der Haken an der ganzen Sache ist doch, dass der Buddhismus keine geistigen oder körperlichen Krankheiten heilt, sondern ausschließlich die „spirituelle“. So jedenfalls sieht es BuddhadasaBhikkhu.
Lieber Igor07 , meines Erachtens zählt Spiritualität zum geistigen Bereich, mithin führt spirituelle Heilung - die ja u.a. durch Geistesschulung forciert wird - auch zur Verminderung oder Beseitigung psychisch-geistigen Leides.
Geist, Psyche und Körper sind nicht (ohne weiteres) voneinander zu trennen - jeder Bereich beeinflusst den anderen mit, sonst gäbe es keine psychosomatischen oder somatopsychischen Störungen (und auch keinen "2. Pfeil").
(Für mich ist die buddhist. Praxis die Fortsetzung von Psychotherapie mit anderen Mitteln, Geistesschulung und - nicht zuletzt - Förderung ethischen Verhaltens zum Wohl aller Wesen.)
Wer leidet, lässt -leider- auch oft Andere (ev. mit-) leiden...
Es wäre allerdings zu begrüßen, wenn die Formulierung, die Praxis der Buddha-Lehre führe zur "Befreiung vom "Leiden" (im Sinne, dass auch körperliche Schmerzen beseitigt werden) , durch Dharmalehrer und Vertreter des Buddhismus grundsätzlich entsprechend erläutert und berichtigt würde, um ggf. falschen Hoffnungen vorzubeugen...
äußert sich im folgenden Video zum Thread-Thema...:
ab ca. Min.17.47 : "Die Wirklichkeit des Leides"
ab ca. Min. 19.08 : "Dukkha sma" = "Nicht frei vom "Im-Leiden-Sein"
ca. Min. 19.20:
Zitat
"Der Buddha hat nie versprochen, dass wir wirklich frei vom "Leid im Äußeren" werden, sondern er hat gerade noch mal gesagt:
Zu den weltlichen Bedingtheiten gehört Glück und Leid als Oberkategorie dazu - wir werden niemals frei von Leid sein - von der Erfahrung leidvollen Seins.
Wovon wir uns freimachen können, ist aber das "Im-Leiden-Leben"/ "Im Leiden SEIN", die Dinge als leidvoll zu erleben. ..."
ab ca. Min. 20.00:
Zitat
"Es gibt ein Ende des Leidens" heißt nicht, dass es in der bedingten Welt ein Ende von Leiderfahrungen gibt, sondern ein Ende davon, dass ich dann "im Leiden verankert" bin, vom Leiden bestimmt bin...."
Die Suizide Erwachter, welche im Palikanon erzählt werden, sowie die Tatsache, dass der Buddha sich beim Sterben selbst half, indem er die Jhanas und Formlosen Befreiungen nutzte, demonstrieren, dass die Befreiung von -körperlichen- Schmerzen ihre Grenzen hat....
ab Min. 21.05:
Zitat
Er (Buddha) hatte so starke Schmerzen, dass er tatsächlich die Jhanas und die Formlosen Befreiungen benutzt hat, um damit gut umzugehen...
Also auch der Buddha war nicht frei von der Erfahrung von Leid, aber hat er "daran gelitten"?
NEIN!
Er war zeitlebens - seit seiner Befreiung - frei von Leid, er hat sich damit nicht mehr identifiziert...
Und DAS ist es, worum es geht im Buddhismus:
Es geht darum, dass wir mit den Turbulenzen des Lebens, OHNE darunter leiden zu müssen, umgehen können.
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ab Min. 21.54 (- 22.16):
Zitat
Es ist möglich, einen Schmerz frei von Leiden zu erleben - so paradox das klingt - ein Schmerz ist meist körperlicher Natur, er kann auch psychischer Natur sein, aber
wenn ich nicht damit identifiziert bin, ist der Schmerz nur Schmerz.
Ich muss nicht - unter dem Schmerz - einen zusätzlichen Schmerz aufbauen (2. Pfeil).
Soweit, so gut...
Die Nicht-Identifikation zu erreichen, ist allerdings ein langer, schwieriger Weg, der nicht allen Leidenden gelingt....
In der größten Not fällt man u.U. dann plötzlich in alte (Kindheits-) Muster zurück und wendet sich an "höhere Mächte" und "Instanzen" -
"Not lehrt beten."
(Selbst, wenn der Verstand "Einspruch" erhebt...)
Hilfe "von oben" erhofft man sich vielfach (vor allem in buddhistisch geprägten Ländern im sog. "Volksglauben") auch von einem - quasi in den "Gottesstand" erhobenen - Buddha, nebst diversen "Hilfs-"Heiligen", wie es sich u.a. im tibet. Buddhismus zeigt (grüne und weiße Tara, "Medizin-Buddha", usw. ...)
Die Buddha-Lehre allein, scheint der Mehrheit der Menschen wohl doch nicht auszureichen, um alle Krisen zu bewältigen...(aber Buddha Shakyamuni wusste dies ja von Anfang an...).
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