Tugend und Depression

  • Ich waere fast im Bett verreckt. Ja, 'verreckt' ist das richtige Wort. Bis jemand den Notdienst rief und ich mit dem Krankenwagen in die Klinik gebarcht wurde. In der Klinik brachte ich mich beinahe um, da die ganze Zeit tagsueber und zum Teil auch Nachts ein heidenlaerm auf der Geschlossenen war.

    Lieber nuk


    Ich hoffe mal, dass du dich in der Zwischenzeit aufgefangen hast. Ja, das System fühlst ich manchmal 'brutal' an. Andererseits bin ich absolut dagegen, dem System eine Schuld unter zu jubeln. Ich meinen tiefsten Zeiten, hab ich versucht, irgendwie zu überleben, was nicht verkehrt war.


    Vielen Dank für deine schonungslose Offenheit, was uns allen echt gut tut. Denn die meisten von uns haben schon viel Leid erfahren und es überlebt. 😄


    Leid war für mich immer eine Katalysator, genauer hinzuschauen und Lösungen zu finden. :oops:

    Nichts muss, alles darf (:

  • Andererseits bin ich absolut dagegen, dem System eine Schuld unter zu jubeln.

    Genau das tue ich, wobei das System nur ein Spiegel des Menschen ist. Deshalb wuerde ich es leicht umformulieren. Der 'gemeine Mensch' ist 'sch***sse. Siehe, ich wohne seit vielen Jahren mit meiner Partnerin zusammen, bezeichne sie als meine 'Fau'. Und, tja, was soll ich sagen. Meine Frau bekommet eine Menge Sozialleistungen. Bei uns gehen seit Langem Pflegekraefte ein und aus. Vom Staat finanziert. Meine Frau hat einen Anspruch darauf. Alle diese Pflegekraefte und Sozialarbeiter sahen, wie 'mies' es mir ging. Niemand hat von ihnen hat mir auch nur die kleinste Hilfe gewaehrt. Nicht mal gegen Geld wollten sie etwas fuer mich tun. Ja, ich wollte sie fuer Unterstuetzung bezahlen. Beim Arzt auch. Aber wenn dann der Arzt sagt "Um Ihre Medikamente zu bekommen, muessen sie persoenlich vorbei kommen und ihre Krankenkarte mitbringen." Konnte ich nicht, da ich es monate lang kaum aus dem Bett schaffte. Und da sagt dann der Arzt: Pech gehabt. Ohne Sie persoenlich zu sehen und ohne Chipkrate sowieso nicht, gibt es keine Medizin. Es ist nicht mal erlaubt, sich hier Medizin aus der Apotheke kaufen zu lassen. Ohne aerztliche Bescheinigung, verboten.


    Also schickte meine Frau lange Zeit meine Chipkarte per Post zum Arzt und ich bekam eine gewisse Zeit ein Rezept. Irgendwann wollte der Arzt nicht mehr. Pech gehabt.


    Es ist sogar verboten, sich selbst zu helfen.


    Sagt der Arzt "'nein' sie bekommen kein Rezept", dann bleibt einem nur der Schwarzmarkt. In den USA oder in Afrika waere ich weenigstens an Medizin gekommmen.


    Alles in Allem empfinde ich die Welt als kalt, steril, zynisch brutal und herzlos. Mir ist kalt, ich fuehle mich deplatziert.


    Ich meinen tiefsten Zeiten, hab ich versucht, irgendwie zu überleben, was nicht verkehrt war.

    Ich wollte einfach nur 'weg' sein. Denn Schwaechlinge haben in der Natur nichts verloren, sie sind zum Aussondern/Aussterben praedestiniert. Ich trage diese Kerngefuehl schon seit meiner juengsten Kindheit mit mir rum. Und wer was anderes behauptet, der lebt einfach nur in einer Schischglitzerwohlfuelblase. Irgendwann werden diese Menschen auch noch merken, dass das 'bunte Glitzerschischi' im Schaufenster der Spassgesellschaft im Kern kalt, steril und kotzig ist. Spaetestens dann, wenn es ans Sterben geht. Dann betteln viele Leute nach Morphium und solchen Sachen.


    Um die Be****heit des Menxhen zu untermauern (nicht dass jemand denkt: Na, der nuk hat aber ein verschrobenes Menxhenbild).


    In meinem Leben bemerkte ich schon 5 Vergiftungsversuche an mir. 2. wurde heimlich versucht, in mein Trinken Spuelmittel zu kippen, einmal merkete ich, dass in meinem Wohnheimbett jemand eine giftige Kondensatorfluessigkeit auf mein Kopfkissen geschmiert hatte, einmal sah ich, wie mir jemand heimlich ein paar Tropfen Altoel in miene offene Coladose traeufeln wollte, Und einmal sah ich, wie mir ein Pfleger ein paar Tropfen von einem starken Medikament in meinen Kaffee traeufenl wollte Und dann noch ein versuchter Erstickungstod, veruebt von einem Schutzbefohlenen. Mit einem Kissen.


    Warum machen Menschen so etwas? Haben sie davon einen Vorteil?


    Meine Antwort darauf:

    Weil viele Menschen Minderwertigkeitskomplexe haben und diese einfach durch 'Macht' ueber Schwaechere kompensieren wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von nuk ()

  • Genau das tue ich, wobei das System nur ein Spiegel des Menschen ist. Deshalb wuerde ich es leicht umformulieren. Der 'gemeine Mensch' ist 'sch***sse. Siehe, ich wohne seit vielen Jahre


    Das System ist ganz sicher mit schuldig,aber es ist kein Spiegel des Menschen,eher ein Zerrspiegel.

