Beiträge von Qualia im Thema „Tugend und Depression“

    Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

    Wenn sich der Nebel lichtet. Was ist dann wahrzunehmen? Beim plötzlichen ersten Mal auf jeden Fall Erschreckendes und man sucht weiter im Nebel. Warum? „So einfach kann das nicht sein!“

    Später erkennt man den Nebel als Vorstellungen anderer, die man versucht anzunehmen, zu verwirklichen. Bis es wahr wird: „So einfach ist es!“ – schon immer hier, doch stets verweigert, den Meinungen anderer geopfert.

    Shakyamuni Buddha

    Entweder Goutama Shakyamuni oder Buddha. Buddha ist eine Bezeichnung, die ihm von anderen gegeben wurde, die für ihn keine Bedeutung hatte. Natürlich spielte er die Rolle, die damit verbunden war.

    Jeder, alle Menschen, die als Buddhas bezeichnet wurden, haben für sich eine Sonderrolle verweigert.

    Das ist die Lehre, die so einfach ist, dass kein Verehrer oder Gläubiger versteht, dass ein Mensch kein Buddha sein kann. Wer ist schon sein Titel oder sein Name?

    Mein Mitgefühl hatte ich erreicht, als beim Sterben und Tod meines Bruders Mitgefühl nur mit den Menschen um und mit ihm war. Kein Gefühl war durch mich auf mich gerichtet. Irritierend, nur mit den Menschen zu fühlen und mich nicht mehr darin wahrzunehmen. Keine Tugend, keine Depression, keine Trauer, nur das Sein.

    Meinen „leidvollen“ Erinnerungen nachspüren hat meist zu noch mehr Erinnerungen geführt, die geprüft werden müssen. Das Problem war, dass ich dem „Zeugen“ entweder glaubte oder Nicht glaubte. Gleiches gilt für ihn.


    Da war auf einer Seite Unwissenheit, bei der man nicht sagen kann, dass Daten vergessen wurden, einfach nur Unwissenheit, vergessen haben zeigt ja nur nicht mehr Wissen und nicht Unwissenheit. Das Vergessen gewollt haben, bemerkt man. Scham und Gewissen.

    („Geldschulden habe ich alle zurückgezahlt.“ Und schon meldet sich mein Gewissen mit Daten. Die können geprüft werden und mir fällt der ganze Vorgang ein. Mein Gewissen hatte noch eine Schuld und vergessen, dass sie mir erlassen wurde. Keine Scham mehr, kein Gewissen.)


    Wenn auf der mir gegenüberliegenden Seite Unwissenheit erschien, habe ich mein Wissen losgelassen, bewusst „vergessen“ verziehen. Nicht festhalten an Vergangenem.

    Oder ich habe das fremde Wissen angenommen, von dem ich wusste, dass es nicht mit meinen Tatsachen übereinstimmt. Warum einen, der sich von Schuld befreit sieht, weil er sich keiner Tat erinnert, nichts getan hat, mit meinen Verletzungen, die ich nicht heilen lassen wollte, bedrängen?


    Ich muss ihm und mir alles verzeihen und vergeben, darf aber nichts vergessen, denn wenn ich auch vergesse, lege ich den Stolperstein vor mir und ich stolpere wieder darüber, wann auch immer.


    (Der Stolperstein, immer wieder auf das Geheuchel meiner Schwester, Familie, hereinzufallen und vergeben und vergessen. Viel Jahrzehnte habe ich mir diesen Stein unbewusst und bewusst in den Weg gelegt. Das ist doch deine Familie.

    Am 26.12.2024, als sie wieder einmal über mich verfügen wollte, habe ich den Stein genommen und nicht wieder vergessen: „Warum kommst du denn nicht zu uns, haben wir doch jedes Jahr gemacht“, warf sie mir vor. Da habe ich gesagt, was wahr ist: „Ihr bedeutet mir nichts.“ Sie brach in Tränen aus und ging, und ich? Ich war befreit. Nicht das Gefühl: Wenn ein Stein vom Herzen fällt, landet er auf meinen Füßen. Ja es geht wirklich, die Befreiung aus der Falle, Bruder, Mutter, Vater zu sein, aus der Benutzung durch sogenannte Familie, Gruppe, Stamm, Volk. Die anderen Befreiungen von meinen Personsmasken waren schon früher.)

    Wenn, wenn buddhistische Praxis mit echtem Vertrauen auf Buddhas Erfahrungen angewendet wird, hilft sie, jedes durch Gedankenmachen entstandene Leiden zu vermindern und zu vernichten.

    Die Praxis des Buddhismus muss dabei von allen gewollten Verkrustungen der Praxis des Buddha befreit werden. Aber gerade das Sich-Durcharbeiten zum Buddha ist das Sich-Befreien vom persönlichen Leiden im Heute.

    Buddha hat sich auch durch alle Lehren seiner Zeit gearbeitet und stand dann ganz plötzlich und unerwartet für ihn außerhalb aller Lehren. Er benutzte sie dann, um andere zu ihrer Befreiung zu veranlassen.

    Weil es eine reine Lehre nicht gibt, denn alle Lehren sind von Verkrustungen umgeben. Buddha war ein Befreiter, der Lehren benutzte, um seine Lehre zu verkrusten. Von Verblendungen kann sich nur der Einzelne befreien, um sich dann mit dem Abfall zu verkleiden.


