr schwierigen Beziehung zu meiner "spirituellen Muse" habe ich bereits erzählt.


    Unser "Guru" im Studium wurde mal von einem Studenten gefragt "was ist das Geheimnis eines erfolgreichen Geschäftsmannes" ?


    Zu unserer Überraschung (das war zur Hoch-Zeit von "Dallas" und "J.R. Ewing") antwortete er:

    Die Nehmerqualitäten. Du kassierst eine Links-/Rechts-Kombination und gehst zu Boden, danach ein zweites und drittes K.O., Du gehst zu Boden. Aber Du stehst immer wieder auf. Du akzeptierst die Niederlage als Teil des Lebens. Die Mehrzahl der Menschen kann das nicht, sie fühlen sich bereits nach einer kleinen Serie von Misserfolgen persönlich gekränkt und geben auf, werden griesgrämig, resignieren oder probieren ständig etwas neues ..."

    Das heißt also, dass du von diesem "Signal" - in gewisser Weise - beherrscht und getrieben wirst, wie von essentiellen Trieben, die dem Überleben dienen?

    In gewisser Weise ja, Schmerz hat m.E. auch immer eine Signalfunktion.

    Wenn ich den Schmerz des Hungers spüre, dann esse ich, ausser ich mache gerade bewusst eine Fastenkur.

    Wenn ich den Schmerz der Einsamkeit (zu sehr) spüre, dann nehme ich Kontakt auf, am besten natürlichen zu "edlen Freunden".

    Natürlich gibt es die nahen Feinde des Essens und des zwischenmenschlichen Kontakts, Völlerei und ... ?

    Hört sich für mich einerseits sehr unkompliziert und "natürlich" an, aber andererseits stellt sich mir die Frage:

    Stört dich diese Abhängigkeit/"Unfreiheit" gar nicht?

    Das ist wie beim Hunger.

    Wenn ich mir am Sonntag als Nachspeise EIN Tartufo Nero gönne, ist das eine Übung in Grosszügigkeit mir selbst gegenüber. Würde ich darauf verzichten, wäre es in meinem speziellen Fall ein Zeichen von Geiz mir selbst gegenüber.

    Würde ich dann noch ein zweites bestellen, würde mich diese Unfreiheit ärgern.

    Aber im Einzelfall ist das in den einzelnen Lebensbereichen Konsum, Kontakt, ... schwer zu unterscheiden. Deshalb sind edle Freunde so wichtig, die einen sehr gut kennen.

    Für mich kam noch die Frage auf, wie gehe ich mit meiner Einsamkeit um.

    Für mich persönlich ist das Gefühl von Einsamkeit ab einem gewissen Grad einfach nur ein Signal,wie das Gefühl von Hunger oder Müdigkeit, eine andlungsaufforderung, zu essen, zu schlafen oder Kontakt aufzunehmen. Ein Telefonanruf, ein Treffen vereinbaren, eine (spirituelle oder nichtspirituelle) Gruppe oder einen Vortrag besuchen, oder nur in einen Laden, eine Bibliothek zu gehen, wo Menschen sind, ein positives "Feld" zum Eintauchen.


    Ich habe z.B. festgestellt, dass sich meine Stimmung grandios verbessert, wenn ich ein bekanntes Herrenmodegeschäft in unserer Landeshauptstadt besuche, dort herrscht ein für mich äusserst positives "Feld", ein Ambiente von Luxus ( :x ? ) und Leichtigkeit. Ich muss nur aufpassen, dass ich mir im geistigen Höhenflug nichts kaufe, schlecht fürs Budget.

    Und wann bist Du einsam oder warum interessiert Dich das hiesige Thema "Einsamkeit"? Vielleicht kannst Du für uns einen Zusammenhang mit dem Thema herstellen.

    Eingestiegen bin ich in das hiesige Thema wahrscheinlich, weil mich ein Beitrag inspiriert hat, der vielleicht mit der Einsamkeit direkt gar nichts zu tun hatte.