  • Das System ist ganz sicher mit schuldig,aber es ist kein Spiegel des Menschen,eher ein Zerrspiegel.

    Von wem wird denn das System gemacht? Wer hatte es gemacht? Wer gestaltet es in Zukunft?


    Der liebe Herrjott?

  • Vom Menschen für den Menschen.

    Gestaltet von Wenigen,erduldet von allen,je nach Sensibilität unterschiedlich in der Bandbreite von" Wunderschön" bis "ich glaube,ich bin in der Hölle"

    Hängt von unzähligen Faktoren ab,wie sich das anfühlt,und funktioniert so seit Menschengedenken.

  • Liebe Foris


    Immer wieder begegnet mir in unserer Welt eine offene, manchmal sogar scharfe Kritik an den Mächtigen – seien es Politiker, Wirtschaftsbosse oder der Patriarch einer Familie. Häufig stehen dabei Machtstrukturen, Fehlverhalten oder Ungerechtigkeit im Mittelpunkt der Betrachtung.


    Mit meinem Text möchte ich jedoch einen anderen Blickwinkel einnehmen: Statt nur auf die äußere Rolle oder das Verhalten zu schauen, lade ich dazu ein, das fragile, verletzliche Selbst zu erkennen, das in jedem Menschen – unabhängig von Macht oder Status – existiert. Mein Anliegen ist es, das Mitgefühl füreinander zu stärken und den Blick für die tieferen, oft verborgenen Bedürfnisse und Ängste hinter der Fassade zu öffnen.

    Mitgefühl und Verbundenheit

    Im tiefsten Inneren vieler Menschen lebt die Angst vor Verlust,

    unabhängig davon, ob jemand reich oder arm, mächtig oder ohnmächtig ist.


    Die Angst vor Verlust entsteht, weil das fragile Selbst als bedroht erlebt wird,

    vergleichbar mit einem kleinen Vogel, der aus dem Nest gefallen ist.


    Dieses zerbrechliche Selbst fühlt sich existenziell gefährdet, wenn eine warme, helfende Hand fehlt.


    Häufig mangelt es an echter Unterstützung, weil Menschen versuchen, ihre eigene Not auf verschiedene Weise zu kompensieren. Dabei bleiben Achtsamkeit, Anteilnahme, Mitgefühl und Weisheit oft auf der Strecke.


    Das Kompensieren eigener Mängel geschieht meist unbewusst,

    es ist Teil eines Überlebenskampfes, der oft schon in der frühen Kindheit geprägt wird.


    Viele Menschen sind auf der Suche nach Verbundenheit, unabhängig davon, ob sie sich als Herr oder Diener, Meister oder Sklave erleben.


    Echte Verbundenheit entsteht jedoch aus innerer Selbstverbundenheit und ist nicht im Außen zu finden, sondern nur im Inneren.


    Mitgefühl für andere erwächst aus ehrlichem Selbstmitgefühl und echter Selbstliebe.



    Fragen an euch:

    • Wie begegnet ihr eurer eigenen Angst vor Verlust und in welchen Momenten spürt ihr sie besonders?
    • Was bedeutet für euch echte Verbundenheit – und wo erlebt ihr sie in eurem Leben?
    • Welche Wege habt ihr gefunden, um mit innerer Not oder alten Prägungen umzugehen und daraus neue Stärke und Mitgefühl zu gewinnen?

    Nichts muss, alles darf (:

    Einmal editiert, zuletzt von MaKaZen ()

  • Wenn die Fragilität des eigenen Selbst oft genug zu Leiden geführt hat, erkennt man die Antifragilität der gemeinsamen Umwelt. Das macht Robustheit, ohne die Fragilität oder Antifragilität jemals wieder zu unterschätzen. Ab da sollte der Trugschluss vermieden werden, dass Stabilität ein Synonym für Robustheit ist, so erkennt man die Fragilität und die Antifragilität.

    Ab da wendet man das Prinzip in seinem Handeln an: „Skin in the Game“. Heißt, man setzt bewusst seine Haut aufs Spiel, damit man nicht mehr den anderen die Schuld gibt an den eigenen Fehlschlägen, die entweder zu Verdienst berechnend oder zu Verlust vermeidend waren.


    Übersetzung.

    Wenn die Unbeständigkeit des eigenen Ego/Ich/Selbst oft genug zu Leiden geführt hat, erkennt man die plötzlich zuschlagenden Zufälle der gemeinsamen Umwelt. Das macht Robustheit, ohne die Unbeständigkeit oder plötzlichen Zufälle jemals wieder zu unterschätzen. Ab da sollte der Trugschluss vermieden werden, dass Stabilität kein Synonym für Robustheit ist, so erkennt man die Unbeständigkeit und Unvollkommenheit.

    Jetzt wendet man ein Prinzip in seinem Handeln an: „Skin in the Game“. Heißt, man setzt bewusst seine Haut aufs Spiel, damit man nicht mehr den anderen die Schuld gibt an den eigenen Fehlschlägen, die entweder zu Verdienst berechnend, Verlangen oder zu Verlust vermeidend waren, ertragend sein müssen.

    (von Qualia)

  • Häufig mangelt es an echter Unterstützung, weil Menschen versuchen, ihre eigene Not auf verschiedene Weise zu kompensieren. Dabei bleiben Achtsamkeit, Anteilnahme, Mitgefühl und Weisheit oft auf der Strecke.


