Beiträge von Igor07 im Thema „Wiedergeburt im Buddhismus“

    Warum ist das so und wie findet Wiedergeburt statt, wenn nicht ein zweites Mal dieselbe Person?

    Das Zitat gehört mir nicht, mein Lieber. Das hast du mir schon versprochen.

    Und zweitens: Es gibt keine" Person" – rein buddhistisch gesehen.

    Sieh hier:


    Zitat

    "Warum hängst du [2] so am Wort "Lebewesen"? Das ist nur deine Irrlehre, Māra. Wo da nur eine Anhäufung von bloßen Gestaltungen ist, da nimmt man kein Lebewesen wahr [3]. Denn wie bei Ansammlung der Bestandteile das Wort "Wagen" entsteht, So entsteht, wenn die Lebensbestandteile vorhanden sind, der Ausdruck "Lebewesen [4] ". Aber nur das Leiden entsteht da, Leiden ist vorhanden und vergeht. Nichts außer dem Leiden entsteht, nichts andres als das Leiden wird aufgehoben."


    S.5.10. Vajirā - 10. Vajirā Sutta



    Um endlich den Wirrwarr der Begriffe aufzudröseln, reicht mehr als genug Wikipedia aus.:


    Zitat

    Hinayana (Sanskrit हीनयान hīnayāna, „minderes Fahrzeug“) ist eine aus dem Mahayana-Buddhismus stammende Bezeichnung für alle nicht zum Mahayana gehörenden Lehren des Buddhismus.[1][2] Der Begriff gilt als problematisch, da er sowohl wertend ist als auch uneindeutig.


    Und weiter:


    Zitat

    Nach einer formellen Resolution der World Fellowship of Buddhists von 1950 sollen diejenigen Traditionen des Buddhismus, die sich selbst als Nicht-Mahayana verstehen, korrekter als Theravada bezeichnet werden.[3] Der Theravada ist die älteste noch existierende Schultradition aus der Zeit vor dem Aufkommen des Mahayana.


    Klarer geht einfach nicht, oder? :shrug:

    Je weniger man hat…

    Je weniger man begehrt…

    Je weniger man überhaupt in Gedanken ganz woanders ist…

    Wenn man weniger oft wieder-geboren würde,* lach*:


    Zitat

    "Wenn es kein atta gibt, was oder wer wird dann wiedergeboren?" Ihr müsst entschuldigen, wenn wir uns gezwungen sehen, grobe Worte zu gebrauchen, aber diese Frage ist absurd und verrückt. Im Buddhismus ergibt es keinen Sinn, so etwas zu fragen. Es gibt im Buddhismus keinen Platz dafür. Wenn ihr fragt, was wiedergeboren wird, ist das die verrückteste und blödsinnigste Frage, die es gibt. Wenn es hier und jetzt keine Seele, keine Person, kein Selbst, kein atta gibt, wie könnte es dann irgendein "Wer" oder einen "Jemand" geben, der hergeht und wiedergeboren wird? Also ist es unmöglich zu fragen, "Wer wird wiedergeboren?" Deshalb kommt die Wiedergeburt derselben Person, eines "Ichs" oder "Dus" (und darum geht es bei der Reinkarnation) in Wirklichkeit nicht vor. Aber die Geburt von verschiedenen Dingen (nama-rupa; khandha; dhatus) findet die ganze Zeit statt. Sie geschieht oft und andauernd, aber Wiedergeburt oder Reinkarnation findet nicht statt. Wenn alles anatta ist, gibt es nichts, was wiedergeboren werden könnte. Es gibt Geburt, Geburt, Geburt – natürlich, das ist offensichtlich. Geburt findet die ganze Zeit statt, aber es ist nie dieselbe Person, die ein zweites Mal geboren wird. Jede Geburt ist neu. Es gibt also Geburt, endlos, dauernd, aber wir werden sie nicht Wiedergeburt oder Reinkarnation nennen.