    Wenn ich meine Tagebuchaufzeichnungen studiere, oder mein "Betrachter-Bewusstsein" meinem kleinen Krämergeist beim Spielen zusieht, stelle ich fest, dass es nicht einen, sondern mehrere JoJu91 gibt, Unterpersönlichkeiten sozusagen, die durch verschiedene Trigger aktiviert oder deaktiviert werden.


    Der genervte JoJu91 ist ein Misanthrop, möchte seine Ruhe und sich mehr oder weniger sinnvollen Zerstreuungen hingeben. Er wird getriggert durch zuviel (!) Kontakt zu Mitmenschen


    Der "Arme-Sau-Joju91" fühlt sich EINSAM (!) und VERLASSEN, "es hat doch alles überhaupt keinen Sinn ...", er will nur noch möglichst schnell "den Regenbogenkörper verwirklichen", das heisst sich für immer im Nichts auflösen. Der "Arme-Sau-JoJu91" wird häufig getriggert durch zuviel Sonne am Nachmittag und durch zuwenig (!) Kontakt zu Mitmenschen.


    Für den Sunnyboy-Joju91 ist das Leben ein grossartige Sache, überhaupt kein Problem, er träumt die wirklich ganz grossen Träume. Der Sunnyboy-JoJu91 wurde zuletzt gestern aktiviert beim Anblick eines offenen Porsche, der von zwei Blondinen bewundert wurde.


    Der entspannte JoJu91 wird aktiviert durch eine Zazen-Sitzung, durch entspanntes Gehen (Kinhin ?) auf unserem wunderschönen Friedhof, einen Besuch im Lesesaal unserer Stadtbibliothek und vor allem durch Schwimmen im örtlichen Freibad. Sein Tageshighlight ist der "Power-Nap" auf seiner Matratze.


    Für mich ist Einsamkeit, neben der Angst und der Absurdität des Daseins, eines der drei den Menschen definierenden existenziellen Probleme.

    Es ist m.E. nur "spirituell" lösbar.


    Man kann es natürlich hilfsweise auch zelebrieren durch passende Musik (Only the Lonely, Oh lonesome me, Chopins Trauermarsch, ...) oder durch Sich-Selbst-Als-Westernheld sehen ("Einsam sind die Tapferen").


    :medim:

    Hallo JoJu91 , :)


    dein Beitrag hat mich etwas irritiert (vor allem das vorangestellte Nietzsche-Zitat. :? ).

    Es kommt mir so vor, als hättest du ihn mit ziemlicher Ratlosigkeit und auch Frust/Wut? geschrieben, aber das sind nur Mutmaßungen - ich kenne dich ja nicht...


    Nietzsche war für mich der Weltmeister in der (Selbst-)Erforschung der menschlichen Abgründe, Lebenslügen und Illusionen. Dass er in geistiger Umnachtung geendet ist, wundert mich nicht, allein seine Texte zu lesen ...


    Ich habe den Beitrag aus Fassungslosigkeit geschrieben, dass ich mich wieder mal habe triggern lassen.

    Die Regelmäßigkeit von Eskalationen wird ihre Ursachen haben, denen auf den Grund zu gehen wäre...

    Sie ist ein Eckhart Tolle Fan und meint, unsere Eskalationen werden durch unseren "Schmerzkörper" verursacht, der äussere Anlass ist unwichtig. Da bin ich ganz bei ihr.

    Konkret war diesmal der Auslöser, dass der Kellner sich mit einer jungen, spanisch sprechenden Syrerin unterhalten und dabei das "Pizza ist fertig"-Klingelzeichen überhört und meiner Muse die Pizza zu spät gebracht hat. Die Krönung war dann der Strafzettel für Falschparken vor dem Lokal;)


    Sie scheint nicht glücklich zu sein - bist DU es ?

