Beiträge von MaKaZen im Thema „Vorschlaghammer gegen üble Menschen oder immer Metta ?“

    Vermutlich reicht es aber schon zu verstehen dass da jemand gestresst/irgendwie unglücklich ist.

    Lieber pano


    Ich glaub, rational verstehen ist nicht möglich, da müsste man den Menschen gut kennen. Wenn ich fühle, dass wer gestresst ist und ich ein Reaktion als sinnvoll erachte, frage ich nach. "Hey, du wirkst heute ziemlich gestresst. Was war los?" oder "Hey, du machst einen traurigen Eindruck, magst du erzählen?" Die Menschen in ihrer Befindlichkeit abzuholen wirkt oft sehr schnell, sie fahren runter, fühlen sich gesehen und vielleicht auch auf der Gefühlsebene irgendwie verstanden?

    Und weil derjenige / diejenige dein Nein als Zurückweisung usw. verstehen könnte, sagst du dann nicht mehr Nein

    Überhaupt nicht, ich hab nur auf den Text von Aravind geantwortet. Natürlich sage ich nein, weil ich nicht verantwortlich bin für die Befindlichkeiten meiner Mitmenschen. Ich kann jedoch dazu beitragen, dass sich meine Mitmenschen besser fühlen in ihrer inneren Not, indem ich mich respektvoll und empathisch verhalte.

    Ich verstehe meine wirren Gedanken auch oft nicht. :grinsen: Selbst wenn man viele Jahre schon übt, kann man immer mal wieder getriggert werden, es sei denn man wäre kein Übender mehr. :)


    Und sie waren nicht nur genervt, es war schon auch grenzüberschreitend, absichtlich andere verletzend. Mir gegenüber aber auch anderen gegenüber. ( Durch Kommentare, sich lustig machen zB wie man spricht, schimpfen wie man etwas auf das Band gelegt hat, die Augen verdrehen weil der nächste angeblich so langsam was rauf legt, richtig aggressiv halt ).

    Da war eine Bewertung von dir drin oder Verurteilung, weil ich mich davon verletzt gefühlt habe. Du wusstest aber nicht, dass es so war und nicht nur eine genervte Kassiererin, sondern so grenzüberschreitend und sie das jeden Tag machen, jedes Mal bei fast jedem. Sie wollen die Menschen provozieren, sie quälen, also die eine zumindest und da bin ich mir ganz sicher, dass sie sich bewusst ist, dass sie damit andere quält / ihnen schadet.

    Und außerdem gibt es sicher Verhalten was dich auch verletzen würde oder was du als ungerecht empfindest, und du würdest auch nicht wollen, dass jemand das runter spielt und dich als arrogant oder kleinig betitelt.

    Liebe Hingabe

    Schau mal hin, wie du so eine Situation beschreibst: Knapp drei Zeilen über deine Selbstwahrnehmung und ca. 13 Zeilen über deine Wahrnehmung des Aussen.


    Mir sagt es, dass du weniger Selbstwahrnehmung übst und viel mehr Aussen-Wahrnehmung beachtest. Ich fühle so eine Art Opfer-Haltung.


    Mit deiner Bewertung wirst du innerlich zur Täterin und verurteilst. Äusserlich gibst du dich neutral, diplomatisch, verständnisvoll. Diese Diskrepanz zerrt und schwächt.


    Lösung: Bleib bei dir und über dich in Selbst-Achtsamkeit. Was macht es mit dir, dass du respektlos und übergriffig behandelst wirst? Klar, dass sind Trigger in dem Moment. Nur, wenn du nicht tiefer schürfst, bleibst du an der Oberfläche. Frag dich, wie du dich in einer "übergriffigen" Situation fühlst und was die Ursache sein könnte. Gerade weil es Trigger sind, hat das eine Geschichte. Vielleicht findest du den Hintergrund.


    Wenn du klar sagen kannst, was in dem Moment bei dir ist und wie du dich fühlst, überlege, was du in Wirklichkeit brauchst.


    Es gibt für jedes Problem eine individuelle Lösung, nur sollte man ehrlich mit selbst sein zu Beginn.