    Wer glaubt, dass ich eine Lehre habe, ist schon mal auf dem Holzweg, der plötzlich im Wald endet. Glaubt er, dass nur der Rückweg auf dem Holzweg die Lehre ist, hat die Leere der eigenen Befreiung nicht erkannt.

    Mein Trick gegen Angst ist, genau zu betrachten, was mir denn geschehen kann durch einen anderen. Nach einigen Versuchen wusste ich, was schlimmstenfalls geschehen kann. Er könnte mich töten!

    Das ist eine gute Antwort. Wenn er mich tötet, interessiert mich die Welt nicht mehr, endlich Ruhe. Alles, unter nicht getötet werden, ist unwichtig.

    Mein Hass ist zu prüfen: Ist er jetzt in der Gegenwart richtig, dann los. Ist er aus Vergangenem gespeist, macht mein Hass mich lächerlich.

    Die Katze mag aus dem Sack sein, jetzt weiß man, dass die Katze lebt oder eben tot aus dem Sack ist. Leider ändert das nichts daran, dass man immer noch nicht weiß, ob die Katze im Sack lebt oder tot ist.

    Andere, die sich in einer absoluten Sphäre bewegen, lösen bei einem Gegenüber in meinem Körper Unwillen aus, sodass ich selten länger etwas Persönliches mit ihnen bewirke.


    „Der freie Wille ist Illusion“ kann Depressionen auslösen, wenn es doktrinär durchgesetzt wird. Bei oberflächlicher Betrachtung oder sogar Übernahme dieser absoluten Wahrheit macht es zu einem Zombie. Die von dieser absoluten Wahrheit überzeugten Menschen machen damit, Menschen zu bevormundeten, abhängigen Herdentiere. (Meister und anbetende Schüler.)


    Meine Er-Lösung von dieser Art der Erniedrigung, die meist von unterworfenen Gruppenmitgliedern als Gehorsam sein müssen, gedeutet wird, ist „Nichts hat freien Willen, aber jedes Lebewesen hat immer freie Entscheidung.“

    Das ich immer freie Entscheidung habe, ist keine Illusion. Freier Wille existiert nicht, der wird von der Unbeständigkeit und Unvollkommenheit verhindert.

    Jens

    Wenn die Fragilität des eigenen Selbst oft genug zu Leiden geführt hat, erkennt man die Antifragilität der gemeinsamen Umwelt. Das macht Robustheit, ohne die Fragilität oder Antifragilität jemals wieder zu unterschätzen. Ab da sollte der Trugschluss vermieden werden, dass Stabilität ein Synonym für Robustheit ist, so erkennt man die Fragilität und die Antifragilität.

    Ab da wendet man das Prinzip in seinem Handeln an: „Skin in the Game“. Heißt, man setzt bewusst seine Haut aufs Spiel, damit man nicht mehr den anderen die Schuld gibt an den eigenen Fehlschlägen, die entweder zu Verdienst berechnend oder zu Verlust vermeidend waren.


    Übersetzung.

    Wenn die Unbeständigkeit des eigenen Ego/Ich/Selbst oft genug zu Leiden geführt hat, erkennt man die plötzlich zuschlagenden Zufälle der gemeinsamen Umwelt. Das macht Robustheit, ohne die Unbeständigkeit oder plötzlichen Zufälle jemals wieder zu unterschätzen. Ab da sollte der Trugschluss vermieden werden, dass Stabilität kein Synonym für Robustheit ist, so erkennt man die Unbeständigkeit und Unvollkommenheit.

    Jetzt wendet man ein Prinzip in seinem Handeln an: „Skin in the Game“. Heißt, man setzt bewusst seine Haut aufs Spiel, damit man nicht mehr den anderen die Schuld gibt an den eigenen Fehlschlägen, die entweder zu Verdienst berechnend, Verlangen oder zu Verlust vermeidend waren, ertragend sein müssen.

    (von Qualia)

    Identifikation behindert das im Fluss sein, nicht sich identifizieren verhindert, die Ufer zu erkennen.

    Der mittlere Weg ist der Fluss, der durch seine Ufer definiert ist.

    Fesseln sind sich mit dem rechten oder linken Ufer oder dem Fluss als, Das ist mein zu verbinden. Man muss immer eines ergreifen und loslassen, wenn es nicht mehr hilfreich ist.

    Das ist der Stromeintritt, denn dann wird der Fluss als in Ufern eingegrenzt erkannt. Alle drei Teile vereint erzeugt den Strom, der kein Fluss ist.

    Zitat

    Wenn etwa ein Mensch aufgrund einer Depression Melancholie hochmoralisch und tugendhaft wird, dann sagen Sie, was ist das für ein netter Mensch, wie hat er sich verändert!

    Krischnamurti, vollkommene Freiheit, S.46


    Melancholie ist für Krischnamurti keine Krankheit des Nervensystems.

    Depressive wurden ihrem Schicksal überlassen, weil man die Krankheit nicht verstand und nicht heilen konnte.


    Meine Melancholie führte genau zu den von Krischnamurti beschriebenen Vorgängen. Eine neuronale Depression war nicht nachzuweisen.

    Melancholie ist auch heute noch ein Helfer, um zu erkennen, was ich nicht ändern kann, obwohl ich es doch so gern möchte.