    Das Kompensieren eigener Mängel geschieht meist unbewusst,

    es ist Teil eines Überlebenskampfes, der oft schon in der frühen Kindheit geprägt wird.

    Ich habe mal eine Doku gesehen, einer Schulklasse in England, in der Achtsamkeit trainiert wird, ein Schulfach ist: ein Kind konnte danach mit seinem aggressiveren Bruder zu Hause gelassener umgehen, dessen Aggression besser verstehen, und sich somit auch auf eine andere Art wehren, weil körperlich unterlegen…


    Gestern las ich von einer Bank, die auf einem deutschen Schulhof steht, wo man sich hinsetzen kann, wenn man sich allein fühlt. Keine Freunde hat. Jemand kommt und setzt sich daneben. Und scheint auch zu funktionieren...


    Es gibt mehr Sensibilisierung für gewisse Themen innerhalb Familien und auch Ansprechpartner außerhalb der Familie:

    Früher wurde hingegen oft „alles unter den Tisch gekehrt“…


    Viel „guter Samen“, Achtsamkeit und Mitgefühl, Toleranz, kann also bereits in der Kindheit gesät werden. Sollte eigentlich schon in der Kindheit gesät werden. In Schulen.


    Eltern hingegen sind oft überfordert. Oder leiden selbst (noch) an alten schädlichen Verhaltensmustern.


    Missbrauchsskandale kommen immer mehr an die Öffentlichkeit und werden nicht mehr verschwiegen.


    Es Bedarf auch mehr Aufklärung, Initiative, Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft.


    Heute wird man nicht mehr so schnell wie früher stigmatisiert.

    Man weiß heute auch mehr über Trauma und Traumafolgen.

    Und es gibt auch neue und wirksame Methoden der Heilung.


    Gewisse Fortschritte gibt es also schon…


    Dem entgegen steht allgemein auch ein Wirtschaftssystem, das hauptsächlich auf Gewinn und Wettkampf besteht. Gegeneinander statt Miteinander:


    Es bräuchte wahrscheinlich auch ein anderes Wirtschaftssystem.


    Und zwar global. Da wir mittlerweile global weltweit abhängig geworden sind.


    Es gibt Wege…


    Aber viele (ältere) Menschen werden sich weiterhin dagegen sträuben…

    Auch aus Angst vor Veränderung und was wird dann sein…

    Als wenn man bereits damit aufwächst…


    Vieles was heute Tatsache ist, wie menschengemachter Klimawandel, hat man bereits vor 50 Jahren vorausgesehen.


    Trotzdem wurde weiter gemacht:

    Gibt es auch weiterhin sinnlose Kriege auf verschiedensten Ebenen..

    Auf Grund von Gier und Unachtsamkeit…


    Es wird ein langsamer Prozess der Selbsterkenntnis bleiben.

    Menschen werden weiterhin unnötig Leiden

    Ausgang stand heute ungewiss…


    Es gibt auch ein passendes Buch über den Sapiens, „eine kurze Geschichte der Menschheit“:


    Wahrscheinlich kommen einige Menschen auch mit weniger Mitgefühl auf die Welt als Andere…


    Alles in Allem kann ich die verschiedenen Gesichtspunkte auch nicht alle in Kürze hier aufzeigen:


    Letztendlich gibt es aber für jeden einzelnen Menschen ein Angebot, sich selbst (wieder) zu finden…


    Und auch andere Menschen, die einem dabei helfen…


    Was oft fehlt, ist die Erkenntnis, Bereitschaft, Wille, ich muss und ich will etwas ändern….


    Was fehlt mir eigentlich wirklich, und was und wie kann ich das auflösen:


    Und das fängt oft damit an, erst mal wieder ganz still werden zu können, was viele aber gar nicht wollen, weil sie darin keinen Sinn erkennen können, weil der Affengeist gewohnheitsmäßig lieber was anderes möchte…


    Selbst wenn wir uns selbst einigermaßen befreit haben…


    Schauen wir weiterhin täglich auf das Leid um uns herum…


    Auch damit umzugehen, bedarf Übung…


    Mentus:

    Wie Du schon sagtest, erst wenn ich in mir selbst wahre Liebe und Mitgefühl (wieder) spüre, Weise genug geworden bin, dann kann ich dies auch bedingungslos und ehrlich mit anderen Menschen teilen…


    Alles ist und bleibt weiterhin eine tägliche Übung…


    Bei der wir aber Dankbarkeit und Freude für jeden neuen Tag, egal wie er uns erscheint, unser Herz (Mitte) und Seele, nie vergessen sollten…


    Um Zu Herz (Mitte) und Seele wieder zurückzukehren…

    Bedarf es oft nur ausreichend Stille, „Raum und Zeit“…

  • Liebe(r) Qualia


    Ich empfinde deinen Text als sehr wahr und weise. Der Umgang mit der eigenen Verletzlichkeit führt zu innerer Stärke und dem Willen, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen. Sie führt auch zum Erkennen der Verletzlichkeit unserer Mitmenschen und damit zu Mitgefühl, Verständnis und Verbundenheit.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Wie Du schon sagtest, erst wenn ich in mir selbst wahre Liebe und Mitgefühl (wieder) spüre, Weise genug geworden bin, dann kann ich dies auch bedingungslos und ehrlich mit anderen Menschen teilen…

    Ein wunderbarer und wunderschöner Artikel von dir und sehr tiefsinnig formuliert. Vielen Dank! :heart:

    Nichts muss, alles darf (:

  • Während Depression als Krankheit zu sehen, häufig dazu führt, dass man Pillen verschreibt.