    Genau das! Deswegen hat es nichts mit der Theravāda-Lehre zu tun! Darum geht es!

    vielleichts nicht mit der Lehre, aber mit den Leuten, die Theravada machen

    Ich hatte sinngemäß bei R. Gombrich gelesen, dass Theravāda historisch gesehen zuerst existierte. Hīnayāna steht eher im Zusammenhang mit dem Mahāyāna, das also später entstand. Anālayo zitiert mehr als genug aus den Sanskrit- und tibetischen Quellen. Rein praktisch betrachtet ist das Ganze echt für die Katz.

    die sich einer Mahayana-Schule zuordnen.

    Genau das! Deswegen hat es nichts mit der Theravāda-Lehre zu tun! Darum geht es!



    Zitat

    Der Name „Hinayana“, d.h. „Kleines Fahrzeug“, war ursprünglich keine Selbstbezeichnung,

    sondern ein Spottname, den Vertreter des Mahayana aufbrachten.

    Sie verstanden das Wort „klein“ negativ und wollten damit zum Ausdruck

    bringen, dass in diesem Fahrzeug nur wenige Menschen Platz finden und zu

    ihrer Rettung gelangen. Werner Trutwin: Die Weltreligionen ‒ Buddhismus. Düsseldorf: Patmos, 1998, S. 77

    Theravāda ist eine Hinayana Schule.

    Wirklich?


    Zitat

    Wie oben schon erwähnt, basiert die Theravadatradition auf den Lehren die vom dritten Koncil als die rechten Lehren des Buddha bestimmt wurden.


    Und:


    Zitat

    Der Terminus “Hinayana” (skt.) “kleines Fahrzeug“ kam erst im ersten Jahrhundert n. Chr. als Gegensatz zu den neueren Lehren des „Mahayana“ (Skt.) „großes Fahrzeug“ auf.


    Das Ganze Hier


    Und das auch:


    Zitat


    Der Theravāda-Buddhismus lehrt nicht Hīnayāna

    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.
    buddha-netz.org
    https://www.buddha-netz.org › hinayana_theravada

    PDF

    Der Autor zeigt in seinem. Beitrag, dass der Theravāda aber in Lehre und Praxis nicht das lehrt, was im Tibetischen Buddhismus über den Hīnayāna gesagt wird.



    Sieh auch hier:


    Zitat

    Die Bezeichnung Hinayana »kleines Fahrzeug«, wie sie im Mahayana für den frühen Buddhismus häufig gebraucht und mit dem Theravada gleichgesetzt wird, ist im Theravada selber unbekannt und wird auch nicht akzeptiert, da sie eine offensichtliche Abwertung[3] darstellt (»hina« heißt wörtlich nicht »klein« – wie zumeist behauptet wird –, sondern »schlecht«, »gemein«, »minderwertig«). Zudem sind die frühen Schulen, die im Mahayana damit gemeint sind (Vaibhasika und Sautrantika, Unterschulen der Sarvastivada) längst ausgestorben. Der heutige Theravada hat nie zu diesen Schulrichtungen gehört und vertritt auch andere Sichtweisen.

    Das Ganze Hier

    Theravada-Buddhismus ist eine Schule aus dem Hinayana (kleines Fahrzeug).

    pano .


    Das gründliche Studium all dieser Unterschiede macht mich wirklich fertig, wenn ich so lese. Ich entschuldige mich.

    Hinayana hat seine Wurzeln in den Sanskrit-Texten.( dann tibetisch) Das sind andere Wege der Verbreitung der Lehre, die hier mit dem erwähnten Theravada nichts zu tun haben. Theravada hingegen ist in der Pali-Sprache verfasst.

    Im Hinayana, soweit ich weiß, verläuft sogar die Aufzählung der Khandhas anders.

    Ich hatte einmal privat einen sehr erfahrenen und alten tibetischen Buddhisten kontaktiert, und er hatte es mir genau so erklärt.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Theravada kann nicht aus dem Hinayana entstanden sein. Beide haben unterschiedliche Ursprünge, was jedoch nicht bedeutet, dass sie sich nicht in vielen Punkten ähneln.

