Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Wie zuverlässig ist die sogenannte „Drei-Leben-Theorie“ im Theravāda-Buddhismus?“

    Danke für das Zitieren von Bhikkhu Bodhis Fußnote. _()_



    Die theravadische Exegese in Ehren, aber


    1. ist sie nicht unfehlbar (und wird dennoch dann wohl geglaubt von den Laien - oder nicht?!)

    2. ist sie sicherlich unter den Gelehrten des Theravada nicht unumstritten, wenn auch Bhikkhu Bodhi ein allgemein respektierter Experte zu sein scheint...


    Habe den Text von Deepl übersetzen lassen und die Passagen hervorgehoben, welche die Annahme stützen, dass körperliche Schmerzen durch Erleuchtung nicht "beseitigt" werden. (Leider....)



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

    Warum sollte es dies nicht bedeuten?

    Z.B., weil Erwachte(!), wie der ehrwürdige Channa (MN 144), Suizid begingen, als sie starke körperliche Schmerzen (die sowieso zum Tod geführt hätten) zu ertragen hatten...?

    Da ist kein Widerspruch. In diesem Leben wird durch die Erleuchtung dem einen Pfeil das Ziel genommen und dem anderen durch das ausbleiben des nächsten Lebens als weitere Frucht der Erleuchtung.

    "Die Botschaft hör' (lese) ich wohl, allein mir fehlt der Glaube..." :shrug:


    Ausserdem waren Channa und die anderen dem Theravada nach noch keine Erwachten.

    "Dem Theravada nach" - welchem?, frage ich mich so langsam, da es so viele unterschiedliche Interpretationen gibt....


    Warum sonst verkündet der Buddha, dass Channa "nicht zu tadeln sei"??

    * das bedeutet doch, dass Wiedergeburt stattfindet, oder?



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

    Khun Reinhard missversteht schon das Grundproblem: dukkha. Auf S. 14 schreibt er, dass es um spirituelles oder geistiges Leiden geht und nicht um körperliches Leiden oder seelische Erkrankungen. Dies widerspricht direkt Sariputtas Darlegung in der Lehrrede von der rechten Ansicht (MN9)

    Auch, wenn "Schmerz" ("dukkha-dukkha") Teil der Leidensdefinition
    ist, heißt das ja noch nicht, dass der Buddha meinte, rein körperliche Schmerzen durch die Praxis und nachfolgende Erleuchtung, für immer beseitigt zu haben.


    Warum sollte es dies nicht bedeuten?

    Z.B., weil Erwachte(!), wie der ehrwürdige Channa (MN 144), Suizid begingen, als sie starke körperliche Schmerzen (die sowieso zum Tod geführt hätten) zu ertragen hatten...?


    Zitat

    . Sie gingen zu ihm, begrüßten ihn und setzten sich zu ihm, und Sāriputta fragte Channa, wie es ihm gehe. Channa antwortete: «Ich habe unerträgliche Schmerzen, die immer schlimmer werden. Ich will zum Messer greifen, ich wünsche nicht mehr zu leben.» .......


    https://www.palikanon.com/majjhima/kurt_schmidt/m144.htm


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart:

    Khun Reinhard missversteht schon das Grundproblem: dukkha. Auf S. 14 schreibt er, dass es um spirituelles oder geistiges Leiden geht und nicht um körperliches Leiden oder seelische Erkrankungen. Dies widerspricht direkt Sariputtas Darlegung in der Lehrrede von der rechten Ansicht (MN9)

    Auch, wenn "Schmerz" ("dukkha-dukkha") Teil der Leidensdefinition
    ist, heißt das ja noch nicht, dass der Buddha meinte, rein körperliche Schmerzen durch die Praxis und nachfolgende Erleuchtung, für immer beseitigt zu haben.


    Schmerz, im Pali dukkha, ist Teil der Leidensdefinition. Wenn man natürlich nur Teile von dukkha beenden möchte, dann mag man hier richtig sein.

    Wer würde das schon wollen?

    Es geht doch darum, den Abschuss des "2. Pfeiles" (SN 36.6 "Salla Sutta") zu vermeiden, also das (geistige) Leiden am (oft) unvermeidlichen körperlichen Schmerz, der ja immer auch eine psychisch-geistige Komponente aufweist.


    Viele Suttas im Pali-Kanon erwähnen, dass der Buddha körperliche Schmerzen (bis hin zum "Todesschmerz") zu ertragen hatte, aber er litt nicht mehr darunter...




    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Apropos: Im neuen Buch von Analayo über Satipaṭṭhāna – der praktische Ratgeber, der gerade auf Deutsch erschienen ist – gibt es kein einziges Wort über ein Leben nach dem Tod. Dafür behandelt es ausführlich die Visualisierung der eigenen Leiche in verschiedenen Stadien der Verwesung.

    Kann ich jedem empfehlen. :like: _()_ :taube:

    Vielen Dank für die Empfehlung- hatte am Wochenende noch nichts vor und das ist doch mal eine sinnvolle und, vor allem, stimmungsaufhellende Beschäftigung! ;)  :lol:


    Ich fürchte nur, dass sie - zumindest in dem Ort, wo man mich wohl mal bestatten wird - nicht realistisch ist, weil sich im hiesigen verdichteten Lehmboden die Leichen oftmals zu sogenannten "Wachsleichen" entwickeln, also gar keine Verwesung stattfindet.... :shrug:


    (Sorry, aber ich konnte nicht widerstehen... :) )



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)



    P.S. Kann gerne wieder gelöscht werden...