    Naja, ich wollte in diesem Faden keine Predigten halten, aber die Geschichte von nuk ist sehr typisch für das ganze System, das einzig und allein darauf ausgerichtet ist, uns mit Hilfe lebenszerstörender legaler Medikamente zu ruinieren. Denn es zählt nur der Profit und das reine kommerzielle Interesse.


    Ich poste hier einen frischen Artikel von einer Seite, die ich abonniere. Vielleicht können diese lebendigen Stimmen denen, die es lesen, Mut machen – und davor warnen, blind all den Ärzten zu vertrauen, die uns mit der glatten Lüge versklaven wollten.


    Es gibt noch ernsthafte und ehrliche Ärzt*innen, die gegen den Mainstream der Psychiatrie rebellieren – und ihre Stimme ist auch unsere Eigene! :!: Stimme.


    (Man kann es natürlich auch löschen – wie immer: kein Problem.)



    Zitat

    Lauras Botschaft ist eindeutig: Jahrzehntelang wurde uns eine Geschichte erzählt: Geisteskrankheiten seien die Folge eines „chemischen Ungleichgewichts“ und „lebenslanger Hirnstörungen“. Uns wurde erzählt, die Psychiatrie sei eine objektive Wissenschaft, während sie und viele andere sie in Wirklichkeit unter die Lupe genommen haben und dann feststellen mussten, dass es sich um Pseudowissenschaft handelt, die erfunden und gefördert wird, um die Pharmaindustrie selbst zu finanzieren.



    Zitat

    Sie erklärt weiter, wie die Industrie selbst Experten-„Wissenschaftler“ dazu rekrutiert, im Wesentlichen als Sprachrohr der großen Pharmakonzerne zu fungieren und eine weitverbreitete und langfristige „Medikation“ von „Störungen“ wie ADHS, bipolaren Störungen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen sowie zahllosen anderen zu befürworten, obwohl es in Wirklichkeit absolut keine objektiven Kriterien für die Stellung dieser Diagnosen oder für ihre „Heilung“ oder „Behandlung“ mit sogenannten Medikamenten gibt.

    Wie Laura wurde bei mir mit 17 Jahren eine bipolare Störung diagnostiziert. In den folgenden zwei Jahrzehnten war ich sieben Mal in psychiatrischen Kliniken. Jedes Mal waren die Behandlungen dieselben: mehr Diagnosen, mehr Medikamente, mehr Krankheit und Angst.


    Zitat

    Die Wahrheit ist, dass die Theorie des chemischen Ungleichgewichts schon lange widerlegt ist. Psychiatrische Diagnosen sind keine medizinischen Krankheiten und basieren nicht auf objektiven Daten. Es handelt sich um Symptomkomplexe, die oft subjektiv berichtet und bewertet werden und oft eher von den Abrechnungscodes der Krankenkassen als von wissenschaftlichen Erkenntnissen geprägt sind.

    Und obwohl Medikamente kurzfristig hilfreich sein können, bergen sie auch ernsthafte Risiken, insbesondere langfristig. Die Öffentlichkeit wird im Großen und Ganzen nicht ausreichend über die tatsächlichen Risiken und deren Häufigkeit informiert. Ich könnte Ihnen eine lange Liste negativer gesundheitlicher Folgen aufzählen, die ich aufgrund einer Reihe verschriebener Medikamente erlitten habe, die nie im Zusammenhang miteinander getestet wurden.

    Doch diese Informationen erreichen selten die Menschen, die sie am dringendsten benötigen. Wir erhalten keine informierte Einwilligung. Wir erfahren nichts über die Heilung der Grundursache. Wir werden aufgefordert, zu gehorchen. Uns zu beruhigen. Unsere Medikamente einzunehmen und die Packungsbeilage sowie die lebenslange Verschreibung zu akzeptieren.

    Doch endlich wendet sich das Blatt, und das hätte nicht schnell genug geschehen können.

    Die Menschen beginnen, Fragen zu stellen. Eltern fragen sich, warum ihren Kindern so viele Stimulanzien, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und Antipsychotika verschrieben werden. Erwachsene erkennen, dass das, was man ihnen über ihr Gehirn erzählt hat, nicht mit ihrer tatsächlichen Lebenserfahrung übereinstimmt.

    Überlebende des Systems finden ihre Stimme, und auch wir finden zueinander.



    Die Katze ist aus dem Sack

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Oh mei. Dieses pauschale verdammen von Medikamenten für Menschen mit psychischen Problemen greift definitiv zu kurz.

  • Oh mei. Dieses pauschale verdammen von Medikamenten für Menschen mit psychischen Problemen greift definitiv zu kurz.

    Ich stelle mir eine andere Frage:

    Wie viele Menschen, die von unserem System als psychisch krank abgestempelt wurden, wären nicht zugrunde gegangen, wenn man sie ernst genommen und ihnen wirklich geholfen hätte?

    Denn das Recht auf Aufklärung ist in unserer Verfassung verankert.

    Noch ein Artikel, und dann bin ich hier raus.

    P.S.

    Dass alle Medikamente „wirken“, ist unbestritten.

    Die entscheidende Frage wurde übrigens von einer deutschen Journalistin an I. Kirsch gestellt.