    Wünsch dir die Kraft, den inneren Tatsachen ins Auge zu sehen, denn solche Themen kommen immer wieder, bis sie proaktiv aufgelöst sind.

    Zum Glück geschieht dieses Handeln spontan und automatisch, lieber @MaKeZen.

    Ja, eben - Das kann schon mal kritisch werden, weil es spontan passiert. Ich kann mich mittlerweile im Bruchteil einer Sekunde zurück nehmen und bin froh darum. Bei mir ist es wohl eher Achtsamkeit und Mitgefühl, was mich daran hindert, selbst übergriffig zu werden. Ich denke der respektvolle Umgang mit den Mitmenschen ist u.a. eine grosse Stärke des Buddhismus. :heart:

    Verzeih mir die Frage : Hat das eine Ki geschrieben ? )

    Liebe Hingabe

    Ich schreibe den Text und weil ich der buddhistischen Sprache nicht mächtig bin, lasse ich das so quasi von der KI übersetzen. Sehr praktisch 😄

    Ich sehe dies auch als ein großes Übungsfeld bei mir. Aber ich bin oft ratlos gewesen, was besser wäre, daher habe ich euch gefragt, was besser wäre. Dabei ist mir heute aufgefallen, man muss unterscheiden zwischen richtig handeln in der normalen Sicht oder dem normalen nicht übenden Modus oder aus der Sicht der Lehre aus dem übenden Modus.

    Ich schreibe mal aus meiner persönlich Sicht: Es gibt Mitgefühl und Selbstmitgefühl. Nur im Mitgefühl-Modus zu handeln wäre genau so einseitig wie nur aus Selbstmitgefühl. Je nachdem wo ein Mensch im Leben steht, ist die eine oder andere Seite zu fördern, um den mittleren Weg zu finden.

    Da hast du sicher recht. Rechte Rede bedeutet aber auch, dass man jemanden etwas sagt, was er nicht hören mag, wenn es sein muss in der Situation. Man soll jemanden nicht nur immer Recht geben und auch nicht zu üblem Verhalten schweigen ( je nach Situation ). Ich denke, dass es dann nicht immer freundlich ist, nicht freundlich sein kann. Dass es auch Ausnahmen gibt, wo das Gessagte nicht freundlich ist, der Andere ist dadurch in einer peinlichen Situation, schämt sich, ist aber manchmal für die Situation hilfreich. Grenzen setzen könnte man es nennen.

    Das scheint nicht immer mit freundlichen Worten zu gehen.

    Wir sind nicht geschützt davor, Grenzen nie zu übertreten, darüber reflektieren können wir immer. Persönlich halte ich mich tendenziell zurück, wenn ich merke, das Gegenüber verträgt keine Kritik oder fühlt sich schnell kritisiert. Finde es in der Praxis wichtig, höflich nein sagen zu können und das in einem respektvollen Umgang. Sowas nimmt dir niemand übel. Ich meide solche Menschen, die mir nicht gut tun grundsätzlich.

    Das stimmt, das finde ich sehr hilfreich. Bewusst entscheiden, ob mit Klarheit, aber mit dem Wunsch diesem Menschen danach eine neue Chance zu geben, sein Herz nicht zu verschließen danach oder rein aus Aggression und keiner Bereitschaft dem Menschen danach eine Chance zu geben, sondern ihn weiter als Feind sehen.

    Jeder Mensch verdient eine zweite Chance, solange wir mit uns selbst genauso achtsam und respektvoll umgehen.

    Fazit

    Das Thema kann für manche sehr belastend sein und grosse Unsicherheit auslösen. 'Schwierige Menschen' haben mich im Leben am meisten geprägt und geformt im Sinne von wichtigen Selbsterfahrungen und Selbsterkenntnissen. Ich bin ihnen heute sogar super dankbar, ohne sie hätte ich mich in der Tiefe nicht gefunden. Es ist also tatsächlich ein Übungsfeld, um uns besser kennen zu lernen und irgendwann ganz loszulassen.


