Beiträge von Aravind im Thema „Zweifel am Buddhismus“

    "Sich geistig (anders) gegenüber positionieren" hört sich ja ziemlich dualistisch (Hier ist das Leiden und dort bin ich (selbst) und positioniere mich ihm gegenüber?) und darüber hinaus nach einer lediglich veränderten Einstellung zum Leiden an.

    Ich fürchte, das wird nicht reichen.... :?

    Doch, das reicht, wenn man genauer formuliert.


    Ich finde, es wäre sinnvoll, genauer zwischen Schmerz und Dukkha zu unterscheiden, als Du es tust, Bebop , aber ich weiß auch, dass Du das nicht willst.


    Die Einstellung gegenüber Dukkha ändert sich, weil wir es als selbstgewählt erkennen. Zur Überwindung ändert sich aber vor allem die Einstellung gegenüber den Dingen und Situationen, die wir benutzen, um Dukkha zu generieren.


    Bedingtes wird als bedingtes behandelt. Vergängliches wird als vergängliches behandelt.


    In so weit geht es tatsächlich um Abgrenzung, aber nicht im dualistischen Sinne.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ja, aber wann sollte dann der "Stichtag" sein, an dem man weiß (oder zu wissen glaubt), dass man nicht "weiser und mitfühlender" geworden ist, die "Medizin" nicht gewirkt hat? :?

    Nach 1 Jahr, 2 Jahren, 10 Jahren?

    (Gut Ding' will bekanntlich Weile haben.....)

    Hervorragende Frage, wie immer! :heart:


    Leider bin ich nicht der Maßstab, wie ich gelernt habe. Ich habe meinen Lehrer getroffen, und wusste nach ein paar Sätzen: So liebevoll will ich auch werden! Und es vergeht keine Zeit auf dem Kissen, in der ich nicht "profitiere", das macht es leichter. Aber ich bin mir bewusst, dass es den meisten Menschen nicht so geht.


    Wann ist der Stichtag?


    In Bezug auf Mitgefühls-Praxis: Zwei oder drei Wochen? Wenn man dafür im Moment gar nicht empfänglich ist, wird die Achtsamkeitspraxis leicht zum Kampf, finde ich.


    In Bezug auf Achtsamkeit und Erkenntnisse: Keine Ahnung. Ich denke, das hängt stark davon ab, wie viele Hindernisse man schon beiseite geräumt hat, außerhalb und vor der Praxis.


    Jenscha schreibt ja, dass er "schon" seit 3 Jahren dabei ist. Das würde ich definitv für ausreichend erachten. Deshab habe ich auch eingeschränkt: Sind es seine eigenen Erfahrungen? Oder schließt er aus dem scheinbaren Versagen der Lehrer auf die Praxis.


    Wenn man länger ernsthaft praktiziert, und keine Veränderungen erfährt, würde ich persönlich mir überlegen, Psychotherapie zu machen. (Nicht an Dich gerichtet, Jenscha!)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Wofür, wenn am Ende die Medizin nicht wirkt und ich am Ende auch nicht weiser und mitfühlender bin als jetzt

    Wenn das Deine eigene Erfahrung mit der Praxis ist, dann nehme davon Abstand.


    Die Erfahrung/Auswirkungen, die andere aus der Praxis ableiten oder erfahren, ob Anfänger oder Lehrerin, spielen für Deinen Weg absolut keine Rolle.


    Für mich ist ein Lehrer jemand, der oder die einen Teil des Weges gegangen ist, und das mit mir teilt. Und einen ab und zu dabei unterstützt, keinen völligen Blödsinn zu machen, oder einfach aufzugeben.


    IMHO sollte die Antwort eines Lehrers auf die meisten Schülerfragen sein: "Denk nicht nach, probier es aus!". Oder wenn man sich schon besser kennt: "Wozu soll das jetzt gut sein, darüber nachzudenken? Mach lieber Deine Arbeit.".


    Liebe Grüße und "erfolgreiche" Praxis,

    Aravind.