    Aber genau diese Stelle wurde in der ARD-Dokumentation einfach weggeschnitten.

    Ist die Wahrheit etwa gefährlich?

    Für wen eigentlich?

    Sicher nicht für Menschen wie nuk – die ohnehin keine Chance mehr haben …


    Zitat

    Fast ein halbes Jahrhundert lang behauptete die Psychiatrie, es gäbe wirksame und sichere Medikamente gegen Depressionen, die ein chemisches Ungleichgewicht beheben. Obwohl nichts davon stimmt und diese falsche Darstellung den Patienten schadet, tun Gesundheitsexperten, Arzneimittelbehörden, medizinische Fachzeitschriften und die Medien ihr Bestes, um sie aufrechtzuerhalten. Ich möchte dies anhand zweier aktueller Beispiele veranschaulichen.


    Schutz der falschen Darstellung von Antidepressiva

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Statt nur auf die äußere Rolle oder das Verhalten zu schauen, lade ich dazu ein, das fragile, verletzliche Selbst zu erkennen, das in jedem Menschen – unabhängig von Macht oder Status – existiert.

    Danke für die "Einladung":) , lieber MaKaZen /Martin, auch der Buddha(dharma) lädt ja dazu ein, das "Selbst" der Mitmenschen zu erkennen und ihnen - unabhängig von Status/Rang/Machtposition und Verhalten - Liebende Güte und Mitgefühl entgegenzubringen...

    Mein Anliegen ist es, das Mitgefühl füreinander zu stärken und den Blick für die tieferen, oft verborgenen Bedürfnisse und Ängste hinter der Fassade zu öffnen.

    Eine schöne, edle und hochmoralische Mission, aber leider ist die Entfaltung von Mitgefühl in der Praxis oft schwer durchzuführen, wenn ein Mensch schlicht über zuviel Macht verfügt (und diese für unheilsame Zwecke missbraucht...).


    (Was/Wem nutzt es, wenn z.B. erkannt wird, dass Putin sich in seinem tiefsten Inneren klein, unbedeutend, verletzlich und einsam fühlt?

    Mitgefühl tendiert zur Auflösung, bei existenzieller Bedrohung... :shrug: )

    Fragen an euch:

    Wie begegnet ihr eurer eigenen Angst vor Verlust und in welchen Momenten spürt ihr sie besonders?
    Was bedeutet für euch echte Verbundenheit – und wo erlebt ihr sie in eurem Leben?
    Welche Wege habt ihr gefunden, um mit innerer Not oder alten Prägungen umzugehen und daraus neue Stärke und Mitgefühl zu gewinnen?

    Dein Statement und die Fragen hätten m.E. einen eigenen Thread verdient....



    Thorsten geht es ja um folgendes:

    Eine beliebte Falle – für alle Seiten. :|

    Das neutrale Emoji :| kann beides zum Ausdruck bringen:

    Gleichmut oder Gefühllosigkeit.

    (Nur beim Verwender darf man annehmen, dass er weiß, wie es tatsächlich in ihm aussieht...zumindest, wenn er psychologisch und/oder auch buddhistisch in Selbstreflexion geschult ist und keine Angst hat, der Wahrheit ins Auge zu sehen.)

    Unterdrückte Energien, Wünsche oder Triebe erzeugen oft eine mitunter zwanghafte Haltung zu Ordnung und Kontrolle. Auch das kann nach außen wie innen als Tugend der Ordnung und Selbstdisziplin aufgefasst werden. Die buddhistische Lehre kann hier leicht eine fruchtbare Basis für diese Fehleinschätzungen (Symptomatik) bieten.

    Das hört sich ja schon fast nach einer "Schuldzuweisung" an... :?

    Fehldeutungen können doch in vielen Kontexten passieren, da hilft nur, stets achtsam und gründlich die eigenen inneren Antriebe, wie auch die - vielleicht kritischen - Aussagen (möglichst "verständiger") Außenstehender zu prüfen.


    Beispiel:

    Seit Ende Februar habe ich meinen Geruchs- und Geschmackssinn fast vollständig verloren, was u.a. dazu führt, dass ich keinerlei "Gier" auf Süßigkeiten mehr verspüre und sehr diszipliniert esse (trotz der Einnahme appetitsteigernden Cortisons...).


    Ein Trugschluss wäre es, jetzt anzunehmen, dass ich seitdem von jenen lukullischen Sinnesgenüssen losgelöst/befreit sei.... :grinsen:


    Ich befürchte eher das Gegenteil: Falls die Sinne je wieder ordnungsgemäß funktionieren, könnte ein "Neuentdecken"/"Nachholbedarf" entstehen, der umso gierigere Lust auf Süßes befeuert.

    Aber:

    Wenn der "Geist" Einspruch erhebt und nahelegt, dass die Bewältigung des Verzichts ja deutlich gezeigt hat, dass auch ohne diese Sinnesfreuden ein glückliches Leben möglich ist, könnte zuletzt doch noch echtes Loslassen folgen... ;) )

    Im Zustand der Freiheit (oder was ich dafür halte) fließen Lust, Freude, Angst und Leid, ohne ins Stocken zu geraten. Das Stocken, dieses Nicht-Mehr-Fließen assoziiere ich mit depressiven Episoden. Und die können sehr tugendsam wirken – nach außen wie nach innen. Ein Trugschluss.

    Gefahr erkannt - Gefahr gebannt?!




    Ich frage mich manchmal, ob man sich auch in eine Depression (eine "reaktive", keine "endogene") "hineingrübeln" kann... :?