    Wie du habe ich feine Antennen und bleibe achtsam, gehe solchen Menschen tendenziell aus dem Weg, ohne respektlos zu sein. Das akzeptieren die. Möglicherweise wird der Bekanntenkreis erst einmal kleiner, was sich irgendwann verändert und du neuen Menschen begegnest und dankbar auf die Vergangenheit zurück blickst, die dir sehr viel Erkenntnis und Verständnis geschenkt hat.


    Wünsch dir die Weisheit und die Kraft, die richtigen Entscheidungen zu treffen :heart:


    Liebe Grüsse, Martin

    Liebe Hingabe,


    deine Gedanken und Gefühle sind absolut nachvollziehbar – und du bist mit diesem inneren Konflikt nicht allein. Gerade wenn wir mit Menschen konfrontiert werden, die anderen bewusst schaden, ist es ganz natürlich, dass starke Emotionen und der Wunsch nach „Gegenschlag“ oder Klartext aufkommen. Im Buddhismus werden solche Impulse nicht verurteilt, sondern als Teil unseres Menschseins erkannt – und als wertvolle Übungsfelder.

    Mettā heißt nicht, alles hinzunehmen

    Mettā, die liebende Güte, bedeutet nicht, alles zu dulden oder sich selbst und andere schutzlos zu lassen. Es geht vielmehr darum, auch im Handeln – selbst wenn es klar und bestimmt ist – nicht aus Hass, Rache oder Abwertung zu agieren, sondern aus einem Geist des Wohlwollens. Das kann bedeuten, Grenzen zu setzen, Missstände anzusprechen oder sich schützend vor andere zu stellen. Entscheidend ist die innere Haltung: Ist sie von mettā getragen oder von dosa (Abneigung, Ärger)?

    Der Buddha und klare Worte

    Auch der Buddha hat in manchen Situationen sehr deutlich gesprochen. Er hat unheilsames Verhalten klar benannt, manchmal sogar mit Nachdruck. Aber er hat nie aus Wut oder Verachtung heraus gehandelt, sondern immer aus Mitgefühl und dem Wunsch, heilsame Entwicklung zu ermöglichen. Seine Worte waren dabei stets von samma-vācā (rechter Rede) geprägt: wahr, hilfreich, freundlich, zur rechten Zeit und aus guter Absicht.

    Spiegelgesetz und Verantwortung

    Das, was uns an anderen stört, kann ein Spiegel für eigene Anteile sein – muss es aber nicht immer. Manchmal erkennen wir einfach klar destruktives Verhalten, das nichts mit uns zu tun hat. Die buddhistische Praxis hilft uns, beides zu unterscheiden: Wo reagiere ich aus eigenen Verletzungen, wo geht es wirklich um das Wohl aller?

    Mitfühlende Entschiedenheit

    Auch „harte“ Worte oder Handlungen können aus mettā entstehen, wenn sie darauf abzielen, weiteres Leiden zu verhindern – für alle Beteiligten. Das ist dann keine verletzende Aggression, sondern mitfühlende Entschiedenheit. Wichtig ist, immer wieder nach innen zu spüren: Kommt meine Reaktion aus Klarheit und Mitgefühl, oder aus Ärger und Überheblichkeit?

    Die Energie der Praxis

    Es stimmt: Auch sehr fortgeschrittene Praktizierende begegnen schwierigen Menschen. Ihre Präsenz kann inspirieren, aber sie hebt die Realität des Lebens nicht auf. Entscheidend ist, wie wir in diesen Momenten mit uns selbst und anderen umgehen – und wie wir immer wieder zu mettā, upekkhā (Gleichmut) und weiser Unterscheidung zurückkehren.

    Fazit

    Du musst dich nicht dafür verurteilen, wenn du starke Impulse spürst. Sie sind ein Teil des Weges. Die Kunst ist, sie zu erkennen, zu durchdringen und dann bewusst zu entscheiden, wie du handeln möchtest – mit Klarheit, Mitgefühl und der Bereitschaft, auch mal unbequem zu sein, ohne das Herz zu verschließen.


    Mögest du auf deinem Weg immer wieder die Kraft von mettā und die Weisheit des Dharma finden – gerade im Umgang mit schwierigen Menschen.


    Herzliche Grüße

    MaKaZen