    Der Vajrayana-Buddhismus hat seine Wurzeln im historischen Buddhismus, der von Buddha Shakyamuni, gegründet wurde.

    Nein!


    Der Buddha im Pali-Kanon war strikt gegen jegliche Form von Techniken, die mit Mantras oder Sexualität verbunden sind.

    Es ging dort immer um die Unterdrückung der Triebe,--"Erlöschen der Begierden", aber nicht um ihre Nutzung – egal zu welchem Zweck.


    Die Triebe werden in den Lehrreden des Buddha wie folgt aufgeführt:


    SN 47.50 Triebe (Āsavasutta)


    "Drei Triebe, ihr Mönche, gibt es. Welche drei?


    Der Trieb der Sinnlichkeit (kāmāsavo),

    der Trieb des Werdens (bhavāsavo),

    der Trieb des Nicht-Wissens (avijjāsavo).“


    Das Versiegen der Triebe (āsavānaṁ khayā) ist das höchste Ziel in der Schulung des Buddha. Es ist die Voraussetzung dafür, Nirvana zu erlangen. Mit der Erkenntnis über die Vernichtung der Triebe (asavakkhaya nana) wird man zum Arahant!



    Auf der englischen Seite über "Vajrayana" gibt es dazu ebenfalls genügend Informationen.

    Der Buddha im Theravada und der Buddha im Mahayana gehören zwei verschiedenen Strömungen an.

    Das war sogar meine Frage hier, aber im Moment kann ich diese Seite nicht finden.

    Mahayana bezieht sich zwar auf den historischen Buddha, erschafft aber gleichzeitig eine eigene Interpretation von ihm.

    Aber wie du willst – selbst wenn das absolut nicht stimmen sollte.


    Norbu KI:


    Zitat

    Question: Der Buddha im Pali-Kanon war strikt gegen jegliche Form von Techniken, die mit Mantras oder Sexualität verbunden sind.


    NORBU: Ja, das ist korrekt. Im Pali-Kanon finden wir eine klare Position des Buddha zu diesen Themen:


    In Bezug auf Mantras:

    - Der Buddha lehnte brahmanische Rituale und Mantras als Weg zur Befreiung ab

    - Stattdessen betonte er die direkte Erfahrung durch Meditation und ethisches Verhalten


    Bezüglich Sexualität:

    - Für Mönche und Nonnen gilt vollständige sexuelle Enthaltsamkeit

    - Für Laien gilt das dritte Sila (kāmesu micchācāra veramaṇī) - Enthaltung von sexuellem Fehlverhalten

    - In AN 7.47 warnt der Buddha vor der Verstrickung in sinnliche Begierden


    Der Buddha betonte stattdessen:

    - Direkte Einsicht (vipassanā)

    - Ethisches Verhalten (sīla)

    - Geistesschulung durch Meditation (bhāvanā)

    - Den Mittleren Weg zwischen Extremen


    Dies steht im Kontrast zu späteren tantrischen Entwicklungen in anderen buddhistischen Traditionen. Der Pali-Kanon zeigt einen sehr klaren, direkten Weg ohne esoterische Praktiken.


    Oder Hier:


    Zitat

    Der Begriff “Vajrayana-Buddhismus” in lokalen und regionalen Quellen

    Der Vajrayana-Buddhismus stellt eine spätere Entwicklung der buddhistischen Tradition dar, die Tantras und rituelle Praktiken integriert, insbesondere in bestimmten Zentren Andhra Pradeshs [3]. Diese Schule des tibetischen Buddhismus ist bekannt für ihre esoterischen Praktiken und Lehren . Lamaismus, vor allem in Tibet und den Himalaya-Regionen verbreitet, weist markante Unterschiede zu Pali- und Sanskrit-Traditionen auf . Tantrayana, als nicht-perzeptive Form des Buddhismus, impliziert die Lehren des Buddha in der Form des Vajradhara .


    Ich lerne gerne dazu

    Danke!