    In der Wirtschaftspsychologie ist das offensichtlich auch schon in Erwägung gezogen worden:

    Zitat

    Ausgangspunkt waren Befunde, wonach Kreativarbeiter zu Depressionen neigen. So hatten z.B. 50 Prozent aller Künstler in ihrem Leben schon einmal eine Depression (verglichen mit 20 Prozent aller Unternehmer). Die Wahrscheinlichkeit, eine Major Depression, also eine länger andauernde Depression zu entwickeln, ist bei Künstlern und Schriftstellern zehnmal höher als in der übrigen Bevölkerung.

    Arten des Grübelns

    Das könnte, so Paul Verhaeghen und seine Mitarbeiterinnen, an der Art des grüblerischen Denkens liegen. Sie unterschieden zwei Formen. Das selbstreflektierende Nachdenken („self-reflective pondering“) ist eher analytisch, setzt sich aktiv mit negativen Gefühlen auseinander und versucht, sie zu ändern.

    Das brütende Grübeln („brooding“) ist hingegen eher konfus, hängt passiv negativen Gefühlen nach und ergeht sich in ihnen statt sie zu ändern. Die Autoren nahmen an, dass Grübeln die Kreativität abwürgt und depressiv macht, während Nachdenklichkeit zu Ideenreichtum führt.


    https://wirtschaftspsychologie…r-denken-anstatt-gruebeln




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    "...Dieser edle achtfache Pfad aber ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg..." (AN.VI.63)


    "In dieser Stunde hörte Siddhartha auf, mit dem Schicksal zu kämpfen, hörte auf zu leiden. Auf seinem Gesicht blühte die Heiterkeit des Wissens, dem kein Wille mehr entgegensteht, das die Vollendung kennt, das einverstanden ist, mit dem Fluss des Geschehens, mit dem Strom des Lebens, voll Mitleid, voll Mitlust, dem Strömen hingegeben, der Einheit zugehörig." (H.Hesse)



  • Welche Auswirkung hat ein Menschenbild,das Sachverhalte ,wie, z.B Primat des Sexuellen,Negation
    oder substantielle Enschränkung der Willensfreiheit etc.,postuliert ,oder auch nur zur Diskussion stellt,einerseits für die Selbstwahrnehmung des Einzelnen,andererseits für die,ich sage es absichtlich zynisch,Bewirtschaftung des Einzelnen durch die Institutionen,z.B Staat,Medizin etc.
    Ändert es den Blick derjenigen,die sich als Institution
    oder Wissenschafts-oder Verwaltungssubjekt mit
    dem Phänomen "Mensch" befassen,dahingehend,daß sie sich,obschon selbst
    unter dieses Postulat fallend,trotzdem nicht davon
    betroffen sehen,weil sie sich,aus einer Art Pastoralperspektive,durch Wissen absolutiert wähnen?

    Dinge wie "der freie Wille ist Illusion" sind in der Alltagswahrnehmung angekommen,kann das Depressionen auslösen?

  • Genau, ich sehe es so:


    Ich halte den Glauben an den freien Willen für essenziell, weil er mir und anderen Menschen Kraft gibt, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und Veränderungen zu gestalten. Wenn der freie Wille negiert wird, schwächt das meiner Erfahrung nach das Selbstvertrauen, fördert Ohnmacht und nimmt die Motivation, das eigene Leben aktiv in die Hand zu nehmen. Ich stehe für ein Menschenbild, das Eigenverantwortung, Mitgefühl und persönliche Entwicklung betont – und nicht für Passivität oder Resignation.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Andere, die sich in einer absoluten Sphäre bewegen, lösen bei einem Gegenüber in meinem Körper Unwillen aus, sodass ich selten länger etwas Persönliches mit ihnen bewirke.


    „Der freie Wille ist Illusion“ kann Depressionen auslösen, wenn es doktrinär durchgesetzt wird. Bei oberflächlicher Betrachtung oder sogar Übernahme dieser absoluten Wahrheit macht es zu einem Zombie. Die von dieser absoluten Wahrheit überzeugten Menschen machen damit, Menschen zu bevormundeten, abhängigen Herdentiere. (Meister und anbetende Schüler.)


    Meine Er-Lösung von dieser Art der Erniedrigung, die meist von unterworfenen Gruppenmitgliedern als Gehorsam sein müssen, gedeutet wird, ist „Nichts hat freien Willen, aber jedes Lebewesen hat immer freie Entscheidung.“

    Das ich immer freie Entscheidung habe, ist keine Illusion. Freier Wille existiert nicht, der wird von der Unbeständigkeit und Unvollkommenheit verhindert.

    Jens

  • Für mich ist die Fähigkeit, zwischen Möglichkeiten zu wählen, der Inbegriff von freiem Willen. Das Gefühl, selbst zu entscheiden, ist für mich Freiheit – unabhängig davon, wie Philosophen die Begriffe auseinanderhalten.

    Nichts muss, alles darf (:

  • Das sehe ich auch so, Qualia. Es gibt im Grunde keinen freien Willen. Aber ich kann mich entscheiden und muss dann dafür die Konsequenzen tragen.


    Ich übernehme die Ver-Antwortung für meine Entscheidungen.


    Was bedeutet aber FREIER WILLE?


    Was kann ich wirklich WOLLEN - wo, wann, wie?


