Alles anzeigenAuch wenn es beim Leiden der Bedingtheit eine gewisse Zwanghaftigkeit gibt, würde ich nicht vom Leid des Zwanges sprechen, weil dieser Begriff dazu verleiten könnte, die Ursachen dieses Leides im Außen, also in äußeren Bedingungen zu suchen obwohl die eigentliche Ursache dieses Leidens unsere eigenen gestaltenden Taten, von Unwissenheit motiviert, sind.
Wäre ich auch vorsichtig. Es geht IMHO um die starke Begrenztheit der eigenen Einflussmöglichkeiten. Einschließlich, der, dass man die Schwester von Bedingtheit, Endlichkeit, nicht beeinflussen kann. Was entsteht, vergeht.
Liebe Grüße, Aravind.
Sankhara-Dukkha mit Leid der Bedingheit zu übersetzen, ist wahrscheinlich eine etwas unglückliche Übersetzung. Sankhara bedeutet ja Gestaltung und bezieht sich auf die Tätigkeit des Gestaltens als auch auf den Zustand des Gestaltetseins.
Im Zusammenhang mit den Leiden ist der erste Aspekt wohl bedeutsamer, denn er weist auf das zweite Glied des zwölfgliedrigen Zyklus des abhängigen Entstehens hin.
Vom Leid der gestalteten Tat zu sprechen, klingt auch erst einmal recht sperrig, trifft es meines Erachtens aber besser als die Formulierung Leid der Bedingtheit. Denn diese Formulierung weist auf die eigentliche Ursache unserer unfreiwilligen Geburten in Samsara hin: Karma und die damit verbundenen Klesas.
In Samsara sind unsere Einflussmöglichkeiten begrenzt. Das bedeutet aber nicht, dass wir diesen Begrenzungen hilflos ausgeliefert sind. Mit dem Dharma können wir diese Begrenzungen nach und nach reduzieren und schließlich vollständig überwinden: also die wahren Beendigungen verwirklichen. Wenn wir das geschafft haben, gibt es nichts mehr zu verwirklichen.
Haben wir schon versucht Asod55