    Differences Between Theravada and Mahayana Buddhism



    Zitat

    Im Unterschied zum Theravada bildet das Mahayana keine eigentliche und einheitliche Lehrtradition und Praxis. Die zahlreichen Schulen orientieren sich auch nicht – wie im Theravada – an dem in den Jahrhunderten nach Buddhas Tod auf drei Konzilien festgelegten Kanon der Lehrreden des Buddha in Pali-Sprache (dem Pali-Kanon, auch Tipitaka), sondern an einem Restbestand an parallel entstandenen und später ins Chinesische oder Tibetische übersetzten, im Original zumeist verloren gegangenen Sanskrit-Sutras, sowie an einer Vielzahl später entstandener und für sich existierender Mahayana-Sutras (in Sanskrit). Diese wurden von den verschiedenen Schulen jedoch nur selektiv anerkannt und zur jeweils eigenen Grundlage gemacht. Es gibt im Mahayana somit keinen gemeinsamen Kanon, wohl aber chinesische (San-ts’ang) und tibetische Sammlungen (Kanjur) von verschiedenen, aus dem Sanskrit übersetzten Texten, plus eigenen chinesischen oder tibetischen Texten.




    Sorry, aber das kann ich mir nicht verkneifen.



    Der Vajrayana-Buddhismus sieht sich als eine erweiterte, tiefere Lehre, die durch den historischen Buddha selbst angestoßen wurde,

    Wo steht das? Dass der historische Buddha im Theravada, also im Pali-Kanon, so lehrte oder es sogar andeutete? Bitte um eine Quelle, denn so gibt es das doch nicht.


    In diesem Kontext kann man sagen, dass auch der Vajrayana-Buddhismus letztlich auf Buddha zurückgeht, jedoch durch die speziellen tantrischen Praktiken und die Bedeutung von Guru und Initiation weiter differenziert wurde.

    Auf welchen? :?: Buddha?


    Danke für die Antwort. Im Voraus. LG.

    Theravada bleibt in seiner Essenz der Lehre des Buddha treu, da es die ursprünglichen Schriften des Pali-Kanons als maßgeblich ansieht. Allerdings gibt es im Laufe der Zeit Interpretationen und Ergänzungen, die vor allem als kulturelle und kontextuelle Anpassungen oder als vertiefte Auslegungen der ursprünglichen Lehren betrachtet werden. Diese „Hinzufügungen“ betreffen hauptsächlich die Praxis und die Vermittlung der Lehren, nicht jedoch die grundlegenden Prinzipien des Buddhismus. So bleibt der Theravada-Buddhismus eine lebendige Tradition, die sowohl mit der Vergangenheit verwurzelt ist als auch in der Lage ist, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen.

    Mir fällt hier auf, dass sich der tibetische Buddhismus nicht auf den Pali-Kanon als Quelle bezieht, sondern auf Sanskrit-Texte. Dabei geht es um das Hinayana. Es gibt viele Gemeinsamkeiten mit dem Theravada-Buddhismus, jedoch verläuft die Verbreitung der Lehre auf unterschiedliche Weise.


    Norbu AL:


    Zitat

    Question: "Mir fällt auf, dass sich der tibetische Buddhismus nicht auf den Pali-Kanon als Quelle bezieht, sondern auf Sanskrit-Texte. Dabei geht es um das Hinayana. Es gibt viele Gemeinsamkeiten mit dem Theravada-Buddhismus, jedoch verläuft die Verbreitung der Lehre auf unterschiedliche Weise.


    NORBU: Der tibetische Buddhismus und der Theravada-Buddhismus haben tatsächlich unterschiedliche textuelle Traditionen, aber teilen die grundlegenden Lehren. Hier sind die wichtigsten Punkte:


    Textuelle Tradition:

    - Tibetischer Buddhismus nutzt hauptsächlich Sanskrit-Quellen (übersetzt ins Tibetische)

    - Theravada basiert auf dem Pali-Kanon

    - Beide Versionen enthalten die ursprünglichen Lehren des Buddha


    Zum Begriff "Hinayana":

    - Dieser Begriff wird heute als problematisch angesehen

    - Besser ist es, von "Grundfahrzeug" oder direkt "Theravada" zu sprechen

    - Der Begriff entstand später in der Mahayana-Tradition


    Gemeinsamkeiten:

    - Die Vier Edlen Wahrheiten

    - Der Achtfache Pfad

    - Die Drei Merkmale der Existenz

    - Die Grundlagen der Ethik


    Hauptunterschiede:

    - Unterschiedliche Betonung der Bodhisattva-Praxis

    - Verschiedene meditative Techniken

    - Unterschiedliche rituelle Traditionen


    Die Verbreitung erfolgte tatsächlich auf verschiedenen Wegen:

    - Theravada: Südlicher Weg (Sri Lanka, Südostasien)

    - Tibetischer Buddhismus: Nördlicher Weg (Tibet, Himalaya-Region)


    Beide Traditionen sind authentische Übermittlungen der Buddha-Lehre, die sich in unterschiedlichen kulturellen Kontexten entwickelt haben.

    ThoH . Sorry.


    Ich habe sehr aufmerksam nachgelesen, was du geschrieben hast. Das stimmt absolut, aber nicht bei diesem Autor. Die Wiedergeburt ist, rein traditionell gesehen, bei ihm die Fehlanzeige. Ich hänge nur eine Datei von seinem Schüler an, die zeigt, wie der Mensch das Ganze besser verstehen kann. Mit dem deutschen Übersetzer hatte ich viel mal kontaktiert. Respekt! :like:

    Alles Gute dir! _()_



    Santikaro / Viriya

    Paticcasamuppāda. Variationen und Reflektionen zur Bedingten Zusammenentstehung

    Kategorie(n): Bedingte Zusammenentstehung

    veröffentlicht Mai 2017

    Er betrachtete die Wiedergeburt als einen fortlaufenden Prozess der Entstehung und des Vergehens von Bewusstseinsmomenten, die durch das Gesetz des Karmas miteinander verbunden sind. Seiner Ansicht nach gibt es keine konstante Entität, die von einem Leben zum nächsten übergeht. Vielmehr ist es das Karmische Potenzial, das bestimmte Tendenzen und Neigungen beeinflusst, die in verschiedenen Daseinsformen zum Ausdruck kommen. Diese Sichtweise betont die Kontinuität des Karmas und der mentalen Prozesse, ohne die Notwendigkeit einer permanenten Seele oder eines festen Selbst.

    Na ja, er spricht doch nicht über Karma, man kann das Buch bestellen. Siehe hier:


    Zitat

    UNTER DEM BODHI BAUM ist eine leicht verständliche, klare und praktische Erklärung der natürlichen Gesetzmäßigkeit des Bedingten Zusammenentstehens (paṭiccasamuppāda).

    Buddhadāsa Bhikkhu gab diese Belehrung für die Teilnehmer eines Meditationskurses in Suan Mokkh, die keine oder nur geringe Vorkenntnisse der buddhistischen Lehren besaßen. In seinen Vorträgen legt er die Verständnisgrundlage für das zentrale Anliegen des Buddha: „Freunde, sowohl früher wie auch jetzt verkünde ich nur dukkha und das rückstandslose Erlöschen von dukkha.“

    Betrachtet wird dieses Kernanliegen durch das Prisma des tiefgründigen Verstehens der Konditionalität, dass alles, was immer auch entstehen, sich verändern und vergehen mag, das nur in Abhängigkeit von anderen, gleichermaßen essenzlosen Dingen tun kann.

    Wenn wir uns selbst und unsere Welt auf diese Weise betrachten, als Prozesse, die entsprechend der natürlichen Gesetzmäßigkeit ablaufen statt als Entitäten, dann sehen wir den Dhamma, dann sehen wir den Buddha.


    bgm@buddhismus-muenchen.de


    Bücher - Dhamma Dana


    Er spricht nur über die Konditional-Nexus-Gesetz , mehr nicht.