    Das wird durch viele Umstände verhindert. Alter, Krankheit, Tod, Regierungsform Arm, Reich, Intelligent, Beschränkt, Bildung, Hautfarbe ...


    Ich habe ja noch nicht mal den freien Willen, was ich glauben kann oder welcher Überzeugung ich folge, wenn mir die Einsicht oder die Begleitumstände dafür fehlen - Literatur, geistiger Austausch etc.


    _()_Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich finde es einen großen Unterschied, ob man bestimmte Mißstände im Gesundheitssystem anspricht oder gleich alles in Frage stellt.


    Dies ist ja ein Artikel über die Situation in der USA. Dort gab es ja die Opiod-Krise, weil bei vielen Beschwerden, die komplex und vielschichtig sind - z.B Rückenschmerzen, wo ja Lebensweise,Sport, Stress , Muskeln, Knochen, Nerven, Psyche eine Rolle spielen und was deswegen sehr ganzheitlich behandelt werden muß, einfach pauschal Schmerzmittel verabreicht wurden - also Symptome angefangen wurden. Da gab es einen großen Unterschied zwischen USA und Europa. Aber trotzdem ist es wichtig, dass es Schmerzmittel gibt.


    Auch bei Psychopharmaka gibt es wohl das ähnliche Phänomen und ganz große Unterschiede zwischen den Ländern:


    Zum Frühstück Ritalin, zum Kaffee Prozac - in US-Fernsehserien wie "Desperate Housewives" oder "Sopranos" gehören Psychopharmaka fast schon zum täglichen Brot. Dies spiegelt sich auch in einer neuen Statistik wieder, die ein Forscherteam jetzt im Fachblatt "Child and Adolescent Psychiatry and Mental Health" veröffentlicht hat. Kinder und Jugendliche in den USA schlucken demnach etwa dreimal mehr Psychopillen als ihre Altersgenossen in Westeuropa.

    Satt das komplexe Problem ist es wohl manchmal billiger und bequemer "pauschal" einfach Pillen zu verschreiben. Um diese Komplexität und Vielschichtigkeit kommt man aber auch herum - wenn man ebenso pauschal und ohne auf die Fälle zu blicken, Psychopharmaka die Nützlichkeit abspricht.

  • Die Katze mag aus dem Sack sein, jetzt weiß man, dass die Katze lebt oder eben tot aus dem Sack ist. Leider ändert das nichts daran, dass man immer noch nicht weiß, ob die Katze im Sack lebt oder tot ist.

  • Das sehe ich auch so, Qualia. Es gibt im Grunde keinen freien Willen. Aber ich kann mich entscheiden und muss dann dafür die Konsequenzen tragen.

    Wenn es keinen freien Willen gibt, dann kann man auch keine Entscheidungen treffen für die man dann die Konsequenzen zu tragen hat. Gibt es keinen freien Willen, dann ist man auch für die Entscheidungen, die man trifft, nicht verantwortlich, denn sie wären dann ja von Faktoren abhängig auf die wir keinen Einfluss haben.


    Gerade weil wir in der Lage sind diese oder jene Entscheidung in einer bestimmten Situation zu treffen, haben wir einen freien Willen und sind nicht durch irgendetwas definitiv vorherbestimmt, dem wir uns dann willenlos beugen müssen.


    Ich finde, dass der Begriff 'freier Wille' nicht besonders hilfreich ist. Ich finde die Bezeichnung abhängiger Wille viel besser. Das zeigt eben, dass unser Wille nicht einfach so aus sich heraus gegeben ist, sei er frei oder nicht. Unser Wille, der uns zu bestimmten Entscheidungen führt, ist eben von vielen verschiedenen Bedingungen und Umständen abhängig und entsprechend dieser Bedingungen und Umstände entscheiden wir uns, dieses oder jenes zu tun, etwas zu unterlassen, heilsam zu handeln, Unheilsames zu unterlassen usw.

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • att das komplexe Problem ist es wohl manchmal billiger und bequemer "pauschal" einfach Pillen zu verschreiben. Um diese Komplexität und Vielschichtigkeit kommt man aber auch herum - wenn man ebenso pauschal und ohne auf die Fälle zu blicken, Psychopharmaka die Nützlichkeit abspricht.

    Dazu braucht man keine amerikanischen Quellen. Es reicht eine sehr gründliche Untersuchung des deutschen Psychiaters Stefan Weinmann: "Erfolgsmythos Psychopharmaka".


    Diese Medikamente sind sicherlich "wirksam"/ aber "Nützlich"? :? / – selbst führende Experten wie in der ARD-Dokumentation oder im Buch "Antidepressiva" von Tom Bschor bestreiten das sehr klar und vehement.


    Dass der Entzug von Psychopharmaka sehr lange dauern und enormen Schaden hinterlassen kann, weiß ich aus einer geschlossenen Gruppe auf meinem Handy. Und nichts aus den Büchern. Manchmal das Leben lang. Tja :|


    Tja, selig, wer glaubt. Bitte schön! Ich kann nichts dafür. :shrug: .


    Meine Tugend besteht darin, nicht blind zu glauben – selbst wenn es der Buddha sagt. Ich würde ihn bestimmt töten.


    Sorry, war nur ein Scherz. ;)

    Ein Leben ohne Selbsterforschung verdiente gar nicht gelebt zu werden.

    Sokrates

  • Anna Panna-Sati


    Ich finde, dass dieses Emoji ein bisschen so aussieht, als würde es sich das Lachen verkneifen. Dabei versuchte es, die Contenance zu bewahren. Dieses Lachen kann unterschiedliche Qualitäten haben: ein heiteres, ein böses, ein depressives Lachen. Hier ist es eher ein gutmütiges Schmunzeln.