    Ich bin an einem typischen Tag etwa vier Stunden glücklich (im weltlichen Sinn), vier Stunden melancholisch (Endzeitstimmung), vier Stunden genervt und vier Stunden entspannt, abhängig von Tageszeit, Wetter und Ambiente.


    Das mit der "Borderline-Diagnose" war natürlich nur eine zarte Andeutung für ihr hochexplosiv-impulsives Wesen. Sie hat ein gutes Herz und arbeitet unermüdlich in bewundernswerter Weise an ihrer "spirituellen Fortenwicklung".


    Danke dass Du mich so jung einschätzt, aber ich bin nicht Jahrgang 91.


    _()_

    Billig, einfallslos, beliebig, egozentrisch, dazu abhängig und unterentwickelt.

    WhatsApp natürlich…..


    Würde nicht wundern wenn sie zu Telegram wechselt.🤣


    Das sitzt.

    Worte wie Peitschenhiebe :buddha: .


    Der Text könnte original von IHR sein.


    Dann stelle ich ihr immer zwei Fragen ohne wirklich eine Antwort zu bekommen:

    1) Warum tust Du Dir das seit fünfzehn Jahren an ?

    2) Warum hast Du mich gestern noch in den höchsten Tönen in den Himmel gelobt und wirst es nächstes Woche wieder tun ?


    Als ich sie kennenlernte, wusste ich:

    Diese Frau ist wie das höchste Vajrayana.

    Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

    Du erlangst Buddhaschaft in diesem Leben, mindestens die zweite Stufe.

    Oder Du landest in der Psychiatrie, im Irrenhaus.

    Ausgang noch offen.


    WhatsApp ist ..., klar.

    Aber ans Telefon geht sie nicht.

    Und bei 75 km räumlicher Distanz ist mal eben kurz vorbeikommen schlecht für die CO2-Bilanz.


    Neuester Stand: Sie gibt mir eine allerletzte Chance.


    :taube: (:

    Was die Aussagen der "Erwachten" über "die Weiber" betrifft, gefällt mir zur Zeit am besten Nietzsche in Zarathustra:


    "Zweierlei will der echte Mann:

    Die Gefahr und das Spiel.

    Deshalb will er das Weib,

    als das gefährlichste Spielzeug".


    Romantisch veranlagten Männern empfehle ich, sich eine "spirituelle Muse" zu suchen.

    Damit meine ich nicht das, was manche meinen.


    Zum Erlernen der bedingslosen Liebe.

    Gestern hatte ich mit Meiner wieder die regelmässig wiederkehrende Eskalation, passenderweise wieder in einem italienischen Lokal, zur Verwunderung und zum Entsetzen unseres jungen Kellners. Ich denke manchmal, sie ist Borderlinerin. Was sie wohl über mich denkt ?

    Jetzt ist erstmal wieder Sendepause, das Versöhnungsangebot mit Kniefall habe ich als Edler Ritter per WhatsApp bereits abgeschickt.


    :taenzerin: :taenzer:

    Wie sprach der Grosse Philosph ?


    In meiner Jugend dachte ich:

    "Geld ist das wichtigste im Leben"


    Als weiser Alter weiss ich:

    "Geld ist das wichtigste im Leben"


    Vier Wochen vor ihrem plötzlichen und unerwartetem frühen Tod zog meine erste Frau mit mir eine Art Lebensrückblick. Was werden wir im nächsten Leben (: anders machen:

    "Das nächste mal werden wir es krachen lassen und auch an das materielle und finanzielle Wohl denken, Buddhadhamma hin oder her ..."


    Sie hatte eine Buchhandlung in bester Lage und trotzdem keine Altersvorsorge, weil - überspitzt gesagt - "ein spiritueller Mensch kümmert sich nicht um so profane Dinge wie das Geld". Nun, sie hat diese Dimension rechtzeitig verlassen.