    Zitat

    Wenn diese Gelehrten diese Prinzipien in den buddhistischen Schriften nicht klar dargelegt finden, entweder weil sie nicht genug studiert oder weil sie das, was sie studiert haben, nicht verstanden haben, nehmen sie einfach die upanishadischen Grund-sätze für kamma und Wiedergeburt und fügen sie in Büchern mit dem Titel „Buddhismus“ oder „Wahrer Buddhismus“ ein. Das ist gefährlich, sowohl für den Buddhismus als auch für die Leser, die aufrichtig mehr darüber erfahren wollen.


    Eindeutiger geht es doch nicht! Oder?


    Zitat

    Von viel größerer Bedeutung ist jedoch die Tatsache, dass die Menschen überhaupt nichts lernen werden, gleich wie viel Dhamma sie lesen oder hören, solange sie dukkha nicht wirklich verstehen. Schlimmer noch, je mehr sie an Worten anhaften, desto mehr werden diese Worte zu einem Hindernis für ihr Verständnis des Buddhismus.


    Also nur Dukkha und das Ende des Dukkha – die falsche oder verkehrte Vorstellung, dass es ein „Ich“ und „Mein“ gibt. Sehr praktisch, finde ich.

    Der Unterschied ist doch der Begriff des Bewußtseins ( viññāṇa, vijñāna)

    Nein, bei Buddhadasa bestimmt nicht in diesem Sinne, wie es nur die Geist-Schule erklärt.

    Das Bewusstsein entsteht bei ihm – wie alle Khandha – tausendmal pro Tag. Über die Wiedergeburt sagt er null Komma null. Das Wichtigste für ihn ist die bedingte Entstehung, also diese Kette zu unterbrechen. Und es heißt bei diesem Autor: ohne „Ich“ und „Mein“, also keine Identifikationen mehr. Das ist der Kern dessen, was er lehrt. Mit dem traditionellen Theravada-Buddhismus sowie dem tibetischen Buddhismus, egal welcher Richtung, hat das nichts zu tun.


    So :


    Zitat

    Was die Lehre der Reinkarnation anbelangt, so gibt es sie in der buddhistischen Lehre nicht, oder genauer, es handelt sich dabei nicht um eine echte buddhis-tische Lehre, weil sie mit der vorupanishadischen kamma-Lehre verbunden ist. Zu dieser Zeit lehrte man, dass Lebewesen ständig sterben und wiedergeboren werden, dass es eine ewige Seele gibt, die fortwährend in Samsara, dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, kreist und dass sie dabei eine Vielzahl von Bestimmungsorten (unterschiedlich, je nach Lehrmeinung), entsprechend der guten und schlechten Taten des Individuums durchwandert. Es ist absurd zu behaupten, dass es sich dabei um eine buddhistische Lehre handelt.


    Sehr klare Positionierung, scheint mir.


    Auch das Konzept von Karma verneint er:


    Zitat

    Zwar spricht der Buddhismus in der Tat von kamma, aber sein Zweck ist es, über diese Lehre hinauszugehen; zu zeigen, dass die Früchte von kamma maya - substanzlos - sind und weiter, dass es eine dritte Kategorie von Handlungen gibt, welche die Schubkraft der guten und schlechten Taten neutralisieren können, so dass man über oder jenseits von kamma leben kann. Diese dritte Art von Handlungen ist die Praxis, die zu Nibbāna führt. Dies also ist die wahre buddhistische Lehre von kamma, weil das Ziel des Buddhismus darin besteht, die Menschen aus der Knechtschaft von kamma zu befreien.


    Zitat

    Die Lehre des Buddha zu verbreiten heißt also, die Wahrheit zu verbreiten, dass es so etwas wie „Ich“ oder „Mein“ nicht gibt und dass sich Geburt und Tod allein auf ein vermeintliches „Selbst“ beziehen. Wenn man diese Wahrheit durchdrungen hat, hören die Probleme von Geburt, Alter, Krankheit, Tod und Samsara sofort auf.


    Also, ohne „Ich“ kein Problem – Anatta. Das ist seine Lehre. Ich hänge die Datei an.



    AUF DEN PUNKT GEBRACHT Texte zu „Ich-und-Mein“ von Buddhadāsa Bhikkhu BGM 2015