    :|


    Ich glaube, dass Künstler zu Depressionen neigen, liegt vor allem daran, dass ihre Imagination zu stark ausgeprägt ist. Wenn man sich alles vorstellen kann und muss, was an üblen Dingen passiert und passieren könnte, kann die Welt die Leichtigkeit schnell verlieren. Auch Angstpatienten können ein Lied davon singen. Das mag aber auch daran liegen, dass Künstler nicht selten über ein zu sensitives Sensorium verfügen, das schon Schmerzen bereitet, wo andere noch das Leben feiern. Zudem gibt es Abgründe, die große Verwirrung stiften, bis man merkt, dass man selbst dieser Abgrund ist. Diese Verwirrung bedarf der Kontrolle, zumindest scheint es so. Hier kann der Buddhismus ein schönes Framework bieten, über die Abgründe hinweg zu meditieren. Mittelfristig ist es natürlich zum Scheitern verurteilt. Denn dann zerschießen dir die Abgründe dein schönes, heiles Buddhistendasein. Letzteres ist wahrscheinlich das Wertvollste an dieser Praxis.


    Der Eingangs zitierte Satz hat mich, trotz aller möglicher Fehleinschätzungen anderer Ursache, kalt erwischt, weil er mir die Janusköpfigkeit meiner Praxis sichtbar gemacht hat. Wenn mein Denken und Fühlen "einrastet", und sich der Alltag nur noch um wenige schlimme Dinge dreht, denen die reale Grundlage fehlt oder zumindest zu fehlen scheint, wird die Praxis zum Gefängnis. Das Einrasten, das ins Stocken geraten der lebendigen Quellen, scheint Kontrolle umso wichtiger zu machen, damit das, was da vor sich hin tobt – ungesehen und ungefühlt, aber schon wetterleuchtend am Rande des Bewusstseins – nicht an die Oberfläche kommt. Diesen Hang zur Kontrolle habe ich schon häufiger bei Praktizierenden des Zen beobachtet. Die daraus resultierende, fehlende Lebenslust wird dann als weise Abkehr von den Schleiern der Maya fehlgedeutet. Der Buddhismus in seiner pessimistischen Fehlinterpretation bietet ideale Wachstumsbedingungen für solche Sackgassen. Darauf wollte ich hinweisen.


    Kurz: die buddhistische Praxis kann die Lebensfreude rauben und depressive Zustände verstärken, weil und wenn sie als Instrument der Kontrolle wo Loslassen geboten wäre missbraucht wird.

    Das ist denn doch nur der Abendwind, der heute mit ordentlich verständlichen Worten flüstert.

  • Viele Künstler finden über Musik oder Bilder oder Filme oder Bücher, wie von Ottfried Preussler (der starke Wanja) ganz einfach nur andere


    „Wege“


    Zu versuchen

    Ihre Seele, ihre Erfahrungen, ihre Sehnsüchte auszudrücken…

    Zu transformieren…

    Aufzuarbeiten…


    (Ähnlich wie in der Gestalttherapie)


    Melancholie hat etwas von:

    Ich habe einmal etwas sehr schönes erlebt

    Oder ich war einmal an einem sehr schönen Ort

    Ich kannte mal einen geliebten/sehr lieben Menschen

    Und diesen oder das vermisse ich nun sehr

    Oder nur meine Seele weiß noch davon, und ich selbst nicht mehr wirklich


    Und darüber bin ich nun traurig…


    Depression hat etwas von:

    Ich habe generell keine Lebenslust und Freude und Hoffnung und Zuversicht mehr…


    Die eigentlichen Ursachen dafür sind oft in (auch sehr frühen) Alltagserlebnissen zu finden:


    Junge Menschen können sich oft noch sehr gut an Erlebnisse und Verletzungen ihrer Kindheit erinnern

    Älteren Menschen fällt dies hingegen oft schwerer:

    Und können sich manche Zustände, warum sie überhaupt da sind, deshalb auch oft nur schwer bis gar nicht mehr erklären…


    Viele Menschen erkennen deshalb auch nicht mehr die wahren Ursachen ihrer Leiden


    Und flüchten sich deshalb vielleicht auch in Spiritualität…


    In der Hoffnung „Nirvana“ zu erreichen..

    Das sie von Allem erlöst…


    Viele Menschen lesen und studieren auch lieber den Buddhismus:


    Als sich „völlig nackt in die Natur zu begeben“

    Und „30 Tage ganz allein unter einem Baum zu meditieren“

    Ohne etwas zu erwarten…

    Und zu lernen sich selbst wieder zu vertrauen…


    Viele Menschen sagen auch ich hatte eine gute Kindheit

    Obwohl sie in Wahrheit keine war, weil sie Angst vor der Wahrheit haben, diese zu akzeptieren…


    Vielen Menschen haben Angst:


    Angst vor dem Sterben

    Angst vor der (ganzen) Wahrheit

    Angst vor dem Verlassen werden

    Angst vor dem Allein sein

    Angst zu versagen

    Angst nicht zu genügen

    Angst zu verlieren

    Angst nicht geliebt und verstanden zu werden

    Angst vor der Hingabe zum Leben an sich

    Angst sich selbst zu Vertrauen

    Angst dem Leben zu Vertrauen

    Angst nicht genug zu haben


    Angst …