    Sind spiritueller Reichtum und materieller Reichtum ein Widerspruch ?

    Die aktuelle Lage wäre mit einem schuldenfreien Haus abseits der sozialen Brennpunkte und mit einer Top-Betriebsrente oder der Pension eines Beamten im höheren Dienst relativ entspannt zu ertragen, zumindest solange nicht auch noch ein (Bürger-)Krieg kommt.


    Diese Erkenntnis kam bei mir leider recht spät.

    Samadhi schützt vor Torheit im Leben nicht.

    Wer sich mit der Meditation leicht tut, ist noch lange kein Lebenskünstler.

    Dass ich heute noch lebe, schuldenfrei und ohne staatliche Unterstützung, grenzt an ein Wunder angesichts der Dummheiten, die ich vor allem die letzten zwanzig Jahre begangen habe.


    Insofern Danke am Tim99 für sein Thema aus dem realen Leben eines Praktizierenden.


    :dao:

    Ich bin seit 3:25 Uhr auf und arbeite, damit unsere Mitarbeiter zum Monatsende ihre Zeiten, die sie zusätzlich gearbeitet haben auf ihren Konten haben.


    Ich habe mir den Vater des Tatort-Kommissars Thiel als Vorbild genommen.


    Das heisst, für den angenehmen Luxus zwischendurch werde ich immer wieder mal arbeiten müssen, wenn auch nicht als Taxifahrer. Heisst für mich, auf die Gesundheit achten und beruflich-fachlich am Ball bleiben. Zynisch gesprochen: Unsere desaströse Politik zwingt die Bürger, bis ins hohe Alter fit zu bleiben.


    So gut wie die Generation meiner Eltern, die Eltern der Baby-Boomer, hatte es nie eine Rentnergeneration vorher und wird es wohl so schnell auch keine Rentnergeneration nach uns haben. In der Generation meiner Grosseltern haben die meisten Verwandten weit über die 65 hinaus gearbeitet oder hatten ein materielll wirklich armseliges Dasein.

    Was meine Eltern betrifft, die haben es auch ohne Buddhadhamma unter wesentlich schwierigeren Umständen geschafft, sich bis heute ein komfortables Leben zu schaffen.

    Habe meinen Vater vor einem Monat nach seinem Erfolgsrezept gefragt, er hat die Frage glaube ich nicht einmal verstanden. Ein echter Lebenskünstler denkt über solche Fragen wohl niemals nach.


    Fürs Auswandern, wie es mein jüngster Neffe getan hat, habe ich zuviele persönliche Bindungen hier.


    Ich bleibe auf der Titanic, und die Kapelle spielt bis zum Untergang.


    :mediw: :medim:

    Für mich bewegen wir uns auf vielen Ebenen auf eine Katastrophe zu und man läuft sehenden Auges hinein.


    Der grosse Gustave Le Bon schreibt in seinem Nachwort zur "Psychologie der Massen" in der Ausgabe von 1911:


    "In einer Zeit allgemeinen Zerfalls muss man sich damit begnügen, in den Tag hinein zu leben, ohne allzu sehr an das Morgen zu denken, das sich unserer Macht entzieht."


    Gewisse Muster scheinen sich - wie er brillant beschreibt - immer wieder zu wiederholen, mir erscheint die Lage auch ähnlich wie vor dem ersten Weltkrieg oder vor der französischen Revolution.


    Habe gestern auch ein langes Interview mit Precht gehört, seine Offenheit macht Hoffnung.


    Die Perspektive wechseln ist eine grosse Übung.


    Ist es möglich, um 15:00 Uhr zu denken und zu fühlen wie ein AfDler und um 16:00 Uhr wie ein Grüner und um 17:00 Uhr wie ein Christ und um 18:00 Uhr wie ein Budhist und ... ?


    Wie kommen die Trump-Buddhisten mit den Biden-Buddhisten in den USA zurecht und umgekehrt ?